Mrija 2.0?
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Antonow nennt Eckdaten zum Neubau der An-225

Antonow will An-225 wieder aufbauen
Antonow will An-225 wieder aufbauen, © Antonow

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KIEW - Kann die im Ukraine-Krieg durch russische Raketen zerstörte An-225 "Mrija" wirklich auferstehen? Antonow zeigt sich optimistisch - und umreißt erste grobe Pläne, an deren Ende eine moderne, bessere Version des Riesenfrachters stehen soll. Dabei setzt man in Kiew auch auf internationale Hilfe.

Sie war das fliegende Nationalsymbol der Ukraine - und liegt nun, genau wie weite Teile des Landes selbst, in Trümmern. Die Antonow An-225 fiel Ende Februar den Kämpfen um ihren Heimatflughafen Kiew-Hostomel zum Opfer.

Von dem gigantischen Einzelstück ist seither nicht mehr sehr viel übrig, bis auf drei ihrer sechs Triebwerke scheint nach erster Begutachtung des Wracks kaum etwas wirklich intakt geblieben zu sein.

Der vordere Rumpf ist bis zu den Tragflächen komplett zerstört, die Flügel hängen schlaff herunter, das Heck ist durchsiebt von Einschusslöchern. Nach allem, was man bisher aus Hostomel zu sehen bekam, glauben wohl nur noch Fantasten daran, dass dieses einzigartige Flugzeug jemals wieder abheben wird.

Dennoch beharren Antonow und der ukrainische Staatskonzern Ukroboronprom auf der Hoffnung, die "Mirja" eines Tages wiederzubeleben. Nach dem Abzug der russischen Truppen aus Hostomel haben Experten vor Ort mit der Bestandsaufnahme der Schäden begonnen.

Infolgedessen ließ der Flugzeugbauer über seinen Pressedienst wissen, dass die internationale Anteilnahme am Schicksal des Flugzeugs enorm sei.

Man erhalte aktuell "zahlreiche Anfragen bezüglich der Entwicklung des Programms zum Wiederaufbau der An-225", heißt es aus Kiew. "Die Zerstörung dieses legendären und einzigartigen Flugzeugs" sei ein schwerer Schlag nicht nur für die Firma Antonow, sondern auch für die Weltgemeinschaft gewesen. "Deshalb ist die Wiederherstellung der Mrija eine zentrale Aufgabe für uns", gibt sich der Flugzeugbauer kämpferisch.

Zum ersten Mal erklärte Antonow in der Stellungnahme auch etwas konkreter, wie sich die Wiedergeburt der An-225 gestalten könnte. So seien "in der Tat einige Grundelemente für die Flugzeugzelle vorhanden". Inwieweit sich Komponenten des "Mrija"-Wracks wiederverwenden ließen, müsse jedoch zunächst von einer Sonderkommission festgelegt werden.

Diese solle unter der Schirmherrschaft von Ukroboronprom arbeiten und gleichzeitig dafür Sorge tragen, dass die "neue Mrija" alle aktuellen und zukünftigen Lufttüchtigkeitsstandards erfülle. "Außerdem muss das Flugzeug entsprechend der Liste der Aufgaben, die es erfüllen soll, ausgestattet werden", so Antonow weiter.

Antonov AN225 in Linz
Antonov AN225 in Linz, © Flughafen Linz
 
Hierfür seien "umfangreiche Konstruktions- und Entwicklungsarbeiten" notwendig, die auch die Auswahl und den Zukauf geeigneter Komponenten, ein Testprogramm und andere Aspekte umfassen sollen. Ob auch die zweite, nie fertiggestellte An-225 für den Neuaufbau eine Rolle spielen soll, erklärte Antonow nicht ausdrücklich.

Die unvollendete Zelle der zweiten "Mrija" lagert seit Mitte der 90er-Jahre im Werk Swjatoschyn und soll zu rund zwei Dritteln komplett sein.

Partner aus dem Ausland

Grundsätzlich räumt Antonow ein, dass das Programm erst noch "sorgfältig ausgearbeitet werden" müsse. Daher sei es noch zu früh, über konkrete Zeit- und Kostenpläne zu sprechen. Allerdings machten die Ukrainer bereits klar, dass es ohne massive Hilfe von internationalen Partnern nicht gehen wird.

