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Nun ist es so weit. Russland hat in der Nacht zum Donnerstag einen Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine begonnen. Die Umsetzung von Sanktionensmechanismen läuft auf Hochtouren.
Man werde Putin "zur Rechenschaft ziehen", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag. Neben Sanktionen gegen den Finanz- und Energiesektor wird Russland vor allem im Luftfahrtbereich Gegendruck erfahren.
Die russische Luftverkehrsbranche soll etwa von der Versorgung mit Ersatzteilen für Airbus- und Boeing-Flotten, westlichen Komponenten für russische Flugzeugprogramme und anderer Technik abgeschnitten werden. So könne mit relativ kleinem Aufwand "riesige Wirkung" erzielt werden, hieß es am Donnerstag aus Brüssel.
Russland hat damit offenbar gerechnet. "Seit Wochen decken sich russische Airlines verstärkt mit OEM-Produkten ein", sagte ein Manager eines großen europäischen MRO-Dienstleisters aero.de am Donnerstag. Im Business-Jet-Bereich sei dieser Trend ebenso zu verfolgen.
Exportkontrollen für Hightech-Produkte und Software sollen es auch anderen russischen Schlüsselindustrien schwer machen, sich weiterzuentwickeln. "Wir werden Russlands wirtschaftliche Basis und ihre Fähigkeit zur Modernisierung schwächen", sagte von der Leyen.
Einflugverbote gegen russische Passagier- und Frachtairlines liegen ebenfalls auf dem Tisch. Die EU hatte auf die Zwangsumleitung eines Ryanair-Flugs nach Minsk 2021 mit einem generellen Einflugverbot gegen belarussische Airlines reagiert - und Leasingflugzeuge der staatlichen Gesellschaft Belavia einziehen lassen.
In diesem Fall müssten EU-Airlines wie Lufthansa und Air France-KLM gleichwohl mit einem Entzug russischer Überflugrechte rechnen - und auf Asienlinien teure Umwege und Tankstopps in Kauf nehmen.
Lufthansa könnte einen Teil ihres Asienflugplans dann stärker in bestehende Joint Ventures und Allianzen auslagern - der Konzern ist eng mit Singapore Airlines, All Nippon Airways und Air China vernetzt. Insbesondere für Air China wird Russland kaum seinen Luftraum sperren.
Visasperren
Einen weiteren Hebel will die EU direkt bei Putins Unterstützern ansetzen - sie sollen nicht mehr so einfach in die EU reisen dürfen. Darunter sind auch viele, die gerne am Mittelmeer oder in den Alpen Urlaub machen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Donnerstag, die russische Führung werde "nie da gewesener Isolation" gegenüber stehen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 24.02.2022 17:44
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Airbus und Boeing mögen aktuelle Lieferverträge mit russischen Firmen haben, "abhängig" sind sie davon aber eher nicht.
Airbus sagt, sie verlassen sich auf langfristige Verträge. Die sind bei Sanktionen jedoch wertlos.