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Italiens zurückgetretener Regierungschef Mario Draghi und seine Minister sind nur noch kommissarisch im Amt. Vor einer im September angesetzten Neuwahl zögert die Regierung mit weiteren Weichenstellungen bei ITA.
Die dulden nach Einschätzung von Lufthansa aber keinen weiteren Aufschub. "Wir können nicht ewig zuschauen, wie sich der Prozess in die Länge zieht, weil das ITA schädigt", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag in Frankfurt. Spohr will zusammen mit MSC die Mehrheit an ITA übernehmen.
"Wir stehen eh schon mit einem Fuß in Italien", bekräftigte Spohr mit Blick auf zuletzt weiter gestiegene Marktanteile des Lufthansa-Konzerns in Italien Sinn und Zweck des Deals. "Die politische Entwicklung ist, wie sie ist." An der Logik der Übernahme habe dies nichts geändert. "Der Prozess muss vorwärts gehen."
Lufthansa und MSC treffen bei ITA auf Bieterkonkurrenz in Gestalt von Air France-KLM, Delta und dem Finanzinvestor Certares.
ITA-Beschäftigte machen Druck
Das ITA-Management pocht ebenfalls auf eine Festlegung auf einen Käufer noch vor den Neuwahlen. ITA-Gewerkschaften ziehen laut italienschen Medien inzwischen sogar einen Streik in Betracht, um eine Entscheidung zu erzwingen. Arbeitnehmervertreter hatten sich zuletzt für einen Anschluss an den Lufthansa-Konzern ausgesprochen.
"Ita schafft es alleine nicht, die Lösung mit MSC und Lufthansa ist wirtschaftlich eine gute", sagte Fabrizio Cuscito von der Gewerkschaft CGIL der Zeitung "Corriere della Sera" (Donnerstag).
Die Rechtspolitikerin Giorgia Meloni von der postfaschistischen Partei Fratelli d'Italia, die aktuellen Umfragen zufolge nach der Wahl beste Chancen auf das Amt der Regierungschefin hat, mahnte dagegen, beim Verkauf von ITA nichts zu überstürzen. Möglicherweise will die selbsternannte Patriotin den Deal sogar gänzlich stoppen.
"Die Situation ist kompliziert, wir sind sehr besorgt", sagte Gewerkschaftler Cuscito. Sein Kollege Ivan Viglietti von der Gewerkschaft Uiltrasporti forderte, ITA nicht zum Thema im Wahlkampf zu machen. Zum Vorwurf, nach einem Verkauf würde das Unternehmen nicht mehr italienisch genug sein, sagte er: "Der mögliche Großaktionär wäre die sehr italienische MSC." Die Schweizer Reederei gehört der italienischstämmigen Familie Aponte.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 04.08.2022 14:00
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Das hat bis heute nicht funktioniert, aus politischen Gründen, und es wird auch Teil des Deales sein, Rom als Hub zu behalten. Aus Mailand wird mit Zubringern gearbeitet, Entfernung nach Zürich, Wien, München und Rom etwa gleich weit, 1 - 1,5 Std. Flugzeit. Abgesehen das die Norditaliener lieber mit der LH Gruppe fliegen denn mit AZ.
MXP wird nie als Hub funktionieren zumal der Flughafen inzwischen auch gewaltigen Modernisierungsbedarf hätte
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