Elektrisches Passagierflugzeug
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Start-up beginnt Entwicklung von Wright 1

Wright 1
Wright 1, © Easyjet

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Die US-amerikanische Firma Wright Electric hat mit den Arbeiten an einem elektrischen Antrieb für ihr geplantes 186-sitziges Verkehrsflugzeug angefangen. Schon 2030 soll es in Dienst gehen. Doch Skepsis ist angebracht.

Wright Electric hat am 30. Januar sein Entwicklungsprogramm für einen elektrischen Antriebsstrang für das Flugzeug namens Wright 1 präsentiert. Man arbeite an einem elektrischen System, das aus einem 1,5 Megawatt starken Elektromotor und einem 3-Kilovolt-Wechselrichter besteht.

Wright 1 soll eine Kapazität von 186 Sitzen bieten, vergleichbar mit einem Airbus A320. Geplant sind verteilte Antriebe, zwölf Motoren verschiedener Größe sollen in die Flügel integriert werden.

Das 2016 gegründete Start-up kooperiert mit der britischen Airline easyJet und führt nach eigenen Angaben Gespräche mit dem britischen Rüstungs- und Luftfahrtkonzern BAE Systems hinsichtlich Flugkontroll- und Energiemanagement-Systemen.

Wright Electric will nach eigenen Angaben Batterien "mit fortschrittlicher Zellenchemie" einsetzen, die sich schnell austauschen lassen. Weitere technische Daten zum Antriebsstrang oder zur Batterietechnologie gab Wright Electric nicht preis.

Flugtests schon 2023

Dafür präzisierte Wright Electric den Test-Fahrplan: Bodenläufe des Motors sollen schon 2021 stattfinden, Flugtests sind für 2023 geplant, angeblich mit einer Boeing 747. In zehn Jahren, 2030, soll das vollelektrische Standardrumpfflugzeug in Dienst gehen, so das Unternehmen.

Die Pläne von Wright Electric klingen mehr als ambitioniert verglichen mit anderen Projekten für elektrische Verkehrsflugzeuge. Das israelische Unternehmen Eviation entwickelt mit Alice ein Elektroflugzeug – für bescheidene neun Passagiere.

Allerdings erlitt Eviation kürzlich einen herben Rückschlag, als der Prototyp am 22. Januar auf dem Regionalflughafen Prescott in Arizona in Flammen aufging. Ob und wie das Projekt weitergeführt wird, ist noch unklar.

Mit einer auf einen Elektromotor umgerüsteten DHC-2 Beaver führt Harbour Air seit Dezember 2019 Testflüge durch. Die kanadische Wasserfluglinie will mit der Beaver, die sechs Passagieren Platz bietet, das nach eigenen Angaben erste elektrische Verkehrsflugzeug der Welt betreiben.

Hybrid-elektrische Antriebe als Zwischenschritt

Dass größere Verkehrsflugzeuge auf absehbare Zeit rein elektrisch fliegen werden, ist fragwürdig. Knackpunkt sind die Batterien. Die heutige Lithium-Ionen-Technologie hat eine rund 40 Mal geringere Energiedichte als Kerosin. Mögliche Alternativen auf dem Weg zum elektrischen Fliegen sind hybrid-elektrische Antriebe oder Brennstoffzellen.

Airbus und Rolls-Royce arbeiten beispielsweise unter dem Projektnamen E-Fan X an einem hybrid-elektrischen Flugdemonstrator, einem umgerüsteten Jumbolino. Er soll 2021 fliegen.

Auch das zeitweise von Boeing unterstützte Start-up Zunum Aero hatte Pläne für ein hybrid-elektrisches Verkehrsflugzeug. Seit einiger Zeit ist es aber still geworden um Zunum, angeblich steckt das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten.
© FLUGREVUE - UE | Abb.: Easyjet | 01.02.2020 17:36

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Beitrag vom 06.02.2020 - 10:13 Uhr
Zur Erinnerung: Was wurde nicht alles zur Atomenergie erzählt...Es sollte saubere und sichere Kernenergie möglich sein usw. Die Entsorgung... Erst die Kernspaltung, dann die Kernfusion in 10 Jahren,...in 20 Jahren...

