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Lufthansa Cargo geht Steuerungsproblem an 777F nach
LEIPZIG - In neueren Boeing 777F hakelt die Steuerung: Crews von Lufthansa Cargo und Aerologic meldeten nach Informationen von aero.de intern zuletzt Aussetzer bei Anflügen und Landungen. Lufthansa Cargo spricht darüber mit Boeing. Das ist über das Phänomen bisher bekannt.
Lufthansa Cargo und Aerologic sind mit einem Technikproblem an der 777F konfrontiert. Nach Informationen von aero.de meldeten 2024 mehrere Crews Schwierigkeiten mit der Steuerung. Das Phänomen soll bisher vor allem in der Anflug- und Landephase aufgetreten sein.
"Uns ist bekannt, dass es bei wenigen Einzelfällen der weltweiten B777F-Flotte zu Auffälligkeiten im mechanischen Ersatzsystem der Steuerung kommen kann, das Hauptsystem ist dabei nicht betroffen", teilte Lufthansa Cargo aero.de auf Nachfrage hierzu mit.
Dabei handele es sich nicht um eine blockierende, "sondern um eine von Piloten als schwergängiger empfundene Steuerung". Betroffene Flugzeuge bleiben laut Lufthansa Cargo dabei "uneingeschränkt manövrierfähig".
"Wir befinden uns hierzu im konstruktiven Austausch mit anderen Betreibern sowie dem Hersteller bezüglich der technischen Hintergründe", heißt es von Lufthansa Cargo weiter. Eine Stellungnahme von Aerologic stand bis Dienstagmorgen aus.
Eine hakelige Steuerung lässt sich in der Regel "überdrücken", bestätigten zwei 777F-Piloten unabhängig voneinander ein gängiges Verfahren für diesen Fall. Lufthansa Cargo thematisiert das Problem demnach inzwischen bei Trainings. Das Phänomen tritt laut Wahrnehmung der Piloten vor allem an neueren 777F auf, die seit 2020 ausgeliefert wurden.
© aero.de | Abb.: Lufthansa Cargo | 21.01.2025 06:40
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Beitrag vom 21.01.2025 - 19:47 Uhr
@Weideblitz:
👍
Beitrag vom 21.01.2025 - 18:05 Uhr
Wenn das Problem wirklich "kritisch" ist, glaube ich kaum, dass sich dann irgendein halbwegs verantwortlicher Pilot dann freiwillig da reinsetzt. Außerdem ständen dann schon längst FAA und EASA auf der Matte und dann würde es ganz anders abgehen. Das kann ja ggf. auch noch kommen, aber aktuell ist die Informationslage aus dem Bericht derart dünn, dass man darauf basierend eigentlich noch gar nichts sagen kann.
Wieso wird der Bericht bei solch "dünner Informationslage" überhaupt von der Redaktion plaziert unter Verwendung solch niedlicher Attribute wie "es hakelt schon mal". Mehr piano wäre wohl redaktionell angesagt gewesen, die aero ist ja nicht die "Bunte".
Beitrag vom 21.01.2025 - 13:31 Uhr
Und wenn das "Ersatzsystem" dann mal irgendwann ganz blockieren sollte, ist dann das Hauptsystem noch arbeitsfähig?
Das ist die wichtige Frage, genau. Auf ein Auto übertragen - wenn die Servolenkung ausfällt ist die Sicherheit nicht beeinträchtigt, es wird nur ungleich schwerer (im niedrigen Geschwindigkeitsbereich) zu lenken. Wird dadurch die Lenkung unmöglich? Nein, das Lenken bleibt weiter möglich und es ist ja noch nicht mal das wichtigste System betroffen, sondern nur eine Unterstützung. Das sollte jetzt nur als allgemeiner Vergleich gelten für etwas, was man leichter greifen kann.
Ich hoffe mal, dass dieser Vergleich mit dem vergleichsweise unkritischen Ausfall der Servolenkung in diesem Fall ein guter ist.
