Swiss sagt Bombardier Erstbetrieb der CS100 zu

ZÜRICH - Swiss stimmt nach langem Zögern der Rolle des Erstbetreibers für die Bombardier CS100 zu. "Nach den Daten aus der Flugerprobung erfüllt die CSeries unsere Leistungserwartungen", sagte Swiss Vorstandschef Harry Hohmeister. Daher freue man sich, die CS100 als erste Airline in den Flugbetrieb zu nehmen.

Dies werde im ersten Halbjahr 2016 geschehen. Die Schweizer Lufthansa-Tochter war im Juli 2008 Erstkunde des CSeries-Programms und hat 30 CS100 verbindlich bestellt. Die neue Flotte ersetzt in Zürich in die Jahre gekommenen Avro-Jets der Swiss Global Airlines (bis Februar Swiss European Airlines).


Nach mehrfachen Verzögerungen im Programm sagte Bombardier erst Gulf Air aus Bahrain für die Rolle des Erstbetreibers ab. Nach einem Triebwerksbrand am Prototypen FTV1 bekam Braathens Aviation aus Schweden kalte Füße. Auch Swiss wollte lange Zeit nicht die ersten kommerziellen Flugstunden mit der CS100 absolvieren.

Der mehrfach korrigierte Lieferplan zwang Swiss dazu, übergangsweise vier E-Jets von Helvetic Airways zu leasen. Alle 30 CS100 sollen nach letztem Stand 2017 in Zürich sein.

Bombardier zeigt die CS100 im Juni auf der Paris Air Show und bedankt sich direkt im Anschluss bei Swiss mit einer Visite in Zürich.

Das in den Größen CS100 und CS300 für ein Spektrum von 100 bis 160 Passagiere angebotene Programm stand zuletzt bei 243 Festaufträgen. Durch den ersten Messebesuch hofft Bombardier, weitere Airlines von den Vorzügen seines neuen Produkts zu überzeugen.

Nach mehreren Rückschlägen läuft inzwischen auch die Flugerprobung rund. Seit März ist die CS100 Testflotte mit dem fünften Prototyp FTV5 komplett. Das Flugzeug hat eine Passagierkabine. Seit Februar sammelt Bombardier auch mit der FTV7, der ersten CS300, Flugstunden.