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Rückschlag für Wizz Air: Aus der angedachten Expansion des Lowcost-Carriers über den Großen Teich wird vorerst nichts. Im Januar 2022 hatte Wizz Air in den USA eine Genehmigung für den "Charter-Lufttransport von Gütern und Post" zwischen Flughäfen der Europäischen Union und Zielen in den Vereinigten Staaten beantragt.
Die Fluglinie besitzt seit Ende 2020 einen Airbus A330-Frachter, den sie gebraucht von Qatar Cargo übernommen hat und mit dem sie entsprechende Charterdienste anbietet.
Um derlei Dienste auch in den USA ausführen zu können, braucht Wizz Air ein sogenanntes "Foreign Carrier Permit" der US-Regierung - unter Open-Skies-Regeln eigentlich eine reine Formalie. Doch das Department of Transportation wies den Antrag der Ungarn in einer schriftlich mitgeteilten Entscheidung zurück - und begründete seine Ablehnung mit Sicherheitsbedenken seitens der US-Luftfahrtbehörde FAA.
Die FAA könne "zum jetzigen Zeitpunkt nicht entscheiden, ob die Sicherheitsaufsicht über Wizz Air ausreichend ist, um die Erteilung der wirtschaftlichen Befugnisse an den Antragsteller zu unterstützen", heißt es in dem Schreiben, das auf den 20. Juli datiert ist.
Damit sie sich ein ganzheitliches Bild von den Sicherheitsstandards der Billigairline machen könne, "beabsichtigt die FAA, weitere Informationen über die Art der Sicherheitsaufsichtsvereinbarung zwischen der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA und der ungarischen Zivilluftfahrtbehörde" einzuholen.
Sobald die diesbezüglichen Informationen vorlägen, stehe es Wizz Air frei, ihren Antrag erneut einzureichen.
Gegenwind von Pilotenverbänden
Gegen die Eingebung der europäischen Airline hatten gleich mehrere Piloten- und Flugbegleitergewerkschaften Widerspruch eingelegt - darunter die Verbände Southwest Airlines Pilots Association (SWAPA), Allied Pilots Association (APA), Independent Pilots Association (IPA) sowie die European Cockpit Association (ECA).
Die Gegner des Wizz-Air-Vorhabens wiesen in ihren Kommentaren auf Lücken in deren Antrag hin. So hatte etwa die APA angemerkt, dass "der Antrag von Wizz Air weder Angaben zu US-Zielen noch zu geplanten Flugfrequenzen und Flugplänen" beinhalte.
Da Wizz Air bisher nicht über eine ETOPS-Zulassung verfüge, sei zudem offen, wie die Airline ihre Frachtflüge "oder letztlich Passagierflüge" wettbewerbsfähig erbringen wolle.
Die US-Piloten warnten zudem vor möglichen Wettbewerbskonflikten. Wizz Air gehört zum Teil der US-Investmentfirma Indigo Partners, die im Hintergrund auch bei Frontier Airlines, Volaris und JetSmart die Strippen zieht.
Darüber hinaus forderte die APA, dass Wizz Air-Mitarbeiter sich "frei in Gewerkschaften organisieren" und die FAA auf etwaige Sicherheitsprobleme "einschließlich Übermüdung" hinweisen können, "ohne negative Auswirkungen auf ihre Karrieren fürchten zu müssen."
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Flughafen Dortmund | 22.07.2022 05:22
Kommentare (6) Zur Startseite
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Wer entscheidet denn, was die "falsche Stelle" ist? Ist, ein Produkt gegen den Markt zu schützen fair? Ist es fair, den US Kunden ein Produkt vorzuenthalten, damit sie selbst entscheiden können?
Das ist eine (endlich) mal gute Marktregulierung durch die Politik! Auch wenn sie in diesem Fall wohl eher dem Schutz der US Airlines dient.
Ja und es ist sogar SEHR fair den Auswüchsen der Gewinnoptimierung auf den Knochen von AN Einhalt zu gebieten.
Solche Entscheidungen wünschte ich mir auch mal von der deutschen und der EU Politik (aber nicht nur in der Airlinebranche).
Wer entscheidet denn, was die "falsche Stelle" ist? Ist, ein Produkt gegen den Markt zu schützen fair? Ist es fair, den US Kunden ein Produkt vorzuenthalten, damit sie selbst entscheiden können?
Dieser Beitrag wurde am 23.07.2022 14:16 Uhr bearbeitet.