Hintergrund sind offensichtlich anhaltende Probleme mit den Triebwerken. EADS drohen milliardenschwere Strafzahlungen bei verspäteter Lieferung des A400M, für den bereits knapp 200 Bestellungen vorliegen, davon 60 allein aus Deutschland. Deshalb hat der Konzern bereits Rückstellungen von über 1,7 Milliarden Euro gebildet.
Ursprünglich sollte die erste Maschine im Oktober 2009 an die französischen Streitkräfte gehen. Dieser Termin war bereits um ein Jahr verschoben werden. Die Bundeswehr sollte bis 2011 auf die erste Maschine warten. Das Bundesverteidigungsministerium hatte noch vor wenigen Wochen betont, man gehe davon aus, dass der erste A400M im Spätsommer 2011 "auf dem Platz steht". Bei einer weiteren Verschiebung behalte man sich Schadenersatzforderungen vor.
Nun hieß es im EADS-Hauptquartier, Airbus wolle die Serienproduktion erst dann wieder aufnehmen, wenn die A400M ausgereift sei und dies auch bei Testflügen bewiesen habe. Die erste Auslieferung eines Flugzeugs sei nach dem neuen Plan drei Jahre nach dem ersten Testflug vorgesehen. Einen Termin für diesen wollte EADS nicht nennen. Spekulationen zufolge könnte er erst im Herbst 2009 liegen.
Airbus kämpft bereits seit längerem mit Schwierigkeiten bei der Produktion des neuen Transportflugzeugs. Zuletzt hatte es geheißen, die neu entwickelten Triebwerke seien noch nicht einsatzfähig. Hintergrund waren Probleme mit der elektronischen Triebwerkssteuerung. Airbus hatte die Fertigung der Maschine im vergangenen Herbst unterbrochen.
Das neue Turboprop-Triebwerk wird von einem Konsortium der Hersteller SNECMA (Frankreich), Rolls-Royce (Großbritannien), ITP (Spanien) und der deutschen MTU Aero Engines entwickelt. Airbus-Chef Thomas Enders hatte harsche Kritik an dem Motoren-Konsortium aus den Airbus-Herstellerländern geübt. "Die Auswahl war eine politische Entscheidung. Wir bedauern das", sagte er Ende November. Dem Konsortium zufolge steht das eigentliche Triebwerk bereit, es gibt aber Probleme mit der Anpassung an das Flugzeug.
© dpa | Abb.: EADS | 09.01.2009 23:18
Kommentare (12) Zur Startseite
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Wenn nicht ausreichend viele Kunden das Standardprodukt ordern, werden bisher nicht angebotene Zusatzausstattungen versprochen bzw. angeboten, Hauptsache das Produkt wird entwickelt und fährt dann eben etwas später den Break-even ein.
Aus diesem Grund hat man (möglicherweise mit unabschätzbarem Risiko) den Franzosen die Zusatzeigenschaften X, den Deutschen Y, den Briten Z ... versprochen.
Jetzt stellt man sich hin und sagt: Na gut, unser Grundprodukt steht ja schon. Mehr ist technologisch nicht drin. Nehmt erstmal das Produkt (ihr braucht es ja dringend) und in der weiteren Nachentwicklung bekommen wir vielleicht dann eure Zusatzeigenschaften hin. Im militärischen Bereich hat dieses Verhalten lange Tradition.
Im zivilen Bereich (siehe A380-Verkabelung von IFE und anderen Gimmicks, Duschen) müssen die Eigenschaften VOR der Auslieferung erfüllt sein, ergo verschiebt sich die Auslieferung oder/und der Zusatzaufwand der Realisierung geht auf Kosten des Herstellers.
mfg n
Die A400M fliegt in ner ganz anderen Klasse ....was Nutzlast u.s.w angeht ....Teuer sind beide finde ik :roll:
Die BW könnte als Ergänzung zu den 60 A400M ....noch 18 C-17 anschaffen dann währe man wieder bei den eigendlich 78 geforderten und auch benötigten Tranzportflugzeugen ...!!!