Landung auf dem Eis
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Icelandair fliegt mit der 767 in die Antarktis

Icelandair Boeing 767
Icelandair Boeing 767, © Icelandair

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KÖNIGIN-MAUD-LAND - Nicht nur die Lufthansa betätigt sich als Antarktis-Shuttle: Auch Icelandair brach jüngst Richtung Südpol auf, um dort Polarforscher abzuholen. Im Unterschied zum Kranich landeten die Isländer jedoch direkt im Ewigen Eis von Antarktika - und das nicht zum ersten Mal.

Mit Schnee und Eis kennt Icelandair sich aus. Immerhin hat die Fluggesellschaft ihren Sitz in der nördlichsten Hauptstadt der Welt, einen Katzensprung vom nördlichen Polarkreis entfernt.

Doch eine Reise Richtung Südpol, ans andere Ende der Erde, ist selbst für Islands Flag Carrier etwas ganz Besonderes. Zumal das avisierte Flugziel tatsächlich direkt in der Antarktis lag: Als Icelandair-Flug FI1010 setzte am heutigen Freitag eine Boeing 767-300ER auf der Eis-Runway der Troll-Forschungsstation in Königin-Maud-Land auf, um von dort norwegische Forscher zurück nach Hause zu fliegen.

Es war die Erstlandung einer 767 auf dem Airport mit dem IATA-Kürzel QAT, der ansonsten hauptsächlich von Frachtern à la C-130 Hercules oder Iljuschin Il-76 angesteuert wird.

Aufgebrochen war Flug FI1010 bereits am 24. Februar. Mit sechs Piloten, 13 Flugbegleitern und einem Techniker an Bord ging es abends vom Flughafen Keflavik rund 12.000 Kilometer südwärts bis nach Kapstadt in Südafrika.

14 Stunden dauerte diese erste Etappe, bevor es heute in knapp sechs weiteren Flugstunden direkt in die Antarktis ging. Wie so ziemlich alles vor Ort, besteht auch die Runway der Troll-Station vollständig aus Eis. Damit Flugzeuge ohne Skier hier gefahrlos landen können, ist die Eisbahn mit Rillen präpariert, die für Grip sorgen sollen.

So kam auch die Icelandair-767, sie trägt das Kennzeichen TF-ISN, als erster Großraum-Airliner überhaupt sicher vor der Troll-Station zum Stehen. Kurz danach verließ die Maschine die Antarktis wieder und lieferte – nach abermaligem Stopp in Kapstadt – die an Bord genommenen Polarforscher aus Norwegen in Oslo ab. Gestern dann kehrte die 20 Jahre alte TF-ISN nach Keflavik zurück.

Am anderen Ende der Welt

Die TF-ISN ist im Übrigen nicht der erste Icelandair-Jet, der seine Räder auf das Eis der Antarktis setzte: Bereits im November 2015 landete mit der TF-FIN eine Boeing 757-200 der Isländer, aus Chile kommend, auf der Runway eines Camps am Union Glacier.

Icelandair und der Betreiber des Camps, Antarctic Logistics & Expeditions (ALE), wollten seinerzeit beweisen, dass die Landung eines Verkehrsflugzeugs in der Antarktis möglich sei – mit Erfolg.

Zwischen November 2019 und Februar 2020 unternahm dann Titan Airways im Auftrag des Antarctic Logistics Centre International sechs Flüge zwischen Kapstadt und Nowolazarewskaja, einer russischen Forschungsstation. Titan nutzte damals ebenso eine 767-300 – der Zweistrahler ist das bislang größte Passagierflugzeug, das auf einem Antarktisflug zum Einsatz kam.
© FLUGREVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Ingo Lang | 02.03.2021 15:05


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