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Älter als 7 Tage

Tarifvertrag für Lufthansa-Bodenpersonal steht

Deutsche Lufthansa
Lufthansa, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Passagiere der Lufthansa müssen für die kommenden zwei Jahre keine Streiks des Bodenpersonals mehr fürchten. Europas größte Fluggesellschaft einigte sich am Mittwoch mit der Gewerkschaft Verdi auf einen Tarifvertrag, der für 33 000 Beschäftigte gestufte Entgelterhöhungen und vor allem Kündigungsschutz bringt. Der noch unter Vorbehalt stehende Vertrag hat eine Laufzeit bis Ende März 2015.

Die zweistufigen Steigerungen über eine Laufzeit von 26 Monaten liegen zwischen 3,0 Prozent bei der Hauptgesellschaft Lufthansa AG und 4,7 Prozent bei den Töchtern Technik, Cargo und Systems, wie beide Seiten mitteilten. Die Auszubildenden bekommen sogar 5,2 Prozent mehr Geld. Beim Kerngeschäft des Flugbetriebs bei der Lufthansa AG macht das Unternehmen am wenigsten Gewinn, während die Töchter profitabler arbeiten.

Reallohnverluste für Beschäftigte der Lufthansa AG

Mindestens die Beschäftigten der Lufthansa AG müssen sich mit diesem Abschluss auf Reallohnverluste einstellen, da die Steigerungen unterhalb der erwarteten Jahresinflation von 2 Prozent liegen. Die sechs Null-Monate von Februar bis Juli 2013 verbuchte Lufthansa zudem als Beitrag der Belegschaft zum aktuellen Sparprogramm "Score", das im Konzern 2015 insgesamt zu einer Ergebnisverbesserung von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr führen soll. Verdi hatte für ihre Mitglieder ursprünglich eine Entgeltsteigerung von 5,2 Prozent auf 12 Monate verlangt.

Für alle Beschäftigten der Lufthansa sei der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die Dauer des Tarifvertrages vereinbart worden, berichteten die Tarifpartner. Für geplante Ausgründungen und die Beschäftigten an den dezentralen Stationen außerhalb Münchens und Frankfurt vereinbarten sie neue Tarifstrukturen, die noch bis Ende Oktober verhandelt werden sollen. Bei Überleitung in die neuen Gesellschaften sind die Beschäftigten bis Oktober 2020 vor Entlassungen geschützt.

Dreitägiger Verhandlungsmarathon

Das nach einem dreitägigen Verhandlungsmarathon in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt erreichte Ergebnis steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Verdi-Tarifkommission und einer Mitgliederbefragung bis zum 14. Mai 2013. Offen sind zudem die Tarifverhandlungen mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), die von Lufthansa ultimativ bis zum 12. Mai ein Angebot verlangt hat. Über einen Zeitraum von zwei Jahren verlangen die Piloten rund 10 Prozent plus.

Das Verhandlungsergebnis am Boden sei dem Widerstand der Beschäftigten und ihren eindrucksvollen Streiks zu verdanken, sagte Verdi.-Verhandlungsführerin Christine Behle. Es seien Arbeitszeitverlängerungen und Kürzungen des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes abgewehrt worden. "Besonders positiv ist, dass wir für Tausende von Beschäftigten im Lufthansa-Konzern die Arbeitsplätze sichern und damit Planungssicherheit für die Lufthanseaten und ihre Familien schaffen konnten. Das war uns vor dem Hintergrund der umfangreichen Sparprogramme des Vorstands besonders wichtig", so Behle.

Lauer: Fairer Ausgleich

In der vergangenen Woche war wegen des ganztägigen Warnstreiks fast das gesamte Lufthansa-Flugprogramm von rund 1800 Flügen ausgefallen, rund 150.000 Passagiere kamen nicht an ihr Ziel.

Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer betonte daher, dass man nun den Gästen wieder einen störungsfreien und verlässlichen Flugbetrieb anbieten könne. Der differenzierte Tarifschluss setze ein wichtiges Zeichen und leiste damit einen Beitrag zum Sparprogramm. "Wir haben uns in schwierigen, aber konstruktiven Verhandlungen auf einen fairen Ausgleich unserer Interessen verständigt und uns damit zugleich weitere Zukunftsperspektiven eröffnet", erklärte Lauer in einer Mitteilung.
© dpa | 01.05.2013 10:38

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Beitrag vom 02.05.2013 - 22:19 Uhr
@Trijet

Jaja, 10 % lesen und dann Gier vorwerfen.

