Airbus will Vorsprung auf Boeing weiter ausbauen

TOULOUSE - Airbus sieht Licht am Ende des Tunnels. Ein stabiles Tagesgeschäft und die Einstellung der defizitären A380-Produktion haben dem Konzern 2021 zu einem Rekordgewinn verholfen. Finanzvorstand Dominik Asam rechnet beim Abflachen der Corona-Krise mit weiterem Rückenwind für den Konzern.

Airbus hat 2021 4,2 Milliarden Euro verdient - und hält den Konkurrenten Boeing weiter auf Abstand.

"Die Airbus-Gruppe hat 398 Milliarden Euro an Auftragsbestand, die Zahlen der Konkurrenz im zivilen Bereich liegen deutlich darunter", sagte Asam in einem Interview mit dem Magazin "Focus Money". "Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die kommenden Jahre die Nase vorn haben werden." 

Airbus arbeitet in diesem Jahr auf die Auslieferung von 720 Verkehrsflugzeugen hin, gut 100 mehr als 2021. Im Januar und Februar lieferte Airbus bereits 79 Flugzeuge aus. Die Schwelle zum Rekordniveau von 863 ausgelieferten Maschinen aus dem Jahr 2019 könnte Airbus schon 2024 überschreiten - der Hersteller will die Produktion der A320neo-Familie Mitte 2023 auf 65 Flugzeuge pro Monat anheben.

Als vorläufige Reiseflughöhe peilt Airbus "70 bis 75" A320neo pro Monat an. "Wir müssen das Gleichgewicht zwischen der Nachfrage und der Lieferkette im Auge behalten", kündigte Airbus-Chef Guillaume Faury im Februar eine Entscheidung über eine dann "für mehrere Jahre" gültige Höchstrate gegen Jahresmitte an.

Boeing kann im zivilen Geschäft derzeit kaum mithalten. Die 737 MAX-Krise hat Boeing 2021 das dritte Verlustjahr in Serie beschert. Der Konzern leidet zudem massiv unter einem andauernden Lieferstopp für die 787.