737 MAX 7
Älter als 7 Tage

Boeing geht Sicherheitsproblem vor Zulassung an

Boeing 737 MAX 7
Boeing 737 MAX 7, © FAA

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WASHINGTON - Die 737 MAX 7 ist auf den letzten Metern zur Zulassung. Unter dem Eindruck des Beinahe-Unfalls bei Alaska Airlines zieht Boeing einen Antrag auf eine Freistellung der Einstiegs-MAX von einer Zulassungsauflage zurück. Der Schritt könnte ein bekanntes Sicherheitsrisiko an weiteren Maschinen abstellen.

In trockener Umgebung darf die Triebwerksenteisung der 737 MAX nicht länger als fünf Minuten laufen. Sonst drohen Überhitzungsschäden am Verbundmaterial, die Einlasslippe kann sich im schlimmsten Fall lösen - und weitere Teile des Flugzeugs in Mitleidenschaft ziehen.

Das Problem ist lange bekannt. Piloten der 737 MAX 8 und 737 MAX 9 sind bei Zuschaltung der Enteisung an die Fünf-Minuten-Regel gebunden.

Boeing arbeitet nach eigenen Angaben an einer "langfristigen Lösung". Weil die noch auf sich warten lässt, hatte der Hersteller in diesem Punkt bei der US-Luftfahrtaufsicht FAA eine Übergangsfrist für die 737 MAX 7 beantragt.

Für Entwicklung und Zulassung der "notwendigen Konstruktionsänderungen" zur Vermeidung "schwerer Schäden an der Verkleidung des Triebwerkseinlasses" bat sich Boeing laut einem Antrag vom 1. Dezember 2023 eine Übergangsfrist bis 31. Mai 2026 aus.

Unter dem Eindruck des Beinahe-Unfall einer 737 MAX 9 von Alaska Airlines und wieder aufkeimender Kritik an der Sicherheitskultur hat Boeing den Antrag für die 737 MAX 7 nun zurückgezogen. Man werde "im Rahmen des Zulassungsverfahrens eine technische Lösung" für das Problem einführen, teilte Boeing mit.

Das dürfte einerseits zu einer späteren Einführung der 737 MAX 7 führen, das Problem andererseits aber auch an den anderen MAX-Modellen eher abstellen.

Die US-Luftfahrtaufsicht untersagt Boeing derzeit geplante Ausbauschritte in der 737-MAX-Produktion. Großkunde Southwest Airlines hat die 737 MAX 7 bereits aus der Flottenzulaufplanung für 2024 gestrichen.
© aero.de | Abb.: Boeing | 30.01.2024 09:46

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Beitrag vom 31.01.2024 - 14:41 Uhr
Bitter, immer wenn man denkt das doch bei Boeing endlich mal alle Leichen aus dem Keller raus sein müssen, kommt das nächste Thema.

Inhaltlich geht es wohl um ein Hitzeproblem an Lufteinlass, da wurde wohl das Material der Narcelles getauscht (von Alu auf Composite) und vergessen das es andere Eigenschaften hat.
Es ist halt nicht nur leichter, sondern leitet halt Wärme auch nicht so gut ab und brennt schneller.

Ich weiss nicht was man zu Boeing noch sagen soll, aber wenn man sowas hört dann fällt man vom Glauben ab das die überhaupt noch Flugzeuge bauen können.
Bei der B787 hatten sie noch Glück, und mittlerweile fliegen soviele das es statistisch ein sicherer Flieger ist.
Aber die Fertigungsqualität bleibt ein Thema.

Bei der Max kann man einfach nicht anderes denken, als das ein paar Typen beim Feierabendbier aus allem was noch so rumlag einen Frankenstein Flieger zusammen geschustert haben.
MCAS war in meinen Augen Mord, das musste schiefgehen.

Ich will nicht wissen wie es bei der B777x und dem Klappflügel aussieht, was da alles an Themen sind.
Beitrag vom 31.01.2024 - 11:07 Uhr
Letztlich ändert das alles nichts: die MAX in allen Varianten beruht auf einem Modell, das einfach in keiner Weise mehr dem technischen Standard entspricht. Entwickelt nur, um die Kosten für ein neues Modell zu sparen, untauglich und gefährlich. Warten wir ab, was als nächstes passiert und hoffen, dass es keine Todesopfer gibt.
Beitrag vom 31.01.2024 - 10:24 Uhr

Dann eiert die B737 MAX bereits seit 4 Jahren mit diesem Problem herum? Es soll noch ein Verlängerung bis 2026 geben?


Beim schon lange in allen anderen Fliegern eingeführten EICAS Warnmeldesystem (seit rund 40 Jahren Industriestandard) hat man für die 737 MAX eine Ausnahmegenehmigung für 10 Jahre bekommen, damit man es dort auch nachrüstet, um dann Ende 2022, als die Frist für die Ausnahmegenehmigung der Ausnahmegenehmigung ausgelaufen ist und man es tatenlos ausgesessen hat, so lange auf die Politik Druck zu machen und zu drohen, dass man die MAX7 und 10 dann einstellt, bis die Politik kurz vor knapp eingeknickt ist und gesagt hat: braucht ihr niemals nachzurüsten.

Und genau so wäre es hier mit dem Enteisungssystem auch gelaufen. Vertrimmen, verschleppen, rumwinden, nix tun, abwarten, drohen, lobbyieren und dann genau: am Ende nix tun und es auch so zulassen dürfen, dauerhaft.

Boeing sagt seit Jahren: Ist uns bekannt, wir arbeiten an einer langfristigen Lösung. Gebt uns doch noch mal 3 Jahre eine Ausnahmegenehmigung der Ausnahmegenehmigung.

Würde gerne mal die Arbeitsunterlagen dazu sehen. Ich wette, die haben noch nicht mal angefangen damit.

Gleiches Schema F.

 https://www.aero.de/news-44167/Boeing-darf-auf-EICAS-fuer-737-MAX-7-und-10-verzichten.html


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