Der Piloten Vertrag ist seit 14 MONATEN ! also seit März 12 ausgelaufen und gekündigt. Nicht erst seit diesem Jahr 2013.
Und man hat, obwohl in allen Branchen abgeschlossen wurde in 2012, einfach mal still gehalten. ( was klug war )

Heißt: wenn man nun auf zukünftige 24 Monate abschliessen würde, dann hätte man die 10 % ( und man annimmt, dass es die auch wirklich gäbe ) auf 3 Jahre verteilt.

3,33 % p Jahr ist nun nicht wirklich überzogen oder ???
Da gabs ja auf dem Bau mehr.

Also bitte erstmal informieren, bevor man auf die geschickten Presse und LH Meldungen mit "grossen Zahlen " reinfällt.

@ Buslover Pensionär:

hmm, dann wie soll ich es bitte als 35 jähriger Arbeiter/Steuerzahler verstehen, dass die Rentnerwählerschaft der Regierung vor ein paar Jahren eine garantierte Rentensteigerung / bzw eine Garantie der nie sinkenden Renten abgerungen hat, die die Arbeiter bei aktuell sinkenden Reallöhnen all die Jahre immer mit finanzieren mussten ?
Nur die Renten wurden von Senkungen, wie es die alte Formel vorschrieb entkoppelt. Fair an die Reallohnentwicklung gekoppelt hätten IHRE Renten sinken müssen.

Wieso soll ich permenent sinkende Reallöhne hinnehmen, um das Land wettbewerbsfähig zu halten, aber die Rentner "entkoppeln" sich und pochen auf ggf.garantierte Steigerungen?

Und Sie als Nutzniesser der garantierten Rente (und ich mag mal Ihre kommende Diskussuion über die Höhe der Steigungen gleich hier stoppe: auch wenn sie gering ist, die MASSE machts ) sagen nun die Erhöhungen sind zu hoch.

Sorry, aber immer wenn der Satz fällt " Wir Alten haben das Land aufgebaut" ist es wohl richtig, aber die letzten Jahre wurde diese Substanz auch doppelt wieder aufgezehrt von genau dieser Renter Schicht.
Keine Rentnergeneration hat so viel Kohle in der Tasche wie Ihre.
Das gab es nie zuvor und wird es für mich auch nicht mehr geben.

Ich hingegen muss meine Rente um 40 % abschreiben, dieses Bisschen dann versteuern etc, Krankenkasse selber zahlen.
Ach ja, Riestern soll ich auch noch ,weil der Staat mir nichs mehr garantiert, aber bei immer sinkenden Löhnen, nunja, ....
Also muss ich mir HEUTE ein Polster bilden. Denn ich will später auch als Renter die Welt sehen, die Golfplätze belagern und die Kreuzfahrtindustrie anschieben, wie Ihre Generation es tut.

Wenn ich mir ansehe, was ich alles einzahle und mir ausrechnen kann, dass ich 120 werden muss um eine Nullnummer zu machen: Das ist jammerschade. Glauben Sie mir

Dieser Beitrag wurde am 02.05.2013 22:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.05.2013 - 13:51 Uhr
@Trijet und Buslover:
Ist doch klasse. Hoffe wir holen 15%. Und dann nicht mal richtig arbeiten müssen. Ein Traum!
Beitrag vom 02.05.2013 - 12:44 Uhr
Naj viel wichtiger ist glaube ich die Beschäftigungssicherung zu bewerten. Das in Zeiten von SCORE und Umlagerung auf die 4U etc. pp wird die PEP's vor einige Herausforderungen stellen. Ich denke da nicht mal an Cargo und Technik sondern viel mehr an die Bodendienste, immerhin wird die 4U ja ab Oktober nicht mehr "gezwungen" ihr Ticket- und Baggagehandling via LH Bodencrew abzufertigen...


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