Tarifstreit eskaliert
Älter als 7 Tage

Boeing zieht Angebot an streikende Arbeiter zurück

Washington State Labor Council
Streik bei Boeing, © Washington State Labor Council

Verwandte Themen

SEATTLE - Boeing hat nach einer ergebnislosen Verhandlungsrunde das Angebot an seine streikenden Arbeiter zurückgezogen. Die Gewerkschaft IAM habe Forderungen gestellt, die Boeing nicht annehmen könne, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, kritisierte die Chefin des Verkehrsflugzeug-Geschäfts, Stephanie Pope.

Daher seien weitere Gespräche derzeit aus Sicht des Konzerns sinnlos. Die Gewerkschaft ihrerseits verwies darauf, dass der Flugzeugbauer nicht zu Nachbesserungen bei dem gut zwei Wochen alten Angebot bereit gewesen sei. Boeing hatte unter anderem ein Einkommensplus von 30 Prozent über vier Jahre vorgeschlagen.

Zuvor hatten die Arbeiter den vorherigen Vorschlag von 25 Prozent mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. Aus Sicht der Gewerkschaftsführung ging das dann folgende Entgegenkommen nicht weit genug.

Die Gewerkschaft ging in die Verhandlungen mit der Forderung nach einem Einkommensplus von 40 Prozent über die vierjährige Laufzeit des Vertrags. Die Boeing-Arbeiter hatten im vergangenen Jahrzehnt mehrere Nullrunden akzeptiert. Einige beschwerten sich in US-Medien, dass man als Flugzeug-Monteur zum Teil weniger verdiene als in der Küche eines Burger-Restaurants.

Streik seit Mitte September

Die größte Boeing-Gewerkschaft IAM mit rund 33.000 Beschäftigten war Mitte September in den Streik getreten. Von der Arbeitsniederlegung ist die Boeing-Produktion rund um Seattle im Nordwesten der USA betroffen, wo unter anderem das Bestseller-Modell 737 und der Langstrecken-Jet 777 gebaut werden. Vor allem bei der 737 ist Boeing bereits im Verzug mit Lieferungen an viele Fluggesellschaften.

Boeing reagierte auf den Streik unter anderem mit einem Einstellungsstopp. Außerdem wurden Mitarbeiter beurlaubt und Dienstreisen aufs Nötigste reduziert. Die Gewerkschaft hatte zuletzt 2008 gestreikt. Der Ausstand dauerte 57 Tage und kostete den Konzern nach Analystenschätzungen rund zwei Milliarden Dollar.
© dpa-AFX | Abb.: Protec17 | 09.10.2024 08:32

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 10.10.2024 - 08:56 Uhr
um präzise zu sein... Es waren nicht die Boeing Manager, die den Laden an die Wand gefahren haben, sondern die ehemals McDonnell Douglas Manager.
Nach der �bernahme durch Boeing haben die MD Manager, allen voran Stonecipher, die "Geschicke" oder besser "Ungeschicke" übernommen und den Konzern einzig auf Share Holder Value ausgerichtet.
Beitrag vom 09.10.2024 - 13:38 Uhr
Witzlos, Boeing hat über die Jahre Mrd. verdient bis die Manager den Laden voll an die Wand gefahren haben.

Und die Arbeitnehmer haben mehr oder minder 15 Jahre keine Lohnerhöhung gesehen, was blanker Wahnsinn ist bei der Inflation gerade in den USA.

Viele Artikel selbst bei Walmart haben sich analog zu Dtl. im Preis verdoppelt.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 07/2025

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden