Übergewinnsteuer
Älter als 7 Tage

Ryanair legt sich mit ungarischer Regierung an

Michael O`Leary
Michael O`Leary, © A4E

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BUDAPEST - Ungarn besteuert einzelne Branchen stärker - auch den Flugsektor. Ryanair reicht nach Auffassung der Behörden eine neue "Übergewinnsteuer" über den Ticketpreis an Passagiere weiter. Gegen eine verhängte Strafzahlung von 730.000 Euro will sich Ryanair energisch zur Wehr setzen.

Ungarn will mit einer neuen Übergewinnsteuer mutmaßliche Krisengewinne abschöpfen - vom Finanz-, Energie-, Telekom- und Pharmasektor und auch von Fluggesellschaften. Auf Ticketverkäufe umgerechnet, verursacht die neue Steuer Zusatzkosten zwischen 10 und 25 Euro pro Passagier.

Ryanair hat ihre Tickets nach Einschätzung des ungarischen Justizministeriums um genau diese Steuer verteuert - und sich in Ungarn einen Bußgeldbescheid über 730.000 Euro eingefangen.

"Das Einzige, was noch idiotischer als die Entscheidung der ungarischen Regierung ist, dem verlustreichen Airlinesektor eine Steuer auf Übergewinne aufzuerlegen, ist die Entscheidung der ungarischen Verbraucherschutzbehörde, diese völlig unbegründete Geldbuße zu verhängen", reagierte Ryanair-Chef Michael O'Leary auf die Nachricht.

Ryanair hat nach eigenen Angaben zunächst über Posts der ungarischen Justizministerin Judit Varga in sozialen Medien von der Strafzahlung Wind bekommen.

Ryanair streicht Winterflugplan in Budapest zusammen

"Wir werden diese unberechtigte Geldstrafe letztlich vor die EU-Gerichte bringen, da das EU-Recht Fluggesellschaften die Freiheit garantiert, Preise festzulegen und rückwirkende Steuern an die Verbraucher weiterzugeben", sagte O'Leary.

Ryanair hat aus der Einführung der Steuer bereits Konsequenzen für den Winterflugplan gezogen. Die Airline stellt sieben Linien aus Budapest - darunter die Verbindung nach Köln - komplett ein und reduziert auf weiteren Linien die Flugfrequenz.
© aero.de | Abb.: Ryanair | 25.08.2022 07:44

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Beitrag vom 25.08.2022 - 12:51 Uhr
Mal zum Mechanismus:

Wenn ein "Übergewinn" gegenüber einem wie auch immer definierten Nullpunkt besteuert werden muss und Ryanair daraufhin die Preise erhöht um das auszugleichen ... müsste dann nicht automatisch diese Übergewinnsteuer für Ryanair weiter steigen, da sie durch diese Preiserhöhung ja ihre "Übergewinne" weiter ehöhen?

Kommt drauf an wie der Gewinn berechnet wird. Wenn die Steuern gewinnmindernd betrachtet werden, dann würde der Gewinn ja nicht weiter steigen.
Beitrag vom 25.08.2022 - 12:36 Uhr
Mal zum Mechanismus:

Wenn ein "Übergewinn" gegenüber einem wie auch immer definierten Nullpunkt besteuert werden muss und Ryanair daraufhin die Preise erhöht um das auszugleichen ... müsste dann nicht automatisch diese Übergewinnsteuer für Ryanair weiter steigen, da sie durch diese Preiserhöhung ja ihre "Übergewinne" weiter ehöhen?
Beitrag vom 25.08.2022 - 10:44 Uhr
Warum sollte es Verboten sein die Preise zu erhöhen? Man hat höhere Kosten und die versucht man wieder einzuspielen.

Ach, es werden sich schon bestimmt welche finden, die hier Ryanair "Abzocke der Kunden" vorwerfen. Das sind dann die gleichen, die sich an anderer Stelle beklagen, dass Fliegen viel zu billig geworden ist...


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