Denn wenn der Grund für eine schwergängige Lenkung im Auto Abrieb oder Schaden im Lenkgetriebe ist, kann das in einzelnen Fällen zu Lenkblockierung führen, obwohl die Servolenkung noch funktioniert und man vorher vielleicht die Servolenkung in Verdacht hatte.
Solche potentiell katastrophalen Fehler haben schon einige dringende Rückrufe im KFZ Bereich in den letzten Jahren ausgelöst.
Ich lese den Bericht aber so, dass jetzt noch niemand den Eindruck hatte, dass hier eine unsichere Situation entstanden ist, weshalb der Flugbetrieb aber nicht gefährdet ist. Und damit auch erst mal kein Handlungsdruck eine Flotte zu grounden.
Ja, den Bericht lese ich auch so.
Wobei ich in dem Bericht keinen Hinweis darauf finde, warum dieses Problem so vergleichsweise entspannt angegangen wird.
Hoffen wir mal, die Entscheider kennen in dem Fall schon mehr Details als im Bericht genannt und können eine Blockade sicher ausschließen.
Dieser Beitrag wurde am 21.01.2025 13:32 Uhr bearbeitet.
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Wenn das Problem wirklich "kritisch" ist, glaube ich kaum, dass sich dann irgendein halbwegs verantwortlicher Pilot dann freiwillig da reinsetzt. Außerdem ständen dann schon längst FAA und EASA auf der Matte und dann würde es ganz anders abgehen. Das kann ja ggf. auch noch kommen, aber aktuell ist die Informationslage aus dem Bericht derart dünn, dass man darauf basierend eigentlich noch gar nichts sagen kann.
Wieso wird der Bericht bei solch "dünner Informationslage" überhaupt von der Redaktion plaziert unter Verwendung solch niedlicher Attribute wie "es hakelt schon mal". Mehr piano wäre wohl redaktionell angesagt gewesen, die aero ist ja nicht die "Bunte".
Das ist die wichtige Frage, genau. Auf ein Auto übertragen - wenn die Servolenkung ausfällt ist die Sicherheit nicht beeinträchtigt, es wird nur ungleich schwerer (im niedrigen Geschwindigkeitsbereich) zu lenken. Wird dadurch die Lenkung unmöglich? Nein, das Lenken bleibt weiter möglich und es ist ja noch nicht mal das wichtigste System betroffen, sondern nur eine Unterstützung. Das sollte jetzt nur als allgemeiner Vergleich gelten für etwas, was man leichter greifen kann.
Ich hoffe mal, dass dieser Vergleich mit dem vergleichsweise unkritischen Ausfall der Servolenkung in diesem Fall ein guter ist.
Denn wenn der Grund für eine schwergängige Lenkung im Auto Abrieb oder Schaden im Lenkgetriebe ist, kann das in einzelnen Fällen zu Lenkblockierung führen, obwohl die Servolenkung noch funktioniert und man vorher vielleicht die Servolenkung in Verdacht hatte.
Solche potentiell katastrophalen Fehler haben schon einige dringende Rückrufe im KFZ Bereich in den letzten Jahren ausgelöst.
Ich lese den Bericht aber so, dass jetzt noch niemand den Eindruck hatte, dass hier eine unsichere Situation entstanden ist, weshalb der Flugbetrieb aber nicht gefährdet ist. Und damit auch erst mal kein Handlungsdruck eine Flotte zu grounden.
Ja, den Bericht lese ich auch so.
Wobei ich in dem Bericht keinen Hinweis darauf finde, warum dieses Problem so vergleichsweise entspannt angegangen wird.
Hoffen wir mal, die Entscheider kennen in dem Fall schon mehr Details als im Bericht genannt und können eine Blockade sicher ausschließen.
Dieser Beitrag wurde am 21.01.2025 13:32 Uhr bearbeitet.