Verwandte Themen
Westliche Sanktionen zwingen Aeroflot zum Flottenkehraus. Die Airline ersetzt ihre Airbus-, Boeing- und SSJ100-Flotte durch 339 vollständig mit russischer Technik konstruierte Jets.
Die Unterzeichnung des Auftrags durch Sergei Aleksandrowski von Aeroflot und Yuri Sljusar, dem Chef der VereinigtenFlugzeugbauholding fand im Rahmen des Eastern Economic Forum statt.
Konkret sieht die Vereinbarung die Lieferung von 210 MS-21-Flugzeugen, 89 Superjet-NEW-Flugzeugen und 40 Tu-214-Flugzeugen auf Leasingbasis an die Aeroflot-Gruppe im Zeitraum von 2023 bis 2030 vor.
Das Dokument geht davon aus, dass der Konzern im Jahr 2023 die ersten beiden Superjet-NEW erhalten wird, ab 2024 sollen die ersten sechs MS-21-Flugzeuge und die ersten sieben Tu-214-Flugzeuge ausgeliefert werden.
"Dies ist ein wichtiger Schritt, der Impulse setzt und die Zukunftsaussichten für die Entwicklung der Zivilluftfahrt in Russland beeinflusst. Die Unterzeichnung dieses Abkommens zeigt der ganzen Welt deutlich, dass Russland eine große Luftfahrtmacht (...) ist, die in der Lage ist, zuverlässige und moderne Flugzeuge herzustellen", sagte Alexandrovski, Generaldirektor von Aeroflot.
Die Absichtserklärung bestätigt vorherige Berichte über das Geschäft. Wie realistisch die Umsetzung der Pläne ist bleibt unklar.
Bei der MS-21 steht die Zulassung der Version mit russischer Ausrüstung noch aus. Unter anderem muss der Flügel neu aus in Russland hergestellten Verbundmaterialen gebaut werden. Als Triebwerk wird das einheimischen PD-14 statt dem Pratt-Getriebefan verwendet. Auch bei der Avionik und vielen Systemen müssen viele westliche Geräte ersetzt werden.
In Komsomolsk-am-Amur läuft derzeit die Montage von Prototypen des SSJ-NEW und die Vorbereitung der Serienproduktion dieser Variante, bei der ebenfalls westliche Systeme durch einheimische ersetzt werden müssen, inklusive Triebwerk.
A350 als Teilespender
Vorübergehend ist Aeroflot weiter an ihre Bestandsflotte gebunden. Die Airline hat nach Medienberichten mangels Ersatzteillieferungen aus dem Westen damit begonnen, Flugzeuge zu kannibalisierien. Unter anderem sollen gerade zwei Airbus A350-900 zerlegt werden, um das Teilelager aufzustocken.
© FLUG REVUE - KS | Abb.: Aeroflot | 08.09.2022 06:53
Kommentare (2) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
(vgl " https://www.aerotime.aero/articles/32117-russia-delays-mc-21-again-deliveries-to-start-in-2025?utm_source=facebook.com&utm_medium=social")