Jülicher Zeitung
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Zeitung kommt per Drohne

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KÖLN - Im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen bekommen einige Haushalte ihre Zeitungen nun aus der Luft.

In einem Pilotprojekt testet der Kölner Heinen-Verlag ("Kölnische Rundschau") in Kooperation mit dem Medienhaus Aachen die Zustellung per Drohne. "Die Technik und die Regulierung funktionieren. Damit haben wir einen Meilenstein erreicht", sagte Verlags-Geschäftsführer Johannes Heinen der Deutschen Presse-Agentur.

In dem würfelförmigen Magazin unter der Drohne sei Platz für 16 Zeitungen. Die Software steuere das Fluggerät so, dass es das vorgesehene Exemplar an einem festgelegten Punkt abwerfe. Bei dem Projekt würden drei Haushalte am nördlichen Rand von Jülich mit der "Jülicher Zeitung" beliefert.

Die Luftfahrtbehörde habe den Testbetrieb nach neuem EU-Recht genehmigt, erläuterte Heinen. Demnach dürfe eine computergesteuerte bis zu 25 Kilogramm schwere Drohne über bewohntem Gebiet Gegenstände abwerfen.

Interessant sei die Zeitungslieferung per Drohne für ländliche Gebiete mit vereinzelten Gebäuden, wo die Zustellung aufgrund der Entfernung sehr teuer sei oder sich keine Zeitungsboten fänden.

In Deutschland gehen schon seit Jahren die Auflagen der gedruckten Zeitungen zurück. Zugleich klagen Verlage über gestiegene Zustellkosten, auch wegen des Mindestlohns.

Bis Zeitungs-Drohnen in den regulären Betrieb gehen, werde es noch einige Jahre dauern, schätzt Heinen. Bislang sei das Genehmigungsverfahren für die Überflugrechte sehr aufwendig. "Da können wir nur abwarten, bis Drohnen so zertifiziert sind, dass sie überall fliegen dürfen."

Damit sich die Zustellung aus der Luft rechne, müssten die Drohnen noch mehr Lasten tragen dürfen und tagsüber - wenn die Zeitungen ausgeliefert sind - für andere Transporte eingesetzt werden. Der Heinen-Verlag wolle "kurz- bis mittelfristig" Drohnen-Dienstleistungen als Geschäftsmodell aufbauen. Dafür sei eigens eine Tochter-Gesellschaft gegründet worden.

Auch andere Verlage arbeiten an der Zeitungszustellung per Drohne. In Thüringen beteiligten sich bereits vor zwei Jahren die Mediengruppen Funke und Madsack unter kommunaler Federführung an einem entsprechenden Pilotprojekt, das vom Bund gefördert wurde.

Die Zustellungslogistik ist für Zeitungshäuser in Deutschland gerade in ländlichen Regionen ein großer Kostenpunkt. Sinkende Auflagen in den vergangenen Jahrzehnten sind ein Grund. Medienhäuser nennen auch den Mindestlohn. Der Bund prüfte in der Vergangenheit und aktuell gerade wieder, ob es eine staatliche finanzielle Hilfe für Medienhäuser geben könnte. Es gibt noch keine Ergebnisse. Frühere Versuche der vorigen schwarz-roten Koalition waren gescheitert.
© dpa-AFX | 09.12.2022 10:30

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Beitrag vom 12.12.2022 - 12:54 Uhr
Nein, das ganze Thema Umwelt kommt aus Ihrem ersten Beitrag.

Ja, sicher. Klar sind Zeitungen vom Ressourcen- und Umweltverbrauch her suboptimal, denn letztendlich geht es nur darum, Informationen (und Werbung) im Multicast-Modus 1->n zu verteilen.
Das Internet wäre zu diesem Zweck um Größenordnungen umweltfreundlicher.

Dh allerdings nicht, dass ich denke Zeitungen "gehören abgeschafft".
Ebenso wenig wie Ihre Umkehr-Behauptung, ich würde Zeitungsdruck "begrüßen", nicht meiner Meinung entspricht.
Ich sehe Papierzeitungen als umwelttechnisch problematisches, aussterbendes Produkt, auf das man aus o.g. Gründen noch nicht ganz verzichten kann.

D.h. keine Ihrer beiden mir unterstellten Extrem-pro oder Extrem-kontra Aussagen tifft tatsächlich meine Meinung. Aus diesem Grund sind solche Unterstellungen und die auf diesen aufbauende Argumentation nicht geeignet, sachliche Diskussionen zu führen.
Beitrag vom 12.12.2022 - 12:20 Uhr
Sie schreiben, wie umweltfeindlich gedruckte Zeitungen sind. Als ich daraus abgeleitet habe, dass Sie gegen gedruckte Zeitungen sind und diese am liebsten abgeschafft sehen würden, meinten Sie, das haben Sie nicht geschrieben. Als ich dann daraus abgeleitet habe, dass Sie die Notwendigkeit für diese Zeitungen sehen und das dann ja scheinbar begrüßen würden, ist es auch wieder falsch.

Ja, genau die "Ableitungen" sind die Strohmänner.

Was genau soll uns dann dieser Kommentar von Ihnen sagen?

Ich versuche, mich mit Ihren Argumenten zu beschäftigen ohne Ihnen einen vermeintlichen Standpunkt zu unterstellen und dann gegen den zu schreiben.
Probieren Sie das doch einfach auch mal.

Nein, das ganze Thema Umwelt kommt aus Ihrem ersten Beitrag. Der kann sich also nicht auf meine Punkte beziehen. Und in meinem ersten Beitrag frage ich doch, was genau denn Ihre Forderung ist. Ich habe dann zwei Möglichkeiten genannt, beide waren scheinbar falsch. Also sind wir eigentlich nach dem ganzen hin und her immer noch nicht schlauer, was genau Sie eigentlich meinten, mit Ihrem ersten Teil.
Beitrag vom 12.12.2022 - 12:06 Uhr

Sie schreiben, wie umweltfeindlich gedruckte Zeitungen sind. Als ich daraus abgeleitet habe,

Als ich dann daraus abgeleitet habe, Was genau soll uns dann dieser Kommentar von Ihnen sagen?


Finde den Fehler...

Man könnte auch schreiben: ich (also Sie @FloCo) interpretieren Beiträge so wie Sie Ihnen passen. Und wenn IhrDiskussionspartner sich diese (Fehl)Behauptung argumentativ wiedergegeben kann, dann wird eben wieder

Was mischen Sie sich denn jetzt da ein?

Ja, ich habe etwas abgeleitet. Was ich daran falsch? Man darf ja wohl interpretieren und im Gegensatz zu anderen Usern, schreibe ich das sogar dann genau so, wie ich es gemeint habe. Also was ist ihr Problem?

Ich habe etwas daraus abgeleitet und gefragt, ob ich das richtig verstanden habe... so what? Wenn ich es falsch verstanden habe, was ich ja scheinbar habe, dann ist es doch okay. Ich versuche es ja nur zu verstehen, was denn der Sinn hinter dem ganzen ist.


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