LOT prüft Verdoppelung der Langstreckenflotte

WARSCHAU - LOT Polish Airlines setzt nach der Krise stärker auf die Langstrecke. Die Airline hält eine Verdoppelung ihrer Interkontflotte auf 30 Flugzeuge für möglich. Die Kandidatenliste - überschaubar: A330neo oder A350-900 von Airbus und weitere Boeing 787-9. Dreamliner bleiben so oder so Teil der Flottenstrategie.

Rund 280 Millionen Euro Verlust hat die Krise bei LOT 2021 hinterlassen. Das Geld will Polens nationale Airline über die Langstrecke wieder reinholen.

Dafür stehen LOT derzeit acht Boeing 787-8 und sieben 787-9 zur Verfügung. "Obwohl wir uns noch in der Erholungsphase befinden, sind diese 15 Flugzeuge wieder komplett im Einsatz", sagte LOT Betriebsvorstand Maciej Wilk dem Portal "Rynek Lotniczy".

Die 787-8 werden nach Ablauf eines Finanzleasings in wenigen Jahren ins Eigentum der Airline übergehen. LOT plant laut Wilk "bis in die Mitte der 2030er Jahre" mit dem Dreamliner. "Wir sehen im Langstreckensegment noch hohes Wachstumspotenzial."

Derzeit befasst sich LOT nicht nur mit der Besetzung einer neuen Kontflotte, sondern ebenso intensiv mit neuen Langstreckenjets, sagte Wilk.

Dreamliner mit anderen Triebwerken

"Entweder setzen wir weiter auf baugleiche Dreamliner und erweitern die Teilflotte auf 20 bis 30 Flugzeuge in der Hoffnung auf Skalenvorteile - oder wir schwenken auf eine Diversifizierungstaktik um", sagte Wilk. Auch in letzterem Fall könnten Dreamliner zum Zug kommen.

"Unsere Probleme mit den Rolls-Royce (Trent 1000) Triebwerken sind hinlänglich bekannt", sagte Wilk. Dreamliner mit GEnx-Triebwerken seien daher für LOT ebenso eine Option wie Flugzeuge von Airbus.