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"Wir fliegen so stabil wie seit zehn Jahren nicht mehr"

Lufthansa in Frankfurt
Lufthansa in Frankfurt, © Fraport AG

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FRANKFURT - Über 80 Prozent Pünktlichkeit: Lufthansa erreicht nach eigenen Angaben die besten Werte seit Jahren. Doch es bleiben viele Baustellen. Für die Hauptreisezeit im Sommer trifft die Airline Vorkehrungen.

Die Lufthansa Airlines verzeichnet nach eigenen Angaben die beste Pünktlichkeit seit einem Jahrzehnt. "Auch wenn erst die erste Hälfte des Jahres vorbei ist, fliegen wir so stabil und so pünktlich wie sage und schreibe seit zehn Jahren nicht mehr", sagte Klaus Froese, Chief Operating Officer Lufthansa Airlines bei einem Medientreff der Lufthansa.

Die Ankunftspünktlichkeit liege in Frankfurt und München bei mehr als 80 Prozent. Doch Herausforderungen gebe es weiter, nicht alle Konfliktherde beim Ablauf lägen in der eigenen Hand.

So würden etwa Drohnensichtungen und Gewitter öfter auftreten und den Flugbetrieb beeinträchtigen. Auch über deutsche Landesgrenzen hinweg zeige sich, dass Fluglotsen und technische Ausstattung fehlten und diese oftmals Verspätungen bei Abläufen auslösten.

In den kommenden Jahren rechnet das Unternehmen zudem mit einer Zunahme des Luftverkehrs, was weitere Herausforderungen bringt. Froese gibt ein ambitioniertes Ziel aus: "Wir werden uns in den kommenden Jahren in der Spitzenliga der europäischen Airlines, was Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit betrifft, etablieren."

Immer wieder Ärger mit Verspätungen

Die Lufthansa hatte immer wieder Probleme im Ablauf und entsprechenden Ärger mit der Kundschaft. So kam es während des Oktoberfests am Münchner Flughafen zu langen Schlangen und Wartezeiten. Nach wie vor leidet das Unternehmen zudem unter fehlenden neuen Flugzeugen, bedingt durch verspätete Auslieferungen der beiden Hersteller Boeing und Airbus.

Für die Hauptflugsaison im Sommer bereitet sich die Lufthansa nach früheren Angaben umfangreich vor, etwa mit großzügigeren Umsteigezeiten für Passagiere und längeren Bodenzeiten für die Flugzeuge, um mehr Zeit für das Tanken, Be- und Entladen zu gewinnen und die Prozesse insgesamt zu entzerren.

Die Lufthansa Airlines, die Kerngesellschaft des Konzerns, investiert 200 Millionen Euro an den Drehkreuzen in Frankfurt und München, um einwandfreien Betrieb zu gewährleisten und den Service zu verbessern.

Abfertigung soll digitaler werden

Die Lufthansa will zudem vermehrt auf digitale Prozesse bei der Abfertigung von Flugzeugen setzen, wie Manager Froese sagte. "Wir versuchen, in Zukunft den Abfertigungsvorgang zu digitalisieren, indem wir die Flugzeuge filmen und so den Prozess besser steuern können."

Auch bei Wartungsprozessen könnte irgendwann mehr Künstliche Intelligenz eingesetzt werden, hieß es. So sei der grobe Plan, Flugzeuge mit speziellen Kameras abzufilmen und so Beschädigungen, Dellen oder Reifenabnutzungen zu erkennen und gleichzeitig Kapazitäten von Mechanikern zu sparen.

Auch soll mit Kameras registriert werden, wann die einzelnen Gewerke, wie Putzteams, Catering, Tankwagen am Flugzeug eintreffen. So sollen bereits im Prozess Fehler und Verzögerungen vermieden und schnellstmöglich gegengesteuert werden.
© dpa, aero.de | Abb.: Lufthansa | 12.06.2025 10:05

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Beitrag vom 12.06.2025 - 20:19 Uhr
Die verzögerte Zertifizierung der Allegris ist tatsächlich nur bedingt ein Fehler von LH.
Wer auch immer die Zertifizierung auf der 787 zu verantworten hat, sie kam zu spät. Innerhalb der Zulassung hat die FAA die G-load Belastung der Sitze von 10 auf 16 G erhöht. Auf die erhöhte Belastung waren die Sitze nicht ausgelegt und müssen dementsprechend aufwändig nachgebessert werden.
Die A350 war zertifiziert als der alte Wert noch gültig war.

Warum diese Ã?nderung nicht offiziell von der LH kommuniziert wird, bleibt deren Geheimnis....
Beitrag vom 12.06.2025 - 11:13 Uhr
"Nach wie vor leidet das Unternehmen zudem unter fehlenden neuen Flugzeugen, bedingt durch verspätete Auslieferungen der beiden Hersteller Boeing und Airbus."

Das liest sich so, als ob Boeing und Airbus allein die Schuld für die verspäteten Auslieferungen hätten.

Sind es nicht viel mehr die bei LH hausgemachten Probleme in der Zertifizierung von Allegris-Sitzen?

Wenn da ein dutzend fertige 787 in Charlotte rumstehen, bei denen lediglich die Zertifizierung der Sitze fehlt, ist das in meinen Augen eher ein von LH selbstverschuldetes Problem. 8 Jahre später.....


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