SEATTLE - Mitten im Steigflug verliert eine Boeing 737 MAX 9 ein türgroßes Paneel. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hält nach dem Vorfall auf Alaska Airlines Flug 1282 alle 737 MAX 9 vorübergehend am Boden. Der abgerissene Türstopfen ist unterdessen sichergestellt - und wird jetzt von Unfallermittlern untersucht.
In der N704AL riecht es noch nach neuem Flugzeug: Alaska Airlines hat die 737 MAX 9 erst seit November im Dienst. Das Lieferzentrum liegt für die Airline aus Seattle um die Ecke.
Wenige Wochen nach der Auslieferung bringt diese 737 MAX das Modell wieder weltweit in die Schlagzeilen. Im Steigflug aus Portland verliert Alaska Airlines Flug 1282 ein türgroßes Kabinenpaneel.
Die Passagiere auf den umliegenden Sitzen sind nach ersten Erkenntnissen angeschnallt, nur einige Mobiltelefone werden ins Freie gesogen. Flug AS1282 befindet sich zudem noch nicht in allzu großer Höhe.
Trotzdem ist der Sog so stark, dass die Cockpittür aufreißt. Eine Checkliste und das Headset der Copilotin fliegen durch die Kabine. In rund 16.000 Fuß brechen die Piloten den Steigflug ab, erklären einen Notfall und kehren nach Portland um.
Wie die US-Flugunfallbehörde NTSB am Sonntag mitteilte, konnte das "wesentliche fehlende Teil" der 737 MAX 9 inzwischen in einem Wohngebiet außerhalb Portlands sichergestellt werden. Der Türstopfen war jemandem in den Garten gefallen.
"Unser Strukturteam wird sich alles an der Tür ansehen - jede einzelne Komponente", sagte NTSB-Chefin Jennifer Homendy am Sonntag vor Medienvertretern. "Das kann viel darüber verraten, was hier vorgefallen ist". Es sei "großes Glück", dass bei dem Vorfall keine Menschen zu Schaden kamen.
Türstopfen der 737 MAX 9, © Boeing, NTSB Bei dem 27 Kilogramm schweren Kabinenpaneel mit Fenster handelt es sich letzlich um einen Platzhalter. Betreiber der 737 MAX 9 können an der Stelle einen Notausgang nachrüsten. Boeing trägt damit Bestuhlungskonzepten mit über 189 Sitzen Rechnung, die in der 737 MAX 9 möglich sind.
Alaska Airline braucht den zusätzlichen Notausgang nicht - die 737 MAX 9 der Airline sind nur für 178 Passagiere ausgelegt.
Nach dem Vorfall hat die FAA eine dringliche Überprüfung von 171 737 MAX 9 mit diesen Türstopfen im US-Register angeordnet und bis dahin ein Startverbot verhängt. Weltweit sind laut Boeing 214 737 MAX 9 im Einsatz.
© aero.de | Abb.: NTSB | 08.01.2024 09:02
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Beitrag vom 09.01.2024 - 18:46 Uhr
Ahja, so kommt man also durch die Sicherheitstür ins Cockpit - es wird immer irrer. Sind da keine blow-out-panels in der Tür?????????
Wenn jemand ein Loch in dieser größe ins Flugzeug bekommt, dann ist der Zugang ins Cockpit wohl das geringere Problem. Daher ist die Tür als Blow-out-Panel offensichtlich ausreichend.
Nach Angaben der Vorsitzenden des National Transportation Safety Board (NTSB) der Vereinigten Staaten, Jennifer Homendy, soll sich die Cockpittür bei explosionsartigen Druckentlastungen in der Kabine der Boeing 737 MAX öffnen. Diese Informationen seien jedoch nicht im Flughandbuch enthalten, fügte Homendy während einer NTSB-Medienbesprechung über den Vorfall mit der Alaska Airlines 737 MAX 9 hinzu.
2-5t/m^2 müssten dann nicht nur die Tür, sondern auch alle andere Teile der Wand für eine Weile aushalten.
Da ist es wahrscheinlich besser die Tür geht schnell auf.
Faszinierend an was man alles denkt.
Beitrag vom 09.01.2024 - 16:32 Uhr
Ahja, so kommt man also durch die Sicherheitstür ins Cockpit - es wird immer irrer. Sind da keine blow-out-panels in der Tür?????????
Wenn jemand ein Loch in dieser größe ins Flugzeug bekommt, dann ist der Zugang ins Cockpit wohl das geringere Problem. Daher ist die Tür als Blow-out-Panel offensichtlich ausreichend.
Nach Angaben der Vorsitzenden des National Transportation Safety Board (NTSB) der Vereinigten Staaten, Jennifer Homendy, soll sich die Cockpittür bei explosionsartigen Druckentlastungen in der Kabine der Boeing 737 MAX öffnen. Diese Informationen seien jedoch nicht im Flughandbuch enthalten, fügte Homendy während einer NTSB-Medienbesprechung über den Vorfall mit der Alaska Airlines 737 MAX 9 hinzu.
Beitrag vom 09.01.2024 - 03:55 Uhr
Das war Sarkasmus.
Dann aber gut verpackt und eine bisher unbekannte Seite von 25....
Ich hatte das so verstanden, dass eben das Druckschott gehalten hat, der Doorplug aber nicht ... und ich hatte es als Sarkasmus verstanden ... hab ich wohl den Sheldon-Test bestanden ...
;)
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Wenn jemand ein Loch in dieser größe ins Flugzeug bekommt, dann ist der Zugang ins Cockpit wohl das geringere Problem. Daher ist die Tür als Blow-out-Panel offensichtlich ausreichend.
Nach Angaben der Vorsitzenden des National Transportation Safety Board (NTSB) der Vereinigten Staaten, Jennifer Homendy, soll sich die Cockpittür bei explosionsartigen Druckentlastungen in der Kabine der Boeing 737 MAX öffnen. Diese Informationen seien jedoch nicht im Flughandbuch enthalten, fügte Homendy während einer NTSB-Medienbesprechung über den Vorfall mit der Alaska Airlines 737 MAX 9 hinzu.
2-5t/m^2 müssten dann nicht nur die Tür, sondern auch alle andere Teile der Wand für eine Weile aushalten.
Da ist es wahrscheinlich besser die Tür geht schnell auf.
Faszinierend an was man alles denkt.
Wenn jemand ein Loch in dieser größe ins Flugzeug bekommt, dann ist der Zugang ins Cockpit wohl das geringere Problem. Daher ist die Tür als Blow-out-Panel offensichtlich ausreichend.
Nach Angaben der Vorsitzenden des National Transportation Safety Board (NTSB) der Vereinigten Staaten, Jennifer Homendy, soll sich die Cockpittür bei explosionsartigen Druckentlastungen in der Kabine der Boeing 737 MAX öffnen. Diese Informationen seien jedoch nicht im Flughandbuch enthalten, fügte Homendy während einer NTSB-Medienbesprechung über den Vorfall mit der Alaska Airlines 737 MAX 9 hinzu.
Das war Sarkasmus.
Dann aber gut verpackt und eine bisher unbekannte Seite von 25....
Ich hatte das so verstanden, dass eben das Druckschott gehalten hat, der Doorplug aber nicht ... und ich hatte es als Sarkasmus verstanden ... hab ich wohl den Sheldon-Test bestanden ...
;)