Ich weiss nich wie sie das sehen, aber die Atomenergie hat 2 Probleme: 1. die entsorgung.
2. die Gau Angst der Menschen. Und wegen der letzteren schaltet man es ab, zumindest in Deutschland.

Die "GAU Angst" ist ja durchaus eine korrekte Risiko-Einschätzung.
Die Japaner hatten massives Glück im Unglück. Der Wind kam während des Unfalls und 2 Wochen lang danach fast ausschließlich aus Westen. Fukushima Daiichi liegt an der japanischen Ostküste. Damit hat es 99% des Fallouts auf den Pazifik geblasen.
Bei Nordost Wind in der gleichen Zeit wären Tokio und weite Teile Japans noch ein paar Jahrzehnte nicht bewohnbar.

In Frankreich läuft das Land mit Atomstrom wunderbar,

Ein "Fukushima" in einer Atomanlage nahe der französisch-deutschen Grenze und Deutschland ist dank den vorherrschenden Westwinden in einem Streifen von Köln bis Mannheim auf der gesamten Breite unbewohnbar.

und ich bin der Meinung das Atomstrom und erneuerbare Energien sich wunderbar ergänzen würden.

Erst sobald eigensichere Anlagen erfunden und das Entsorgungsproblem der Endlagerung sicher gelöst wurden.
Ansonsten ist Atomstrom zwar weitgehend CO2 frei, aber eben die potentiell schmutzigste Energieform. Der Unfall alle 100.000 Jahre kann halt auch schon morgen passieren...

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Beitrag vom 06.02.2020 - 09:19 Uhr
@David Webb,

es geht hier um Flugzeuge!
Hier spielen die Grösse und die Masse des Energiespeichers sehr wichtige Rollen.
Was sagt die Theorie zur Speicherung von elektrischer Energie?

Das aktuelles Leistungsgewicht nicht vernünftig geht, zuminderstens nicht mit den massen und den strecken die wir heute fliegen. aber wer weiss, vlt. kann man batterien etc. abwerfen wenn sie leer sind, etc.

Zur Erinnerung: Was wurde nicht alles zur Atomenergie erzählt...Es sollte saubere und sichere Kernenergie möglich sein usw. Die Entsorgung... Erst die Kernspaltung, dann die Kernfusion in 10 Jahren,...in 20 Jahren...

Ich weiss nich wie sie das sehen, aber die Atomenergie hat 2 Probleme: 1. die entsorgung.
2. die Gau Angst der Menschen. Und wegen der letzteren schaltet man es ab, zumindest in Deutschland.
In Frankreich läuft das Land mit Atomstrom wunderbar,
und ich bin der Meinung das Atomstrom und erneuerbare Energien sich wunderbar ergänzen würden. die eine schafft grundlast, der Rest kommt von den erneuerbaren.

Am Ende zählt auch der Energieverbrauch (bzw. Flächenverbrauch) und nicht nur die reduzierte Emission von Gasen und Partikeln.

Zielkonflikt.
Entweder will man die Luftfahrt grün machen - dann gibt es 2 Möglichkeiten:
Treibstoff einsparen - versucht man seit jeher, indem man den Energieverbauch optimiert.
Oder eben so umstellen das die Energie regnerativ hergestellt wird.
Beitrag vom 05.02.2020 - 15:48 Uhr
D.h. auch wenn Raketen damit fliegen können, können Flugzeuge das noch lange nicht.

Dieser Satz ist von der Realität widerlegt.
 https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffflugzeug

Eines der leistungsfähigsten Segelflugzeuge mit einer Person kann man schwerlich mit einem Passagierflugzeug für vielleicht 100 Personen vergleichen. Mit Batterien schafft die Antares 3.000 Höhenmeter. Eine Extra 330LE von Walter Extra wurde auch schon elektrisch (Batterien) betrieben, geht, aber einen Durchbruch sehe ich noch lange nicht.

Hier ist mal ein guter Überblick, aber Wasserstoff habe ich nicht gesehen:
 https://www.youtube.com/watch?v=hvxqd_W5CP4

mehr als 100 Projekte soll es geben....

Dieser Beitrag wurde am 05.02.2020 15:49 Uhr bearbeitet.


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