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50. Jahrestag - Boeing feiert Erstflug der 707

SEATTLE – Boeing hat vergangene Woche den 50. Jahrestag des Erstflugs der 707 gefeiert. Dies war vor 50 Jahren zudem der Zeitpunkt in der Geschichte der zivilen Luftfahrt, als Propeller durch Düsentriebwerke abgelöst und Flugreisen erschwinglicher wurden. Am 20. Dezember 1957, einem typischen kalten und regnerischen Freitagnachmittag, standen der Boeing-Chef für Flugtests Tex Johnston, sein Copilot Jim Gannet und der Flugingenieur Tom Layne in der ersten 707 auf dem regennassen Rollfeld des Renton Municipal Airport.



Sie überwachten den Wetterbericht und warteten auf die Startfreigabe zum Jungfernflug. Um 12:30 Uhr wurde der Flug freigegeben. Als die 707 über Renton flog, zog sich das unvorhersehbare Wetter um das Flugzeug zusammen und erforderte eine Landung auf dem nahen Boeing Field nach nur sieben Minuten in der Luft. Später an diesem Tag klarte sich der Himmel auf, so dass die 707 für 71 Minuten abheben konnte. Dieser historische Tag war der Höhepunkt nach fünf Jahren harter Arbeit und schweren Entscheidungen.

Mit der 707 hatten Boeing President William Allen und sein Führungsteam auf eine Vision gewettet, nach der die Zukunft der zivilen Luftfahrt in Düsenflugzeugen liegen sollte. Der Prototyp 367-80 oder „Dash 80“ revolutionierte den Luftverkehr. Obwohl sie nie in den kommerziellen Dienst gestellt wurde, war die Dash 80 Initiator für die 707-Familie.


Die 707 war größer, schneller und ruhiger als die Propellermaschinen, die sie ersetzte und veränderte den internationalen Flugverkehr. Die ersten 707, 707-120-Serie genannt, boten im Vergleich zu ihren Prototypen eine größere Kabine und weitere Verbesserungen. Die ersten 707 waren mit Pratt &Whitney-Triebwerken ausgerüstet und verfügten über eine Reichweite, die gerade ausreichte, um den Atlantik zu überqueren.

Boeing führte bald darauf die 707-320 Intercontinental mit längerer Reichweite ein, die im Mai 1959 nonstop 5.382 Meilen von Seattle nach Rom flog. Der Flug dauerte elf Stunden und sechs Minuten. Eine Reihe von Varianten wurde für spezielle Bedürfnisse entwickelt, darunter Flugzeuge mit kleinerem Rumpf und die 720-Serie, die leichter und schneller war und bessere Eigenschaften auf dem Rollfeld aufwies. Pan Am World Airways war im Oktober 1955 der erste 707-Kunde und bestellte 20 Boeing 707-120.

1962 nahm Pan Am das letzte Flugzeug der 707-120-Serie in Empfang. Die Produktion der zivilen 707 endete 1978, nachdem 878 Flugzeuge gefertig waren. Diese Zahl stieg auf mehr als 1.000 bis 1994 an, als die begrenzte Produktion von militärischen Varianten endete. Die meisten der zivilen 707, die heute noch in Dienst sind, wurden in Frachter umgebaut. Ein Teil der Flugzeuge wird als Firmenflugzeug betrieben. Rund 130 Maschinen stehen noch im kommerziellen Dienst.
© plan B communication, aero.de | Abb.: The Boeing Company | 23.12.2007 10:45

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Beitrag vom 23.12.2007 - 11:08 Uhr
Irgendwie klingt das ganze wie ein Werbetext von Boeing Warum wohl? ;)

Ziel der Entwicklung war erst in zweiter Linie die Passagierluftfahrt. Man hat mit der Erfahrung älterer Militärjets in der Hinterhand zunächst einen neuen Tanker konstruieren wollen. Die etwas größere KC-135 ist von den Dimensionen wesentlich näher an der 2 2 bestuhlbaren Dash-80 als die 707. Nachdem das Militär die Entwicklungskosten bezahlt hatte, vergrößerte man die KC-135 erneut und heraus kam die 707, deren Cockpitsektion und Rumpfquerschnitt auch heute noch in der 737 weiterlebt.

Interessant ist in die Zusammenhang auch, dass die DC-8 zwar in wesentlich kleiner Stückzahl verkauft wurde, heute aber häufiger als zivile 707 anzutreffen ist. Gerade 65 aktive zivile 707 stehen 105 DC-8 gegenüber.


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