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Flughafen Hahn investiert in Sicherheitszone für Großflugzeuge

Tower am Flughafen Hahn
Tower am Flughafen Hahn, © Flughafen Frankfurt-Hahn

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HAHN - Der Flughafen Hahn investiert rund vier Millionen Euro in eine neue Sicherheitszone für besonders große Flugzeuge. Da viele Airlines auf diese größte Maschinenkategorie umrüsteten, sei der Bau notwendig, sagte Geschäftsführer Heinz Rethage am Mittwoch. "Das ist eine ganz wichtige Voraussetzung für unser Geschäftsmodell." Die Zone ist Voraussetzung dafür, dass der Hunsrück-Airport die Betriebsgenehmigung für Großflieger wie die Boeing 747-8 erhält.

Damit sollen künftig Neukunden angelockt werden, um Umsatzdellen auszugleichen. Die Kosten für den Bau seien in der Wirtschaftsplanung für dieses Jahr bereits berücksichtigt worden.

Bei der Sicherheitszone, eine sogenannte Runway End Safety Area (RESA), handelt es sich um eine 300 mal 150 Meter große Erdfläche am Ende der Start- und Landebahn, auf der Flugzeuge bei Problemen ausrollen können. Sie besteht laut Flughafen aus mehreren Erdlagen, die mit Zementkalk verfestigt werden. Während es eine solche Zone in südwestlicher Richtung schon seit 2007 gibt, wird sie nun binnen drei Monaten für die nordöstliche Startrichtung gebaut. Insgesamt müssen dafür 110 000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Zudem müssen der Sicherheitszaun sowie ein Weg für Streifenfahrzeuge verlegt werden.

"In die schwarzen Zahlen werden wir allein mit dieser Maßnahme nicht kommen", sagte Rethage. Aber sie helfe, die Zukunftsfähigkeit zu verbessern. Drei Kunden, die Fluggesellschaften Nippon Cargo Airlines, Atlas Air sowie Silkway, wollten in Zukunft mit Maschinen des Typs Boeing 747-8 fliegen. Zudem sei diese Genehmigung in Verbindung mit der vorhandenen 24-Stunden -Betriebsgenehmigung ein Pfund in Verhandlungen mit möglichen Neukunden.

Ein Nachtflugverbot, wie es etwa von der Spitzenkandidatin der rheinland-pfälzischen Grünen für die Bundestagswahl, Tabea Rößner, gefordert worden war, lehnt Rethage ab. Dadurch ginge dem Airport Fracht verloren. "Der Zuschussbedarf würde höher werden." Rückhalt bekommt Rethage in dieser Angelegenheit von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). "Wir haben eine (24-Stunden-)Betriebsgenehmigung am Flughafen Hahn", sagte sie am Mittwoch in Bad Kreuznach. Es sei klar, "dass daran überhaupt nicht zu rütteln ist".

Der Flughafen, der zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen gehört, schreibt seit Jahren rote Zahlen und leidet unter rückläufigen Fracht- und Passagierzahlen. Einer Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) zufolge belief sich das Frachtaufkommen inklusive Transitfracht im Juni 2013 auf 13 005 Tonnen und lag damit 18,9 Prozent unter der Menge des Vorjahresmonats. Gezählt wurden im Juli demnach zudem 248 872 Passagiere - 7,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Um aus der Krise zu kommen, wird derzeit ein Konzept zur Neuausrichtung des Flughafens erarbeitet. Damit werde sich der Aufsichtsrat bei einer Sitzung am 29. August beschäftigen, sagte Rethage.

Einen Zeitungsbericht über Entlassungen im Gastronomie-Bereich wollte die Flughafengesellschaft nicht kommentieren. Der "Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch) zufolge soll der Unternehmer Rainer Scherer, der mehrere Restaurants und Bistros im Terminal betreibt, 38 Beschäftigten kündigen. "Davon ist uns nichts bekannt", sagte Flughafensprecherin Bianca Waters.
© dpa | 31.07.2013 21:14

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Beitrag vom 01.08.2013 - 11:53 Uhr
Laut einem Fernsehbericht vor einigen Monaten generieren Subventionen von gut 25 Mio in Hahn einen Umsatz von rd. 120 Mio. Die Zahl der Arbeitsplätze habe ich nicht mehr im Gedächnis. Was will man zu so einer Aussage eines Politikers schon sagen?

Dem Reporter fiel nichts ein. Aber:

1. Wieviele Steuern fallen denn von den 120 Mio an?
2. Wieviele Flugbewegungen werden von FRA und CGN abgezogen
3. Wieviel weniger Arbeitsplätze sind dadurch in FRA und CGN ansässig?
4. Wieviel weniger Steuern werden dadurch in FRA und CGN generiert?

Wir brauchen in D noch mehr Leuchtturm Flugplätze wie Rostock Lage, Erfurt, Kassel, Lübeck usw. Am besten gleich 100 über das Land verteilt, man stelle sich mal die tollen Infrastrukturprojekte und Arbeitsbeschaffungsergebnisse vor. Die Freigabe Zeremonie mit den Politikern nicht zu vergessen.

So stellen sich eben die Kirchturm-(verzeihung Leuchtturm-) Politiker die Wirtschaft vor. Ich würde sagen Nachtwächter passt besser. Ich will aber nicht den ehrenhaften Beruf des Nachtwächters beleidigen.

Jede, aber auch wirklich jede Subvention die länger als 3 Jahre andauert ist von Übel und ein Raub von Volksvermögen.

Dieser Beitrag wurde am 01.08.2013 11:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.08.2013 - 10:03 Uhr
Lohnen wohl nicht, aber da es sich hierbei nur um Steuergelder handelt ist das ja nicht so schlimm.
Beitrag vom 01.08.2013 - 09:39 Uhr
Ist Hahn nicht eh bald pleite? Lohnt es sich für die überhaupt noch so große Summen zu investieren?


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