"Compagnia Aerea Italiana"
Älter als 7 Tage

Neue Gesellschaft zur Rettung von Alitalia gegründet

ROM (dpa) - Die Rettung der maroden italienischen Fluglinie Alitalia geht in die entscheidende Runde: Medienberichten zufolge wurde jetzt für die Sanierung der Airline eine neue Betreibergesellschaft mit dem Namen "Compagnia Aerea Italiana" gegründet. Sie werde vom Chef des Vespa-Herstellers Piaggio, Roberto Colaninno, geführt und sei von insgesamt 16 italienischen Investoren ins Leben gerufen worden, berichtete die Zeitung "La Repubblica" am Mittwoch.



Diese wollen den Angaben zufolge etwa eine Milliarde Euro in das angeschlagene Unternehmen investieren, zudem werde auch noch ein internationaler Partner gesucht, hieß es.

Einem Plan der als Berater verpflichteten Banca Intesa zufolge will die Betreibergesellschaft nur die rentablen Bereiche der Airline übernehmen, die unrentablen Aktivitäten mit den Altschulden sollen von dem neuen Unternehmen abgespalten werden. Der Name Alitalia soll hingegen auch künftig die Flugzeuge des Konzerns zieren. Mindestens 5000 Arbeitsplätze sollen gekürzt und die Flotte um dutzende Flugzeuge verkleinert werden.

Für diese Lösung sei allerdings eine Änderung der aktuellen Insolvenzregelung nötig, hieß es. Die Turiner Zeitung "La Stampa" berichtete am Dienstag zudem, dass der Plan die Streichung von rund 5000 der insgesamt fast 20 000 Stellen bei Alitalia sowie den Verkauf von Dutzenden Flugzeugen vorsehe. Die Gewerkschaften haben bereits mit einer Streikwelle gedroht.

Entscheidende Woche für marode Alitalia

Diese Woche steht bei Alitalia im Zeichen von Entscheidungen. Die Regierung in Rom und der Aufsichtsrat der Fluglinie wollen voraussichtlich bis Donnerstag die Grundlinien eines neuen Rettungsplans bekanntgeben. Bereits am Montag hatte sich der Chef der Banca Intesa, Corrado Passera, mit privaten Investoren getroffen, die sich an der Rettung der Alitalia beteiligen wollen.

Am Freitag tagt der Alitalia-Vorstand und will dabei die Quartalsbilanz verabschieden. Experten rechnen mit Rekordverlusten. Sollte der Sanierungsplan bis dahin nicht verabschiedet werden, so muss der Verwaltungsrat der halbstaatlichen Fluglinie entweder die Zwangsverwaltung oder den Konkurs beantragen.

Ende April waren Pläne zu einer Alitalia-Übernahme durch die Gruppe Air France-KLM fehlgeschlagen. Derzeit überlebt die noch zu 49,9 Prozent in Staatsbesitz befindliche italienische Gesellschaft nur durch einen Überbrückungskredit der Regierung.
© dpa | Abb.: Alitalia | 26.08.2008 11:30

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Beitrag vom 28.08.2008 - 07:57 Uhr
In Italien laufen viele Dinge anders als im Rest der Welt.
Es wird daher schwer zu verstehen sein was da abläuft, aber für irgendjemanden rechnet es sich schon.
Beitrag vom 27.08.2008 - 15:02 Uhr
[quote]...Die Gewerkschaften haben bereits mit einer Streikwelle gedroht....[/quote]
Mit so einer Einstellung wird sich die Gesellschaft aber wohl kaum retten lassen. Solange hier nicht erst mal Einsicht erfolgt, können es die Investoren wohl schlichtweg vergessen, nur einen müden EuroCent reinzustecken. Warum ist wohl Air France letztendlich abgesprungen?

André


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