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Qatar Airways zündet den CATA-Turbo

Qatar Airways Boeing 787
Qatar Airways Boeing 787, © Qatar Airways

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DOHA - Mehr Flüge in Frankfurt und Berlin, Düsseldorf als viertes Deutschland-Ziel: Qatar Airways kann bei Verkehrsrechten unter dem Luftfahrtabkommen CATA aus dem Vollen schöpfen. Die katarische Staatsairline weitet ihr Flugangebot aus Deutschland an das Drehkreuz Doha kräftig aus.

Emirates ist am BER außen vor. Die Airline hat sich von der Bundesregierung gerade einen Korb für die Entwicklung des BER zum fünften Anflugpunkt in Deutschland gefangen - das Luftfahrtabkommen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Arabischen Emiraten zieht bei vier Flughäfen eine harte Linie.

Qatar Airways hatte ihre Limit in Deutschland ebenfalls schon ausgeschöpft: 14 Starts pro Woche in Frankurt und München plus sieben Abflüge von anderen deutschen Airports - mehr gab das Luftfahrtabkommen zwischen Deutschland und Katar nicht her.

An die Stelle der bilateralen Vereinbarung ist seit 2021 CATA getreten, ein auf EU-Ebene geschlossenener Deal zur Regelung der Luftverkehrsbeziehungen mit Katar für den gesamten Gemeinschaftsraum.

CATA verhilft Qatar Airways ab 2024 zu weitgehend uneingeschränkten und bis dahin zu stufenweise steigenden Flugrechten aus der gesamten EU an das Drehkreuz Doha.

Qatar macht von der Neuregelung kräftig Gebrauch. Ab diesem Freitag ergänzt ein dritter täglicher Flug in Frankfurt das bestehende Angebot aus zwei 777-300ER-Abflügen um 10:25 Uhr und 17:35 Uhr: QR072 verlässt die Main-Metropole um 20:20 Uhr, um 03:30 Uhr erreicht die Boeing 787-9 Doha.

"Die Strecke zwischen Doha und Frankfurt hat für Qatar Airways eine besondere Bedeutung", sagte Qatar-Regionalmanager Ronny de Lange. "Sie war die zweite Route nach Deutschland, die von Qatar Airways im Jahr 2002 aufgenommen wurde. Der dritte tägliche Flug von Frankfurt nach Doha verbessert erneut die Konnektivität."

Die 21 Starts aus Frankfurt pro Woche schöpfen das Qatar gegenwärtig von CATA gewährte Flugkontingent voll aus.

In München und am BER hat Qatar Airways noch Spielraum auf 21 beziehungsweise 14 Flüge pro Woche. Ab 12. August stockt Qatar Airways die bislang einmal pro Tag bediente Linie nach Berlin auf zehn Flüge pro Woche auf, ab 6. September folgt ein elfter Flug.

Noch in diesem Jahr will Qatar Airways zudem eine Linie nach Düsseldorf einrichten - und damit einen vierten Flughafen in Deutschland anfliegen.

Umstrittenes Abkommen

Kritiker sehen in CATA einen Ausverkauf europäischer Airlineinteressen. Lufthansa, Air France-KLM und Fluggewerkschaften hatten versucht, das Abkommen in seiner jetztigen Form zu verhindern.

Zwar dürfen unter CATA auch europäische Airlines beliebig oft Katar anfliegen. Als "O&D"-Ziel, also Endpunkt der Reise, ist Doha allerdings kaum relevant - Lufthansa stampfte ihre tägliche A330-Linie von Frankfurt nach Doha bereits im September 2017 aus wirtschaftlichen Gründen ein.

In Doha steigen neun von zehn Passagieren nur um. "Der Anteil der Transitpassagiere auf Flügen zwischen der EU und Katar beträgt etwa 86 Prozent", hatte eine Sprecherin der EU-Kommission aero.de im Oktober 2021 gesagt.
© aero.de | Abb.: Qatar Airways | 01.07.2022 07:00

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Beitrag vom 02.07.2022 - 09:27 Uhr
@unit-er
sehr interessant Diskussion.

Die Kommission begründete das Abkommen so:
 https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/qanda_21_5345

Da steht nichts von Öl oder geostrategischen Interessen, sondern von Wahlfreiheit für Konsumenten, Wachstum des Luftfahrtmarkts und Verschärfung des Wettbewerbs.
Im Klartext: Schwächung der Wettbewerbsposition europäischer Airlines durch Förderung eines staatlich subventionierten Wettbewerbers.
Gerade bei den Aussage zum fairen Wettbewerb und Umweltschutz in diesem Text wird es extrem schwammig.

Da scheint die Kommission so der FDP Grundposition zu folgen:
Liberalisierung und Wachstum, egal wie, egal mit welchen Konsequenzen, ist doch sicher positiv, oder?

Die EU hat dagegen z.B. Vorteile auf dem Feld der Impfstoffentwicklung gegen Corona.
Gerade am Donnerstagabend lief im Ersten bei Monitor eine Reportage darüber, dass die EU diese Vorteile halt bzw. leider (je nach Sichtweise) gegenüber dem globalen Süden (in diesem Fall speziell der afrikanische Kontinent) ausnutzen und diesen Ländern keine Impfstoffe zur Eigenproduktion in notwendiger Menge zur Verfügung stellen und dabei auf den Patentschutz verzichten, obwohl das in der Vergangenheit zugesagt wurde.
Die afrikanischen Länder können bzw. konnten mit den Preisen, die die EU für eine einzige Impfdosis zahlt bzw. zahlte halt bzw. leider (je nach Sichtweise) nicht mithalten, sodass diesen Länder nur sehr wenig Impfstoff zur Verfügung stand bzw. steht und die Übersterblichkeit in diesen Ländern entsprechend hoch lag bzw. liegt.