Das Projekt sei "im Rahmen einer umfassenden internationalen Zusammenarbeit und unter Beteiligung führender Unternehmen der weltweiten Luftfahrtindustrie" geplant. Quellen zur Finanzierung würden vom Staat festgelegt. Gelder, die über den bereits vor geraumer Zeit eingerichteter Spendenfonds aus aller Welt eingingen, sollen ebenfalls ausschließlich für den Wiederaufbau der "Mrija" verwendet werden.

Man werde "über jede ausgegebene Griwna und jeden ausgegebenen Dollar transparent Bericht erstatten", unterstreicht der Flugzeugbauer.

Viele Fragezeichen

Der zerstörte Traum als sprichwörtlicher Phönix aus der Asche - wer würde sich ein solches Szenario im Hinblick auf die An-225 "Mrija" nicht von Herzen wünschen? Allerdings hat die Ukraine, selbst bei einem baldigen Kriegsende, auf absehbare Zeit mit ganz anderen Problemen und Herausforderungen zu kämpfen.

Ob da noch Mittel und Zeit für den Wiederaufbau eines Flugzeugs verfügbar sein werden, scheint zumindest fraglich - auch wenn der Erfolg eines solchen Projekts natürlich Balsam auf die geschundene Volksseele der Ukrainer wäre. Wenn im Land endlich wieder Frieden einkehrt und der Weltmarkt tatsächlich einen neuen Riesenfrachter à la "Mrija 2.0" benötigt, werden Investoren und Partner aus dem Ausland garantiert nicht abseitsstehen.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Antonow | 20.04.2022 12:51

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Beitrag vom 21.04.2022 - 17:08 Uhr
Modhinweis
-----------
Oh, da sind wir wieder weit vom Kurs abgekommen.
Weitere OT-Beiträge, letzterer Art, werden nicht akzeptiert.
Bitte zurück zum vorgegebenen Thread-Thema "News: Antonow nennt Eckdaten zum Neubau der An-225"
Über das Für und Wie, gibt es sicher noch genügend Argumente, um hier den Gedankenaustausch, Thema-bezogen, fortzuführen.
Fly-away Moderator

Sorry, aber was? Jetzt wird das hier langsam wirklich lächerlich, was als OT gilt und was hier andere User ununterbrochen an Stuss raushauen dürfen, ohne dass da mal wirklich was passiert...

Aber gut... euer Forum...
Beitrag vom 21.04.2022 - 17:00 Uhr
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Oh, da sind wir wieder weit vom Kurs abgekommen.
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Über das Für und Wie, gibt es sicher noch genügend Argumente, um hier den Gedankenaustausch, Thema-bezogen, fortzuführen.
Fly-away Moderator
Beitrag vom 21.04.2022 - 09:22 Uhr
Den Ausbau des Schienennetzes könnte die Ukraine im internationalen Verkehr durchaus gebrauchen, z. B. von der Westukraine nach Polen ist (war) da noch viel Luft nach oben.

Darum geht es aber auch nicht. Es ist die Frage, ob man sich so ein „Luxus-Projekt“ leisten sollte. Es ist im Artikel aber auch überhaupt nicht gesagt, dass die Ukraine hier selbst viel Geld dafür ausgeben müsste im Verhältnis zu den zur Verfügung stehenden Staatsmitteln. Das ist hier nur der Wunsch des Unternehmens .

Der Vergleich mit Deutschland und der Nachkriegszeit ist gut, aber auch unpassend. In Deutschland gibt es keine Nationalsymbole, die der Mehrheit der Bevölkerung son wichtig wäre, dass man sie unbedingt wieder aufbauen müsste. Deutschland ist das Land der kleinen und unbekannten Weltmarktführer. Macht nicht viel Presse, ist aber erfolgreich. Wenn das Brandenburger Tor zerstört würde, dann würden man wahrscheinlich den neu gewonnenen Platz für neue Gewerbeflächen nutzen oder so.
Das hängt aber mit der deutschen Geschichte zusammen, dass es hier wenig Nationalstolz gibt, man kann das aber nicht so ohne Weiteres auf andere Länder übertragen.


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