Boeing 787-Programm
Älter als 7 Tage

Scott Carson tritt nach letzter Verzögerung zurück

NEW YORK (dpa) - Nach den massiven Verzögerungen im Boeing 787-Programm tritt BCA Vorstandschef Scott Carson zurück. Nun soll der bisherige Leiter des Militär-Geschäfts, Jim Albaugh, das ins Trudeln geratene Projekt aus der Krise führen. Als erstes muss Albaugh dafür sorgen, dass die 787 wie versprochen bis Ende des Jahres seinen ersten Testflug absolvieren kann.



Boeing hatte erst vergangene Woche die Auslieferung der 787 erneut um fast ein Jahr auf Ende 2010 verschoben. Das Projekt liegt nach Problemen mit Zulieferern und in der Konstruktion inzwischen fast drei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Boeing hatte für die einst umjubelte Maschine rund 850 Bestellungen gewonnen - wegen der Verzögerungen drohen nun Milliarden-Belastungen.

An der Spitze der Verkehrsflugzeug-Sparte werde der bisherige Chef Scott Carson bereits am Dienstag von Albaugh ersetzt, teilte Boeing am Montag mit. Konzernchef Jim McNerney betonte in einer Telefonkonferenz, dass der 63-jährige Carson von sich aus zurücktrete. Er hatte die Führung des Bereichs im Jahr 2006 übernommen, als Nachfolger von Alan Mullaly, der ans Steuer des Ford-Konzerns wechselte. Zuvor war Carson Chefverkäufer der Sparte - und holte in dieser Position auch viele 787-Aufträge ein.

Boeing bringt mit der 787 ein neuartiges Flugzeug auf den Markt, das fast vollständig aus Kohlefaser-Verbundstoffen besteht statt der herkömmlichen Aluminium-Bauteile. Dadurch werden Gewicht und Kerosinverbrauch deutlich gesenkt. Allerdings häufen sich Probleme mit dem neuen Werkstoff und der Koordination der Zulieferer, auf die sich Boeing bei dem "Dreamliner" noch mehr als bisher verließ.

Muilenburg übernimmt IDS-Leitung

Zuletzt musste der Konzern Mitte August wegen neuer Fehler die Produktion von Rumpfteilen in einem Werk des italienischen Partners Alenia stoppen. Die Probleme gehen kräftig ins Geld: Im dritten Quartal erwartet Boeing eine Vorsteuerbelastung von 2,5 Milliarden Dollar.

Der 59-jährige Albaugh führte seit 2002 die Militär- und Raumfahrt-Sparte, die etwa die Hälfte des Boeing-Geschäfts ausmacht. Sein Nachfolger ist Dennis Muilenburg (45), der bisher in dem Bereich die Dienstleistungen verantwortete.
© dpa, aero.de | Abb.: The Boeing Company | 01.09.2009 08:29

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Beitrag vom 01.09.2009 - 18:48 Uhr
This might be a positive sign. Shanahan came from IDS and while the 787 program continues to struggle, at least he's been able to complete frames and get them out under their own power onto the tarmac - something Bair couldn't do.

So by shoving Carson out the door and replacing him with the head of IDS, it might get Commercial Airplanes as a unit back onto their feet. Plus Albaugh and Shanahan know each other from their time together at IDS so maybe if there was a "communications disconnect" on the 787 program under Carson, that will now stop with Albaugh.



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