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Das Lufthansa-Drehkreuz wird teurer: 2022 hebt die Betreibergesellschaft Fraport am Flughafen Frankfurt die Entgelte um 4,3 Prozent an. In den Folgejahren plant Fraport weitere satte Gebührensprünge zwischen vier und sechs Prozent.
Das Thema liegt IATA-Chef Willie Walsh schwer im Magen - denn Fraport ist beim kräftigen Schluck aus der Gebührenpulle nicht allein.
"Einige unserer sogenannten Partner wollen die Gebühren erhöhen, um das Geld zu bekommen, das die Airlines nicht bei ihnen während der Krise ausgeben konnten", sagte Walsh auf der IATA-Jahrestagung diese Woche in Boston.
Insgesamt seien die Abgaben an den Flughäfen in diesem Jahr bereits um 2,3 Milliarden Dollar hochgeschraubt worden. "Das ist empörend", sagte Walsh. "Das muss aufhören."
ACI: Zerrbild
Der Flughafenverband ACI Europe reagierte mit Unverständnis auf die Vorwürfe der Gebührenabzocke. Es sei ein "verzerrtes und fehlerhaftes Bild" der Flughafenindustrie gezeichnet worden, teilte der Verband mit.
Genau wie Fluggesellschaften hätten auch die europäischen Flughäfen in dieser Krise historische Verluste eingefahren, seien aber nicht in gleichem Maße mit staatlichen Geldern unterstützt worden. Die Umsätze europäischer Flughäfen seien 2020 um 60 Prozent eingebrochen, Fixkosten und Investitionsbedarf aber weitgehend konstant geblieben.
"Fluggesellschaften zahlen nur dann an die Flughäfen, wenn sie fliegen, und auch erst Wochen, nachdem sie Einnahmen von den Passagieren erhalten haben", sagte ACI-Chef Olivier Jankovec. "Airlines sind nicht in der Position, uns eine Lektion in Sachen Kundeninteressen zu erteilen - sie haben sich monatelang geweigert, den Fluggästen die Kosten für Flüge zu erstatten, die nicht stattfinden konnten."
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Fraport | 06.10.2021 07:29
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