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Airbus treibt die A320neo zu neuen Rekordmarken - bis Sommer 2023 peilt der Konzern eine Produktion von 65 Flugzeugen pro Monat in seinem Brot-und-Butter-Programm an.
Lieferengpässe bei Titan durch den Krieg in der Ukraine gefährden den Hochlaufplan nicht. Zumindest vorerst nicht.
"Wir haben die Lagerhaltung erweitert, damit wir, falls nötig, die Zeit überbrücken können, bis wir andere Bezugsquellen nutzen können", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Zugleich warnte Faury vor einem Importverbot für russisches Titan. Sanktionen an dieser Stelle würden Russland wirtschaftlich kaum tangieren, der europäischen Luftfahrtindustrie, die 50 Prozent ihres Titanbedarfs in Russland deckt, aber "massiv schaden", sagte der Manager. Einen Lieferabriss kann sich Airbus akuell kaum leisten.
Dabei ist der Konzern eigentlich seit spätestens 2014 vorgewarnt - schon während der Krim-Krise bangten Airbus-Topmanager angesichts der Abhängigkeit von Russland um eine stabile Versorgung und ließen ein Expertengruppe weltweit nach Alternativen suchen.
"Wir hängen stark von Titan ab, das wir von russischen Zulieferern bekommen", stellte der damalige Airbus-Produktionschef Günter Butschek seinerzeit fest.
Boeing kann auf russisches Titan verzichten
Konkurrent Boeing hatte den Import des Leichtmetalls aus Russland Anfang März hingegen nur Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gestoppt. Boeing habe sein Versorgernetz in den vergangenen Jahren breiter aufgestellt und sei ausreichend mit dem Schlüsselmaterial versorgt, teilte der Konzern mit.
Titan hat im Flugzeugbau eine wichtige Bedeutung. Hersteller setzen das leichte und feste Metall ein, wo große Belastungen aufgefangen werden müssen, etwa bei Triebwerksaufhängungen und Fahrwerken.
Der US-Konzern betrieb mit VSMPO-Avisma bislang das Gemeinschaftsprojekt Ural Boeing Manufacturing. Die Unternehmen hatten eigentlich erst im November 2021 vereinbart, dass die Russen auf Jahre der größte Titan-Lieferant für Boeing-Verkehrsflugzeuge bleiben.
Die Geschäftsbeziehung wurde jedoch zunehmend heikel, zumal Rostec-Chef Sergej Tschemesow Russlands Präsident Wladimir Putin nahestehen soll und persönlich mit US-Sanktionen belegt ist.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 12.04.2022 06:55
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Gibt es im Sommer wieder zu wenig Wasser im Rhein? In der Schweiz soll es sehr wenig Schnee in den Alpen geben!
Airbus sollte also auf Lieferantenausfälle vorbereitet sein. Oder?
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Fly-away Moderator
Dieser Beitrag wurde am 14.04.2022 09:53 Uhr bearbeitet.
Also für "Bombenteppiche" oder alternativ großflächige ungezielte Artillerieangriffe auf friedliche Zivilisten in Wohngegenden wie aktuell in der Ukraine hätte ich ja schon gerne ein Beispiel.
Bitteschön:
Artillerie:
https://www.theguardian.com/world/2010/sep/09/us-soldiers-afghan-civilians-fingers
Zu Kriegsverbrechen finde ich da was. Auch die vermeintlich "gezielten Tötungen" von IS Mitgliedern haben viel zu oft zivile Opfer gefordert.
Zu großflächigen Artillerieangriffen auf Wohngegenden als Teil einer staatlich angeordneten Terror-Strategie hingegen nicht.
Zudem wurden diese Soldaten für diese Verbrechen verurteilt, während bei der russischen Armee Terror gegen die Zivilbevölkerung Teil der Strategie nd Teil der Befehle zu sein scheint.
Das ist denke ich ein großer Unterschied.
Bombenteppich:
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Vietnam/bomben.html
Sie merken aber schon, dass Sie da ein halbes Jahrhundert zurückgehen mussten, oder?
Aber ja, Vietnam ist bezüglich des Verhaltens der Armee ggü der Zivilbevölkerung 1970 durchaus noch sehr vergleichbar mit der russischen Armee 2022.
Aber selbst damals hat dieses Verhalten der US-Luftwaffe und die bekannt gewordenen Massaker am Boden in der westlichen Presse und der Zivilgesellschaft gelinde gesagt "Diskussionen ausgelöst", die (ja, sicher viel zu spät) letzendlich zur Beendigung des Vietnamkriegs geführt haben.
Und auch der Boykott von US Waren und Firmen wurde damals lautstark gefordert und auf privater Ebene durchgeführt, wenn auch nicht staatlich unterstützt.
Ich finde es aber generell falsch, die aktuellen Verbrechen Russlands in der Ukraine mit einem "Die Amerikaner haben aber vor 50 Jahren auch ... " zu relativieren.
Ja, haben sie auch - das macht aber die aktuellen Verbrechen Russlands in der Ukraine nicht besser, entschuldigt sie nicht, und führt völlig zu Recht zu den aktuellen Sanktionen.
Dieser Beitrag wurde am 14.04.2022 08:10 Uhr bearbeitet.