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Aeroflot hat an die 100 Airbus A320 und A321 in der Flotte, dazu drei Dutzend Boeing 737 - und mit diesem Mix ein ziemliches Problem.
Die Flugzeuge sind nach westlichen Sanktionen infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine von der offiziellen Ersatzteilversorgung abgeschnitten.
Partner China hat gerade zwar signalisiert, diese Sanktionen möglicherweise doch zu unterlaufen und Teile nach Russland zu liefern - der Umbau der Aeroflot-Flotte ist aber längst beschlossene Sache.
Aeroflot kann für die Einkaufstour umgerechnet rund drei Milliarden US-Dollar aus der Staatsschatulle einsetzen. Geld, das in Russland bleiben wird.
Neben Sukhoi Superjet New und Irkut MS-21 will Aeroflot neue Tu-214 bestellen. Die Tu-214 wird das neue "Basismodell" von Aeroflot sein, kündigte der russische Verkehrsminister Witali Saweljew jetzt in einem Interview an.
Saweljew stand von 2009 bis 2020 selbst an der Spitze von Aeroflot - und hatte als CEO den Aufbau einer modernen Airbus- und Boeing-Flotte stets forciert.
Um die Tu-214 hatte Aeroflot schon vor Saweljew einen weiten Bogen gemacht - und den Vorgänger Tu-204 2005 endgültig aus der Flotte verbannt. Dabei war die Tu-214 bei ihrem Erstflug 20. März 1996 technisch gesehen kein schlechtes Produkt - nur eben durstiger und unwirtschaftlicher als die etwa gleich große A321.
Subventionskandidat Tu-214
Im Russland des Jahres 2022 spielt das keine Rolle mehr. "Ich denke, dass es möglich ist, die Kosten für den Treibstoff auf Regierungsebene zu regulieren, um sicherzustellen, dass die Wirtschaftlichkeit der Fluggesellschaften nicht beeinträchtigt wird", sprudelte es im April aus UAC-Chef Juri Sljusar heraus.
UAC will bis 2030 insgesamt rund 70 Tu-214 bauen und liefern. Die Produktion der MS-21 will UAC 2025 auf 36 Flugzeuge und danach auf 72 Flugzeuge pro Jahr hochregeln, sagte Slyusar. Von der SSJ New will UAC ab 2024 nach neuesten Plänen mindestens 150 Flugzeuge herstellen.
© aero.de | Abb.: UAC | 23.06.2022 14:20
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