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Die Swiss-Slots, die kein Wettbewerber will

Airside Center, Flughafen Zürich
Airside Center, Flughafen Zürich, © Flughafen Zürich

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ZÜRICH - Die EU-Kommission gewährte Lufthansa 2005 die Übernahme von Swiss unter Auflagen - auf Anfrage sollte Swiss Wettbewerbern für bestimmte Strecken Slots in Zürich zur Verfügung stellen. Nach fast 20 Jahren stehen einige Slots noch immer im Schaufenster des Treuhänders.

Egal ob Staatshilfe oder Übernahme - Slotauflagen gehören zum Grundbesteck im Airlinekartellrecht. Gerade schachert Lufthansa mit der EU-Kommission im Zuge der Beteiligung an ITA Airways um Slots in Mailand-Linate - und um Maß und Mitte der Gesamtauflagen.

Aber was, wenn am Ende kein Wettbewerber zugreift? Ohne Ablauffrist pendeln Zugriffsrechte der Konkurrenz auch Jahrzehnte später noch wie ein Damoklesschwert über der Netzplanung. Das betrifft ganz aktuell Lufthansa und Swiss in Zürich - und an weiteren Konzerndrehkreuzen.

Boston, Chicago und Los Angeles

Lufthansa hatte 2005 im Anlauf auf Swiss, im Vorfeld der Komplettübernahme zwei Jahre später, Slotauflagen akzeptiert. "Diese Verpflichtungen haben weiter Gültigkeit", erinnert der eingesetzte Treuhänder interessierte Wettbewerber. Das Schreiben liegt aero.de vor.

Konkret können Wettbewerber auf Swiss-Slots in Zürich für Strecken nach Boston, Chicago, Los Angeles, Johannesburg, Bangkok, Kairo, Hamburg, Hannover, Warschau und Budapest zugreifen.

Wenn ein Wettbewerber aus Zürich Strecken nach Frankfurt, München, Düsseldorf, Berlin, Wien, Stockholm oder Kopenhagen aufsetzen will, stehen dafür sogar am Start- und am Zielflughafen Slots des Lufthansa-Konzerns im Feuer.
© aero.de | Abb.: Flughafen Zürich | 16.02.2024 06:47

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Beitrag vom 20.02.2024 - 21:59 Uhr
Was macht es für einen Sinn, solche Auflagen unbefristet aufzuerlegen? Wenn in fast 20 Jahren kein Mitbewerber die Slots wollte, haben sich m.E. alle Beteiligten mit den geänderten Umständen arrangiert. Dann sollte auch mal gut sein. Oder geht es da um eine zuverlässige Einnahmequelle für den Treuhänder?
Beitrag vom 16.02.2024 - 14:03 Uhr
Wenn ich es richtig verstanden habe, hat sich LH/LX noch gar nicht von den Slots getrennt bzw. trennen müssen, sondern nutzt sie unter dem Damoklesschwert, dass der Treuhänder sie jederzeit an andere interessierte Airlines abgeben kann, munter weiter. Schwierig für die mittelfristige Planung, gut für die G+V solange es funktioniert.
Beitrag vom 16.02.2024 - 13:21 Uhr
Da muss man Lufthansa zu einer geschickten Verhandlungsführung gratulieren, wenn man sich von Slots trennen "musste", die niemand haben will.


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