Übernahme durch Lufthansa
Älter als 7 Tage

Warum Giorgia Meloni bei ITA Nerven zeigt

ITA Airways Airbus A350-900
ITA Airways Airbus A350-900, © Airbus

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ROM - Laut Italien blockiert die EU-Kommission den Lufthansa-ITA-Deal. Dabei steht eine offiziele Anmeldung des Lufthansa-Einstiegs bei der italienischen Staatsairline in Brüssel noch aus. Lufthansa und Italien wollen im Vorfeld möglichst viele Einwände entkräften - das kostet Zeit und Nerven.

Übernahme in drei Zügen: Lufthansa will 41 Prozent an ITA Airways für 325 Millionen Euro übernehmen. Ab 2025 kann der Konzern den Anteil auf 90 Prozent erhöhen - und ITA später komplett übernehmen. Das sieht der zwischen Lufthansa und der italienischen Regierung im Mai geschlossene Deal vor.

Der Vollzug der Vereinbarung hängt an einem OK der EU-Wettbewerbsbehörde - der Stufenplan soll bis Jahresende genehmigt werden.

Italien mahnt zu mehr Tempo. "Es ist merkwürdig, dass die EU-Kommission die Lösung des ITA-Problems blockiert", sagte Regierungschefin Giorgia Meloni am Sonntag in Neu Delhi. Dabei steht eine offizielle Anzeige des Kartellverfahrens in Brüssel noch aus.

Frontloading

Lufthansa verwies gegenüber aero.de Ende August auf ein laufendes "Pre-Notification-Verfahren" und "engen Kontakt" zur EU-Kommission. Ein detailtiefer Vorab-Austausch ist bei komplexen Kartellverfahren nicht unüblich - und hat einen eigenen Namen: Frontloading.

"Durch die Frontloading-Strategie wird versucht, kritische Teilgebiete der späteren Prüfung im Vorfeld auszuleuchten", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person aero.de vergangene Woche. Insbesondere "unterschiedliche Perspektiven auf die Marktauswirkungen" der Übernahme kämen "in dieser Phase auf den Tisch".

Heißt: Lufthansa will böse Überraschungen im eigentlichen Verfahren vermeiden. Die Äußerungen von Meloni lassen allerdings darauf schließen, dass die EU-Kommission ein OK an strenge Vorgaben knüpfen wird.

Auflagen so gut wie sicher

"Es ist so gut wie sicher, dass die EU-Kommission den Deal mit Auflagen versehen wird", schreibt die Zeitung "La Repubblica". Auf einzelnen - für Lufthansa und ITA gleichermaßen wichtigen - Flughäfen und Strecken könnte die EU-Kommission die kombinierte Marktmacht drosseln.

Die Konkurrenz bringt sich dafür bereits in Stellung. Wizz Air hatte bereits im Juni eine Forderung an die EU-Kommission gestellt: Lufthansa müsse ihre aktuellen Start- und Landerechte in Mailand-Linate komplett an Wettbewerber abtreten. Andernfalls würden in Linate künftig zwei Drittel aller Starts und Landungen auf Kranich-Airlines entfallen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 12.09.2023 08:55

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Beitrag vom 12.09.2023 - 15:11 Uhr
Die Intervention von Frau Meloni hat nicht direkt mit der Blockade zu tun, sondern eher mit Herrn Gentilioni! Dieser Kommissar aus Brüssel wurde schon in anderen Fällen von der italienischen Rechten beschuldigt, nicht genug für Italien zu tun. Das ist nur eine andere Form der Diskreditierung eines hohen Beamten, der sich nach Ansicht der Rechten in Brüssel für den nächsten italienischen Haushalt einsetzen soll.
Beitrag vom 12.09.2023 - 13:11 Uhr
Wobei diese ja auch geplant waren. Der Business Plan ist nach meinem Kenntnisstand (nicht referenzierbar) im Soll.
Ja, so die veröffentlichten Informationen aus dem Frühjahr.
@Große Krügerkl..
Kannst Du die Statistik mal verlinken? Ich mag der noch nicht so ganz glauben. Ich vermute mal, das ist eine typische Statista Umfrage-Statistik und keine basierend auf eine offizielle Messung/Auswertung.
Da wäre ich auch gespannt. Die letzte Statistik von Statista dazu ist aus dem Jahr 2020, mit Alitalia. Der Bericht, in dem die Statisktiken besprochen werden ist vom April 2022. Mehr habe ich da nicht gefunden.
Ganz aktuell sind die Zahlen von OAG, Flugplananalysten. Im Juni 2023 waren das innerhalb Italiens für Ryan 110 Strecken mit 9515 Flügen, ITA 25/7042 und Easy 18/2082. Wobei nich vergessen werden darf, dass ITA nur Flüge von/nach Mailand/Rom macht und diese fast exklusiv. Zu Ryan gibt es nur 4 Strecken mit Überlappung.
Also einfach Marktanteile eines Bereichs gegenüberzustellen sagt wenig aus, ob das, was geflogen wird, auch profitabel ist.

Ich denke mal bei kartellrechtlchen Bedenken geht es aber auch um einzelne Strecken oder Airports - nicht um die Gesamtsumme.


Dieser Beitrag wurde am 12.09.2023 13:11 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.09.2023 - 11:33 Uhr
Wobei diese ja auch geplant waren. Der Business Plan ist nach meinem Kenntnisstand (nicht referenzierbar) im Soll.

@Große Krügerkl..
Kannst Du die Statistik mal verlinken? Ich mag der noch nicht so ganz glauben. Ich vermute mal, das ist eine typische Statista Umfrage-Statistik und keine basierend auf eine offizielle Messung/Auswertung.

Ich denke mal bei kartellrechtlchen Bedenken geht es aber auch um einzelne Strecken oder Airports - nicht um die Gesamtsumme.



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