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Rolls-Royce will A350 mit UltraFan-Technik spicken

Rolls-Royce Trent XWB-97
Rolls-Royce Trent XWB-97, © Airbus

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PARIS - Noch keine A350neo: Airbus hat im Vorfeld der Paris Air Show Spekulationen um ein Triebwerks-Update beim wichtigsten Langstreckenmodell des Konzerns dementiert. Programmpartner Rolls-Royce will das Trent XWB stattdessen mit Technik aus dem neuen UltraFan ausstatten.

Airbus will noch nicht über eine A350neo sprechen. "Die A350 ist erst zehn Jahre alt", sagte der für alle Großraumprogramme verantwortliche Airbus-Manager Florent Massou dit Laberquere vergangene Woche bei einem Briefing vor der Paris Air Show. "Wir haben hinsichtlich Zuverlässigkeit und Performance fantastische Triebwerke."

Die A350 wird ausschließlich mit den Rolls-Royce-Triebwerken Trent XWB-84 und -97 angeboten. Der Hersteller denkt zumindest über eine Frischzellenkur nach.

Technologie aus dem UltraFan-Programm könnte in den einigen Jahren im Trent XWB zum Einsatz kommen, sagte der Chef der Rolls-Royce Zivilluftfahrtsparte Rob Watson der Nachrichtenagentur "Bloomberg".

Der UltraFan ist eine komplette Neuentwicklung. Im Triebwerk verringert ein Planetengetriebe die von der Mitteldruckturbine kommende Drehzahl auf einen für den Bläser optimalen Wert. Mit 3,56 Meter Bläserdurchmesser ist der UltraFan sogar noch eine Nummer größer als das gigantische 777X-Triebwerk GE9X.

Rolls-Royce sucht noch nach weiteren Anwendungsfällen für den UltraFan. Laut Watson ist die Technologie auch für einen Einsatz in Single-Aisle-Triebwerken geeignet.

Rolls-Royce hatte sich 2012 aus dem V2500-Joint-Venture IAE zurückgezogen und sich komplett auf Triebwerke für Großraumflugzeuge konzentriert.

An den volumenstarken Programmen Airbus A320neo und Boeing 737 MAX ist Rolls-Royce daher nicht beteiligt. Jetzt prüft der Hersteller eine Rückkehr in den höchst lukrativen Markt. Rolls-Royce sei für Partnerschaften mit anderen Herstellern "immer offen", sagte Watson "Bloomberg".

Nokia-Szenario

Das Triebwerksgeschäft steht bei Rolls-Royce für 40 Prozent des Umsatzes, schlittert aber seit Jahren von einer Großbaustelle in die nächste. Der neue Konzernchef Tufan Erginbilgic hatte zu Jahresbeginn intern gar vor einem Nokia-Szenario beim traditionsreichen Triebwerkshersteller gewarnt.
© aero.de | Abb.: Airbus | 22.06.2023 06:36

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Beitrag vom 25.06.2023 - 11:39 Uhr
Man kann bei hochintegrierten Systemen wie Flugzeugtriebwerken nicht einfach Teile vertauschen. Die Abstimmungsarbeit die da notwendig ist ist es einfach nicht wert abgesehn davon dass mechanisch gesehn von einem Turbofan-Triebwerk ja nicht mehr viel übrig ist wenn man das Kerntriebwerk wegnimmt ... da wäre es wohl sinnvoller auch den Fan auszutauschen und die Peripherie und Software anzupassen um nach außen hin dasselbe Produkt zu haben.


Es gibt zusätzlich dazu aber auch einen bestimmten Grund warum bisher alle Getriebefans ein neues, eigenes Kerntriebwerk bekamen.

Die Idee ist ja die Drehzahl des Bläsers zu senken und die des Kerntriebwerks zu erhöhen d.h. das Kerntriebwerk eines Getriebefans wird nicht ohne Getriebe funktionieren weil es sonst nicht auf die hohen Drehzahlen kommt d.h. nicht den hohen Druck der für die effiziente Verbrennung notwendig ist aufbauen kann. Sofern es überhaupt funktioniert.
Beitrag vom 24.06.2023 - 22:05 Uhr
Der Ultra Fan besteht ja aus 2 Bausteinen.

Dem Getriebefan vorne dran und dem neuen Advanced Core.
Der neue core soll einfacher sein und pressure ratios von 70:1 ermöglichen.

Das Trent XWB liegt bei 50:1.

Wenn RR da vorne dran den GTF schrauben will, hat man einen Trent XWB Core (basiert auf dem Trent 1000) mit einem GTF vorne dran.
De facto ist das ein Re-engine.

Macht das Sinn?

Kommt darauf an, wo die Grenze verläuft, dass man den ganzen Flieger wieder neu zertifizieren muss.

PiPs sind ansonsten schon ziemlich gebräuchlich, beim A380 war das letzte PiP RRs nur halt leider zu wenig.

Wobei ich mich gerade frage, was dann mit den A330 ist. Das Trent1000 würde sicher auch Ultrafantechnik vertragen.

Bisher ist die 787 im Langstreckenverbrauch besser. Wenn man da den Abstand verkleinern könnte...
Beitrag vom 24.06.2023 - 17:53 Uhr
Das klingt jetzt vielleicht etwas anmaßend

Ja

aber ich fürchte dass evtl. auch bei Airbus das Management etwas kurzfristig und oberflächlich denkt und/ oder falsche Entscheidungsprozesse etabliert sind.

Sagt, der, für den ja immer alles "ganz einfach" ist?
Witzig.

Warum in aller Welt haben die eigentlich einen A350 Frachter aufgelegt? Doch hoffentlich nicht wegen dem Logistik-Boom während der Corona-Politik.

Wenn man sich anschaut, wie lange die Produktentwicklung eines Flugzeugs von Idee zu Erstflug dauert, kann man das wohl ausschließen.

In einer starken Zeit darf man auf garkeinen Fall auf die Bremse treten (einen Vergleich zur Politik spar ich mir mal) sondern muss für die Zukunft bzw. schwache Zeiten vorsorgen.

Genau das macht Airbus doch.
Aktuell ist doch mal gerade gar nicht klar, wo der Zug überhaupt hingeht: Wasserstoff, EV, Wird Fliegen durch CO2 Zusatzkosten vielleicht sogar wieder exklusiv mit einem Trend zu kleineren P2P Maschinen?
Das Blödeste was sie aktuell machen könnten, wäre mel eben zu raten oder schlicht die Vergangenheit zu extrapolieren und sich für die nächsten 15 Jahre festzulegen.

Das was Airbus da macht ist garnicht gut.

Im Gegenteil.


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