Bilanz 2013
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Jahresendspurt beschert Fraport weniger Gewinn als erwartet

Lufthansa Frankfurt
Lufthansa Airbus A380, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT -  Der Aufschwung in der Luftfahrt kommt bei Fraport nur langsam an. Trotz der anziehenden Ticketnachfrage zum Jahresende verdiente das Unternehmen 2013 weniger als von Analysten erwartet. Für das laufende Jahr stellte Fraport-Chef Stefan Schulte bei der Vorlage vorläufiger Zahlen am Freitag Steigerungen in Aussicht.

Ein intensiver Wettbewerb werde 2014 für das Unternehmen jedoch "anspruchsvoll" machen, warnte er. Zudem dämpft eine neue Bilanzierungsregel die Entwicklung von Umsatz und Gewinn.

Börsianer taten sich schwer, die Nachrichten einzuordnen - was sich auch am Aktienkurs widerspiegelte. Im frühen Handel pendelte das Papier zwischen Plus und Minus. Einem Händler zufolge haben Analysten auch unter der neuen Bilanzierungsweise für 2014 eine mutigere Prognose erwartet - allerdings könne sich der Kurs auch schnell wieder erholen.

Wachstum im Ausland

Im abgelaufenen Jahr steigerte Fraport den Umsatz um fünf Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Dabei profitierte das Unternehmen von steigenden Passagierzahlen vor allem an seinen Auslandsflughäfen im türkischen Antalya und in der peruanischen Hauptstadt Lima. Am Heimatstandort Frankfurt stieg die Zahl der Fluggäste um 0,9 Prozent auf 58 Millionen, nachdem das Unternehmen bereits im Herbst 2011 mit der neuen Landebahn Raum für mehr Wachstum geschaffen hatte.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte 2013 um knapp vier Prozent auf 880 Millionen Euro zu. Der Überschuss knickte dagegen wegen höherer Finanzierungskosten und Abschreibungen für den Flughafenausbau um sieben Prozent auf 221 Millionen Euro ein. Für die Fraport-Aktionäre soll sich dennoch nichts ändern. Schulte will die Dividende mit 1,25 Euro je Aktie auf dem Niveau des Vorjahres halten. Auch für 2014 soll sie "mindestens" stabil bleiben.

Wachstumsmotor fällt heraus

Komplizierter sieht es bei der Jahresprognose für 2014 aus. So erwartet Schulte an Deutschlands größtem Flughafen zwar weiterhin zwei bis drei Prozent mehr Fluggäste als im Vorjahr. Umsatz und operativer Gewinn (Ebitda) dürften jedoch sinken, da der stark wachsende Flughafen Antalya aufgrund einer neuen Bilanzierungsregel künftig nicht mehr in die operativen Kennzahlen des Konzerns eingeht. Der Gewinnanteil der Fraport AG an dem Türkei-Geschäft treibt künftig nur noch den Überschuss der Frankfurter nach oben.

Bereinigt um den Antalya-Effekt will Fraport den Umsatz 2014 auf etwa 2,45 Milliarden Euro steigern. Beim operativen Gewinn (Ebitda) rechnet der Vorstand mit einer Steigerung von 733 Millionen auf 780 bis 800 Millionen Euro. Der Überschuss soll wieder leicht zulegen. Analysten hatten bereits Schultes Passagier-Prognose für 2014 als mindestens realistisch eingeschätzt. So will die Lufthansa als größte Kundin des Frankfurter Flughafens ihr Flugangebot in diesem Jahr um fünf Prozent ausweiten.

Neues Terminal in Planung

Fraport betreibt zwölf Flughäfen in aller Welt, neben Antalya und dem Airport von Lima gehört dazu auch der Indira-Gandhi-Flughafen im indischen Hauptstadtterritorium Delhi. Fraports Managementvertrag für den Flughafen Kairo ist Ende Januar ausgelaufen. Bei dem Versuch, weitere Flughäfen etwa im Portugal oder Brasilien zu übernehmen, hatten die Frankfurter jüngst immer wieder den Kürzeren gezogen.

Als nächstes großes Projekt steht der Neubau eines dritten Passagierterminals in Frankfurt an. Der erste Bauabschnitt, der für 14 Millionen Passagiere ausgelegt ist, soll nach bisheriger Planung im Jahr 2021 fertig sein.
© dpa-AFX | 07.03.2014 07:48


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