Zolldrohungen
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Was die US-Handelspolitik für Lufthansa bedeutet

Air Canada Airbus A220-300
Air Canada Airbus A220-300, © Airbus

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WASHINGTON - US-Präsident Donald Trump fährt Handelsattacken gegen Partner. Der Nachbar im Norden spürt bereits erste Folgen. Air Canada sichert Währungsrisiken zusätzlich ab - und streicht Flüge. Auch in Europa müssen sich Fluggesellschaften in den kommenden Monaten über dem Nordatlantik auf Gegenwind gefasst machen.

US-Präsident Donald Trump überzieht Kanada mit Strafzöllen in Höhe von 25 Prozent - Air Canada ist davon spürbar betroffen.

Die Airline bilanziert in Kanadischen Dollar. Flugzeuge und Treibstoff werden in US-Dollar abgerechnet. Bereits die Ankündigung der Zölle führte zu einer deutlichen Abwertung der kanadischen Währung gegenüber dem US-Dollar, auch der Euro wertete in den letzten Monaten spürbar ab.

Gegen weitere Verwerfungen im Wechselkurs sichert sich Air Canada jetzt mit zusätzlichem Hedging ab.

"Etwa 74 Prozent der Netto-Mittelabflüsse in den USA sind für 2025 abgesichert und 60 Prozent für 2026", teile Air Canada mit. Die Quote liegt damit höhert als zuletzt. Neben Finanzkontrakten will Air Canada US-Dollar-Bestände aufstocken.

Air Canada und der kanadische Rivale Westjet registrieren inzwischen einen Effekt der verschlechterten Nachbarschaftsverhältnisse in den Buchungen - Air Canada nimmt auf touristischen Strecken nach Florida, Las Vegas und Arizona ab März Flüge aus dem Programm.

Westjet-CEO Alexis von Hoensbroech wies zuletzt auf einen Rückgang der Flugbuchungen in die USA um 25 Prozent hin. Ob das nur eine Momentaufnahme oder ein dauerhafter Trend ist ist unsicher.

Lufthansa sorgt sich um Firmenbuchungen

Die Folgen der US-Handelspolitik und möglicher Dominoeffekte auf die internationale Luftfahrtszene bleiben weiter unklar. Der US-Präsident hat der EU diese Woche Zölle ebenfalls in Höhe von 25 Prozent angekündigt.

Hatte Airbus während Trumps erster Amtszeit US-Kunden noch von Zöllen auf importierte Flugzeuge freigestellt, würde der Konzern US-Airlines dieses Mal im Zweifel nachrangig beliefern.

"Wir haben enorme Nachfrage aus dem Rest der Welt", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury dem Sender CNBC. "Wenn wir also erhebliche Schwierigkeiten bekommen, in die USA zu liefern, können wir (...) Lieferungen an andere Kunden vorziehen."

Eine Wiederauflage der Zölle könnte neben dem Hersteller die international verflochtenen Zulieferketten unter Stress setzen.

Fluggesellschaften müssen sich mindestens auf weitere Turbulenzen an den Währungsmärkten gefasst machen - und werden wahrscheinlich wie Air Canada mehr Risikovorsorge treffen, um schwankende Wechselkurse glattzubügeln.

Lufthansa erwarte "kurzfristig keine unmittelbaren Auswirkungen" aus den politischen Entwicklungen, sagte Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter diese Woche in einem Mitarbeiterformat. Die starke Abhängigkeit von Nordamerika will Lufthansa auch aus anderen Gründen ohnehin durch neue Ziele im Interkontnetz etwas verringern.

Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr hat laut einem "Spiegel"-Bericht auf einer internen Veranstaltung gerade auf eine offene Flanke hingewiesen: Zölle treffen besonders Industrieunternehmen hart, was dort zu verringerten Reisebudgets führen könnte.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 01.03.2025 05:37

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Beitrag vom 03.03.2025 - 19:49 Uhr
Die zur Diskussion stehenden Zölle werden für Importe in die USA und nicht für deren Exporte erhoben. Die Boeings werden also dadurch für Europäer nicht teurer, die Airbusse für Amerikaner schon.

Sie werden eher insgesamt teurer. Denn viele Zulieferer sitzen auch auußerhalb der USA. Und dann greifen wieder Import-Zölle.

Zudem dürfen neue Zölle der USA prompte Gegenreaktionen der Handelspartner hervorrufen. Man kann also davon ausgehen, dass alles für alle teurer wird.
Danke "Stable Genius".

BTW: Ist das nur meine Wahrnehmung, oder finden sich gegenüber dem Zustand vor der Wahl aktuell tatsächlich deutlich wenige Teilnehmer bereit, das Verhalten von Trump&Komplizen hier noch zu verteidigen?

Vielleicht sind ja einfach viele User der Meinung, dass das hier kein Politik-Forum ist und steigen deshalb in zahlreiche Diskussionen gar nicht mehr ein. Konkrete Beiträge zum Thema â??Lufthansa/USAâ?? lese ich hier z.B. bislang nur von @Jumpfly und @hamtlg.

Der ganze Artikel hat doch, wie ja bereits in der Ã?berschrift:

"Was die US- HandelsPOLITIK..."

zum Ausdruck kommt, mit Politk zu tun!?

Von ihnen kommt wie üblich nur irgendwas mit â??Trump/Orban/AfDâ?? und völlig themenfremder Kram über Kriegsverbrechen und das Osmanische Reich.

Und von Ihnen kommt, leider wieder einmal, nur Bashing und Diskreditierung anderer Foristen. Jedoch nichts zum Thema.

Aber gut, bei >6.000 Beiträgen hat man hier offenbar komplette Narrenfreiheit.

Sie sollten diese vielleicht einmal lesen, dann würden Sie vielleicht von Ihre Unterstellung, auch gegenüber den Mods., zurücknehmen (und möglicherweise auch einmal die Form und den Ton Ihrer Diskussionsbeiträge überdenken).
Beitrag vom 03.03.2025 - 19:14 Uhr
Vielleicht sind ja einfach viele User der Meinung, dass das hier kein Politik-Forum ist und steigen deshalb in zahlreiche Diskussionen gar nicht mehr ein. Konkrete Beiträge zum Thema "Lufthansa/USA" lese ich hier z.B. bislang nur von @Jumpfly und @hamtlg.

Wenn das der Grund ist, waren offenbar vor der Wahl deutlich weniger User dieser Meinung.
OK, zugegeben, es fällt mir oftmals schwer, das so klar zu trennen, da doch viele Aspekte der Luftfahrt, gerade im Spannungsfeld Umweltschutz meiner Meinung nach mit Gesellschaft und Politik interagieren.
Aber hier bei diesem Thema ist Politik doch eigentlich zentral, oder?

Dieser Beitrag wurde am 03.03.2025 19:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.03.2025 - 19:04 Uhr
Vielleicht sind ja einfach viele User der Meinung, dass das hier kein Politik-Forum ist und steigen deshalb in zahlreiche Diskussionen gar nicht mehr ein.

Stimme zu und halte es auch so, aber meine obige Antwort (ich weiß, Sie meinten jetzt damit nicht mich) diente nicht der Diskussionsausweitung sondern der Richtigstellung einer falschen Annahme. Daß sie zu einer Diskussionsausweitung führte war meinerseits nicht beabsichtigt.


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