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Verdi setzt zu Tarifierung von City Airlines an

Lufthansa City Airlines Airbus A320neo
Lufthansa City Airlines Airbus A320neo, © Lufthansa

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MÜNCHEN - Crews von Lufthansa City Airlines fliegen noch ohne Tarifverträge. Jetzt kommt Bewegung in die Sache: Verdi setzt zu einer Tarifierung des neuen Lufthansa Zu- und Abbringers an. Der Vorstoß verschärft die Konkurrenzsituation der verschiedenen Gewerkschaften bei Lufthansa.

"Wir stehen für einen Tarifabschluss bei City Airlines zur Verfügung": Verdi witterte 2024 eine Chance, bei einer weiteren Lufthansa-Airline die Tarifhoheit der Fachgewerkschaften Vereinigung Cockpit und Ufo zu durchbrechen. Ein Jahr nach dem Betriebsstart von City Airlines will Verdi Tatsachen schaffen.

Verdi hat City Airlines laut einer Mitteilung vom Montag zu "zeitnahen Tarifverhandlungen" über getrennte Vergütungstarifverträge für Piloten und Flugbegleiter und einen gemeinsamen Tarifvertrag zu Dienstregeln aufgefordert.

Laut Verdi hat gewerkschaftlich organisiertes Flugpersonal bei City Airlines "mehrheitlich" Mitgliedsnummern bei der Dienstleistungsgewerkschaft. Gemeinhin gilt die noch junge City Airlines allerdings noch als kaum gewerkschaftlich durchdrungen.

"Die Beschäftigten aus Cockpit und Kabine der Lufthansa City Airlines haben sich klar für Verdi als tarifliche Vertretung entschieden", sagte Verdi-Mann Marvin Reschinsky.

Verdi positioniert sich bei Lufthansa als Konkurrenz zu Cockpit und Ufo, 2024 hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Tarifverträge mit Discover Airlines abgeschlossen. Laut Cockpit wurden zwischen Verdi und Discover dabei Ergebnisse tarifiert, die die Pilotengewerkschaft im Vorfeld ausgearbeitet hatte.

City Airlines ist aus Tarifsicht für Cockpit und Ufo besonders sensibel. Die Airline soll innerhalb der nächsten zwei Jahre Cityline ersetzen, bei der Cockpit und Ufo für das Flugpersonal verhandeln. Ufo wollte mögliche Personalwechsel von Cityline zu City Airlines aus beiden Flugbetrieben heraus regeln.

Bislang existiert in City Airlines mit derzeit acht Flugzeugen und rund 300 Beschäftigten noch kein Tarifvertrag.

Konkurrenz kritisch

Die Konkurrenzgewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) für die Piloten und Ufo für die Flugbegleiter sehen die Wachstumspläne des Lufthansa-Konzerns für die jüngste Tochter kritisch.

Verdi ist in der Lufthansa-Gruppe neben Discover auch bei Eurowings vertreten. Zudem organisiert sie die Beschäftigten der Lufthansa Technik und anderer Flughafensparten. Die DGB-Gewerkschaft sieht sich als größte deutsche Gewerkschaft für das fliegende Personal.
© aero.de, dpa | Abb.: Lufthansa | 23.06.2025 15:06

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Beitrag vom 24.06.2025 - 19:24 Uhr
Die gemeinsame Tarifkommission der VC wirkt in der Theorie solidarisch â?? in der Praxis stößt sie schnell an Grenzen. Solange die Lufthansa Mainline das Maß aller Dinge bleibt und deren Piloten kein Interesse an niedrigeren Einstiegsbedingungen haben, ist echte Tarifvielfalt im Konzern schwer umsetzbar. ver.di bietet hier schlicht ein alternatives Modell â?? nicht besser oder schlechter, aber eben funktionierend, wie man bei Discover Airlines gesehen hat. Für viele ist das aktuell der pragmatischere Weg â?? auch wenn das manchen in der VC nicht gefallen dürfte.

Die Verdi hat zuallererst mal das einzige scharfe Schwert, nämlich ein uneingeschränktes Streikrecht abgegeben. Seitdem ist bei Discover tariflich auch nichts wesentliches mehr passiert! Womit will man es auch durchsetzen? Was die VC und die Group TK mehr kann als die Verdi wird man bei Lufthansa CityLine sehen. Es geht auch nicht um persönliche Interessen der Gewerkschaften sondern um die Vertretung (auch außertariflich) des fliegenden Personals. Und da ist die VC nun einmal stark! Das sie die bessere Gewerkschaft für das Personal wäre, erkennt man wie schon geschrieben daran, dass sich die Geschäftsführung der Discover die Mitgliedschaft bei Verdi durch extra Gehalt kauft! Schlichte Angst! Jeder Pilot schielt tariflich Richtung Lufthansa, dann sollte er sich auch fragen warum die Tarifbedingungen dort am besten sind! Nicht den kurzfristigen Spatz in der Hand, sondern die langfristige Taube ist der Schlüssel!
Viellicht braucht man auch kein scharfes Schwert, wenn man vernünftige Forderungen stellt. Scheinbar haben einige MA die Ansicht gewonnen, dass es den Job nur gibt, wenn er produktiver als die Mainline ist. Mainline hat Einstellungstopp und wird nicht wachsen solange die Stückkosten nicht sinken und CLH ist weg. Bei der Perspektive würde ich mir auf überlegen, was mir unter dem Strich mehr nützt.
Beitrag vom 24.06.2025 - 14:41 Uhr
Die gemeinsame Tarifkommission der VC wirkt in der Theorie solidarisch â?? in der Praxis stößt sie schnell an Grenzen. Solange die Lufthansa Mainline das Maß aller Dinge bleibt und deren Piloten kein Interesse an niedrigeren Einstiegsbedingungen haben, ist echte Tarifvielfalt im Konzern schwer umsetzbar. ver.di bietet hier schlicht ein alternatives Modell â?? nicht besser oder schlechter, aber eben funktionierend, wie man bei Discover Airlines gesehen hat. Für viele ist das aktuell der pragmatischere Weg â?? auch wenn das manchen in der VC nicht gefallen dürfte.

Die Verdi hat zuallererst mal das einzige scharfe Schwert, nämlich ein uneingeschränktes Streikrecht abgegeben. Seitdem ist bei Discover tariflich auch nichts wesentliches mehr passiert! Womit will man es auch durchsetzen? Was die VC und die Group TK mehr kann als die Verdi wird man bei Lufthansa CityLine sehen. Es geht auch nicht um persönliche Interessen der Gewerkschaften sondern um die Vertretung (auch außertariflich) des fliegenden Personals. Und da ist die VC nun einmal stark! Das sie die bessere Gewerkschaft für das Personal wäre, erkennt man wie schon geschrieben daran, dass sich die Geschäftsführung der Discover die Mitgliedschaft bei Verdi durch extra Gehalt kauft! Schlichte Angst! Jeder Pilot schielt tariflich Richtung Lufthansa, dann sollte er sich auch fragen warum die Tarifbedingungen dort am besten sind! Nicht den kurzfristigen Spatz in der Hand, sondern die langfristige Taube ist der Schlüssel!

Dieser Beitrag wurde am 24.06.2025 16:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.06.2025 - 12:38 Uhr
Discover macht in 10 Jahren spätestens sowieso wieder dicht, die verdi kann da überhaupt nix machen (alternative Wechsel innerhalb der Gruppe zB) - noch weniger als VC- und dann heißt es für viele von uns mal wieder: Auf Knien nach dem neuen Job betteln. Immerhin hat man ein paar Jahre Zeit um sich auf die Situation vorzubereiten....


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