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Etihad könnte bei Air Berlin auf 90 Prozent aufstocken

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Air Berlin, © Air Berlin

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BERLIN - Air Berlin verbucht einen neuen Zahlungseingang von Etihad Airways. Am 20. Mai habe Etihad die erste von drei Tranchen einer Wandelanleihe im Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro erworben, teilte Air Berlin am Montag mit. Die übrigen Teile der Anleihe sollen im August und November ausgezahlt werden.

Über die Wandelanleihe kann Etihad Geld nachschießen, ohne ihren direkten Stimmrechtsanteil an Air Berlin von derzeit 29,21 Prozent zu erhöhen. Diese Vorsicht ist geboten - Bundesregierung und Europäische Kommission schaunen Etihad und Air Berlin inzwischen genau auf die Finger.

Nach einem Nettoverlust von 210 Millionen Euro im ersten Quartal und 315 Millionen Euro im Jahr 2013 ist Air Berlin auf erneute Finanzhilfe aus Abu Dhabi dringend angewiesen.

Vorläufig haben Etihad und Air Berlin mit der Wandelanleihe einen Weg gefunden, das benötigte Geld fließen zu lassen. Weil die Anleihe unbefristet ist, muss Etihad sie später nicht in Aktien tauschen - ein Tausch wäre auch gefährlich. Als Eigner aus einem Drittland darf Etihad seinen Anteil an Air Berlin maximal auf 49,9 Prozent ausbauen.

Bei Einlösung aller Anleihen in Aktien würde sich der Anteil von Etihad aber "auf mehr als 89 Prozent" erhöhen, erklärte Air Berlin am Montag. Etihad Airways habe erklärt, "ihr Wandlungsrecht nur auszuüben, um eine Verwässerung ihrer gegenwärtigen Beteiligung zu verhindern oder falls sich die EU-Regeln für ausländische Beteiligungen an europäischen Luftfahrtgesellschaften ändern".

Konkurrent Lufthansa beobachtet die Entwicklungen bei Air Berlin mit Argwohn. Lufthansa lehne jede "Teilverstaatlichung europäischer Airlines" ab, sagte ein Konzernsprecher aero.de, "ganz unabhängig davon, ob sie von europäischen Staaten oder von Staaten oder Staatsbetrieben aus dem EU-Ausland kommen".

Obwohl sich Etihad gezwungermaßen beim Aktienanteil zurückhält, laufen die Fäden für Air Berlin inzwischen in Abu Dhabi zusammen.

"Wir beschäftigen uns damit, wie wir (das Sparprogramm) Turbine und eine fundamentalere Restrukturierung von Air Berlin beschleunigen können", sagte Etihad-Chef James Hogan Anfang des Monats. "Wären wir nicht überzeugt davon, dass sich Air Berlin neu aufstellen kann, hätten wir dieses Geld offen gesagt nicht investiert."

Nach Informationen des "Focus" könnte ein Weg für Air Berlin sein, das schwierige Linien- und das gut laufende Touristikgeschäft wirtschaftlich zu trennen.
Air Berlin äußerte sich dazu bislang nicht, kündigte aber an, ihr bisheriges Geschäftsmodell zu ändern.

Helmut Weixler kehrt zu Air Berlin zurück

Eine Änderung wird es auch im Management geben. Helmut Weixler werde am 01. August als Chief Operating Officer und Accountable Manager von Qatar Airways zu Air Berlin zurückkehren, teilte Air Berlin mit. Weixler hatte von 2007 bis 2011 die Integration der dba und LTU in die Air Berlin Gruppe begleitet.

Der bisherige COO Helmut Himmelreich verlasse Air Berlin aus persönlichen Gründen. Bis zum Amtsantritt Weixlers werde Oliver Lackmann, Postholder Flight Operations, die Funktion des Accountable Managers ausüben.
© aero.de | Abb.: Air Berlin | 27.05.2014 09:49


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