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Streik an Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf

Emirates am DUS
Emirates am DUS, © Flughafen Düsseldorf

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DÜSSELDORF - Im Tarifstreit für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen weitet Verdi die Warnstreiks aus. Die Dienstleistungsgewerkschaft rief alle Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst im Großraum Köln, Bonn und Leverkusen für Montag zum ganztägigen Warnstreik auf.

Es werde in der Region unter anderem zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr kommen.

Auch an den beiden größten Flughäfen in Nordrhein-Westfalen kündigte Verdi Warnstreiks für Montag an. Am Flughafen Köln/Bonn würden die ersten Beschäftigtengruppen in der Nacht von Sonntag auf Montag mit Warnstreiks beginnen, teilte Verdi NRW am Freitagmorgen weiter mit.

Am Flughafen Düsseldorf starteten kurz darauf Warnstreiks. Durch die Schichtdienste endeten die Warnstreiks an den beiden Airports in der Nacht von Montag auf Dienstag, wie die Gewerkschaft erläuterte.

Hintergrund seien die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Für beide Beschäftigtengruppen werden zurzeit Tarifverhandlungen geführt. "Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die jeweiligen Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen im öffentlichen Dienst kein akzeptables Angebot unterbreitet wurde", erklärte Andrea Becker, Landesfachbereichsleiterin von Verdi NRW.

Erst am vergangenen Freitag hatten Warnstreiks von Verdi an sieben deutschen Flughäfen für Tausende Flugabsagen gesorgt. Mehrere Flughäfen mussten den regulären Passagierbetrieb einstellen. Verdi NRW warb in einer Mitteilung um Verständnis der Fluggäste. Um für Entlastung zu sorgen, seien die Warnstreiks frühzeitig angekündigt worden. So könnten Reisende auf andere Möglichkeiten zurückgreifen.

Die Arbeitgeber hatten bei den bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten in Bund und Kommunen in Potsdam am Donnerstag ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro.

Die Gewerkschaften wiesen das Angebot der Arbeitgeber allerdings als völlig unzureichend zurück. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Am 27. März soll die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in Bund und Kommunen fortgesetzt werden.

Airports erwarten Beeinträchtigungen

Der Flughafen Köln/Bonn rechnet nach dem Warnstreikaufruf von Verdi für Montag mit großen Auswirkungen. "Es ist aufgrund der Streikaufrufe mit massiven Beeinträchtigungen des Flugbetriebs und einer erheblichen Anzahl an Flugausfällen zu rechnen", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Passagiere würden dringend gebeten, sich vor der Anreise an den Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter zu erkundigen, ob und wie ihre Flüge von den Warnstreiks betroffen sind.

Auch der ebenfalls vom Warnstreik am Montag betroffene Flughafen Düsseldorf rief die Passagiere auf, sich vor Reiseantritt zum Flughafen bei ihrer Airline oder ihren Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu erkundigen. Noch seien zwar keine Details bekannt, sagte ein Sprecher des größten NRW-Airports der dpa.

"Grundsätzlich kann es aber aufgrund des Streiks zu Verzögerungen im Flug- und Abfertigungsbetrieb und auch zu Flugstreichungen kommen." Insgesamt sind am Düsseldorfer Flughafen nach Angaben des Sprechers am kommenden Montag (27. Februar) rund 330 Flugbewegungen geplant.
© dpa-AFX | Abb.: Flughafen Düsseldorf | 24.02.2023 09:34

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Beitrag vom 24.02.2023 - 15:34 Uhr
Grade gelesen, dass die prozentuale Tariferhöhung erst Ende 2023 und Mitte 2024 kommen sollte. Sofern das stimmt ist das auch aus meiner Sicht natürlich nicht abschlussfähig. Trotzdem wäre kurzfristiges Weiterverhandeln sicher sinnvoller als weitere Streikwellen bis Ende März....
Beitrag vom 24.02.2023 - 14:39 Uhr
Und klar läuft das in der Chemie anders - da muss man aber auch bedenken, dass die chemische Indutrie traditionell in DE zu den besser verdienenden gehört.

Das liest sich ja so, als hätte die Streikfreudigkeit etwas mit der Einkommenshöhe zu tun.
Also das halte ich für ein Gerücht ... :)
Beitrag vom 24.02.2023 - 14:19 Uhr
Dazu müsste erst einmal abgesteckt werden, ab welcher Summen man "gut verdient". :-)

Nehmen wir mal eine Gabelstaplerfahrer, der im Chemieunternehmen die LKW belädt. Gehört dieser nun im Chemietarif zu den "Gutverdienern" oder doch eher zu der Personengruppe, die aktuell trotzdem stark rechnen muss, damit es reicht. Die Frage darf sich jeder selber beantworten.

Mir geht es ja auch nicht darum, dass dieses Angebot ohne weitere Verhandlungen akzeptiert werden soll, aber ich sehe es durchaus als eine Verhandlungsbasis. Und wenn in der Forderung steht "mindestens 500 Euro mehr", dann kann sich jeder ausrechnen, welches derzeitige Gehalt gezahlt werden müsste, damit dies den angepeilten 10,5 % Gehaltssteigerung entspricht.


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