Gut zusammengefasst. Ich sehe nur nicht den Vorteil, den diese Art der niederträchtigen Globalisierung den Menschen bringen soll.


Dieser Beitrag wurde am 02.07.2022 09:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.07.2022 - 07:53 Uhr
Ohne eine unpassende Wortwahl des Vorredners in Schutz nehmen zu wollen, bin ich schon einigermaßen schockiert, wie Sie diese aggressiv operierende Airline mit ihren - bekanntermaßen - brutalen Methoden und Umgangsformen bzgl. Arbeitnehmern so in Schutz nehmen.

Textverständnis hilft auch in diesem Fall.
Ich nehme nicht die Airline in Schutz sondern bemängele die generell herablassende Art und Weise gegenüber den Qataris als Menschen.
Auch beschreibe ich die objektiv vertragliche Sachlage, aus der heraus den Qataris (in diesem Fall die Airline) Rechte erwachsen, die sie in vollem Umfang für sich nutzen können und dürfen, solange diese rechtlichen Rahmenbedingungen weiterhin ihre Gültigkeit haben.

Und nur weil sie Airbusse kaufen (und dann krasse Klagen vom Stapel lassen), muss man ihnen nicht Tür und Tor dazu öffnen, mit ihren staatlich subventionierten Tickets unsere Airlines in einem Wettbewerb mit ungleich langen Spießen so zu drangsalieren…., oder?

In diesem Fall stellen Sie die Systemfrage nicht nur aber auch in puncto Globalisierung.
Die Globalisierung bringt halt bzw. leider (je nach Sichtweise) nicht nur Vorteile mit sich.
Jedes Land hat unterschiedliche Standortvor- aber auch Standortnachteile auf diversen Wirtschaftsfeldern.
Bei den Qataris ist es halt bzw. leider (je nach Sichtweise) das Öl.
Wie sagte einst Volker Pispers sinngemäß: "Wie kommt der liebe Gott dazu, unser Öl bei den Arabern zu verbuddeln."
Die EU hat dagegen z.B. Vorteile auf dem Feld der Impfstoffentwicklung gegen Corona.
Gerade am Donnerstagabend lief im Ersten bei Monitor eine Reportage darüber, dass die EU diese Vorteile halt bzw. leider (je nach Sichtweise) gegenüber dem globalen Süden (in diesem Fall speziell der afrikanische Kontinent) ausnutzen und diesen Ländern keine Impfstoffe zur Eigenproduktion in notwendiger Menge zur Verfügung stellen und dabei auf den Patentschutz verzichten, obwohl das in der Vergangenheit zugesagt wurde.
Die afrikanischen Länder können bzw. konnten mit den Preisen, die die EU für eine einzige Impfdosis zahlt bzw. zahlte halt bzw. leider (je nach Sichtweise) nicht mithalten, sodass diesen Länder nur sehr wenig Impfstoff zur Verfügung stand bzw. steht und die Übersterblichkeit in diesen Ländern entsprechend hoch lag bzw. liegt.
Somit könnte und kann man durchaus behaupten, dass ein gewisser Teil der Toten auf dem afrikanischen Kontinent auf das Konto der EU geht bzw. ging.
Das fasse ich zumindest aus meiner Sichtweise ebenso als, um Ihre Worte zu benutzen, "Drangsalierung mit überlangen Spießen" auf.

In puncto der, um ihre Worte zu benutzen "vom Stapel gelassenen krassen Klagen", ist es doch eine der Errungenschaften der westlich demokratischen Hemisphäre, dass jedem der Klageweg zur Verfügung steht, wenn er meint, dass ihm wie auch immer Unrecht widerfährt.
Dieses Recht kann den Qataris doch dieser Errungenschaft folgend nicht abgesprochen werden, nur weil es als "krass vom Stapel gelassen empfunden" wird.
Damit wird die EU (in diesem Fall Airbus) leben müssen, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit in puncto ihrer Errungenschaften nicht aufs Spiel setzen will.

Dieser Beitrag wurde am 02.07.2022 07:54 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 01.07.2022 - 15:47 Uhr
Na toll, da hat die EU ja schön gegen die eigenen Arbeitnehmer und zu Gunsten der Sklaventreiber gehandelt. Und wenn man korrigieren wöllte, drehen die Nachthemden den Gashahn zu. Tolle Wurst.

Ihre Wortwahl zeigt Ihre Geisteshaltung sehr gut.
Solange die, um Ihre Worte zu gebrauchen, "Sklaventreiber" und "Nachthemden" genug Airbus-Flieger kaufen, ist Ihre Welt in Ordnung.
Der Grundsatz "pacta sunt servanda" entfaltet seine rechtliche Wirkung schließlich nicht nur in eine Richtung.
Allen Vertragspartnern stehen diese Rechte somit uneingeschränkt zur freien Nutzung zur Verfügung.

Ohne eine unpassende Wortwahl des Vorredners in Schutz nehmen zu wollen, bin ich schon einigermaßen schockiert, wie Sie diese aggressiv operierende Airline mit ihren - bekanntermaßen - brutalen Methoden und Umgangsformen bzgl. Arbeitnehmern so in Schutz nehmen.

Und nur weil sie Airbusse kaufen (und dann krasse Klagen vom Stapel lassen), muss man ihnen nicht Tür und Tor dazu öffnen, mit ihren staatlich subventionierten Tickets unsere Airlines in einem Wettbewerb mit ungleich langen Spießen so zu drangsalieren…., oder?


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