Umbauten für F-35 werden teurer als geplant
DEN HAAG - Die Kerninfrastruktur für eine Stationierung von Tarnkappenjets der Bundeswehr auf dem NATO-Flugplatz Büchel wird deutlich teurer. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehen Militärplaner inzwischen von Zusatzkosten in dreistelliger Millionenhöhe aus.
Aus deutschen Regierungskreisen wird dazu auf die nötige Geschwindigkeit im Spezialbau und auf Sicherheitsauflagen der USA für die Maschinen vom Typ F-35 verwiesen.
Die geschätzten Gesamtkosten für die sogenannte Kerninfrastruktur auf dem Fliegerhorst in der Eifel waren zuletzt mit bis zu 1,2 Milliarden Euro kalkuliert worden.
Die Bundesregierung hat in den USA 35 der Tarnkappenjets bestellt. Die Flugzeuge sollen vor allem für die sogenannte Nukleare Teilhabe Deutschlands gekauft werden - ein Abschreckungskonzept der Nato, bei dem Verbündete im Kriegsfall Zugriff auf US-Atombomben haben.
Die ersten F-35 sollen 2027 durch das Taktische Luftwaffengeschwader 33 in Büchel aufgenommen werden. Der Zeitplan gilt als ambitioniert. Dies sei aber erforderlich, um die Übernahme der Fähigkeit von der überalterten Tornado-Flotte auf die Tarnkappenjets "bruchfrei sicherzustellen", heißt es.
Aus Regierungskreisen wird darauf verweisen, dass Tempo die oberste Priorität haben müsse. Bis zur Aufnahme der neuen Kampfflugzeuge in Deutschland müsse die Infrastruktur fertig sein. Eine Verzögerung würde einen "unermesslichen Schaden für die Landes- und Bündnisverteidigung verursachen".
© dpa-AFX | Abb.: USAF, DVIDS | 24.06.2025 20:12
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Beitrag vom 25.06.2025 - 10:21 Uhr
Wer hättâ??s gedacht. Wäre ja mal was völlig neues, wenn bei einem deutschen Projekt nicht nachträglich die Kosten völlig aus dem Ruder laufen. Insbesondere bei Projekten für die Veteidigung Standard.
Das ist sogar international üblich und keine deutsche Eigenheit.
Da hätten die Australier ihre U-Boote der Collins-Klasse und das Nachfolgeprojekt läuft auch total aus dem Ruder.
Die Entwicklung der C-17 war extrem teuer und Boeing möchte die Produktion wieder aufnehmen, da Boeing die Lieferung der KC-X extrem verzögert hat. Zuerst durch Klage gegen den Zuschlag für die KC-45 und dann vermurkst man noch die KC-46. Die US Air Force hatte bei der Ausschreibung in erster Linie auf Transportkapazität gesehen. In der Zwischenzeit musste die C-17 Flotte Pakete ausliefern und ist nun fast am Ende ihrer Zyklen. �hnliches ist es mit der KC-10. Die war so gut als Transporter, dass die Flotte wegen der geflogenen Zyklen am Ende war. KC-135 kann nur tanken (oder vier leichte Paletten mitnehmen) und wieder daher selten gebraucht.
Dann wären da noch die Paradebeispiele für Geldverschwendung: Reparatur der "Admiral Kusnezow" und "Admiral Nachimow". Immer kurz vor Fertigstellung passiert etwas, was wieder Kosten verursacht...
Beitrag vom 25.06.2025 - 08:49 Uhr
Weiß jemand um welche Auflagen es sich dabei handelt, die offenbar bei der Planung bisher nicht
absehbar waren?
In der Angebotsphase reden alle Hersteller ungern über kostentreibende Infrastrukturanforderungen, die einerseits die Projektkosten nach oben treiben und zweitens oft auch die Folgekosten stark beeinflussen. Und staatliche Geldausgeber haben zur Kostenbilanz qua Amt ein eher robustes Verhältnis, es findet sich ja immer einer, der zahlt, wozu also sich frühzeitig und riskofördernd aus dem Fenster lehnen? Auch ein paar hundert vorsätzlich rausgeworfene Millionen haben hierzulande noch niemanden in echte Bedrängnis gebracht.
Beitrag vom 25.06.2025 - 06:50 Uhr
Bis zu 10% mehr Baukosten, insbesondere wenn es schneller gehen soll, ist noch im Normalen Rahmen bei Bauprojekten. Wenn es dabei bliebe, würde Niemand meckern. Klassischer Fehler auf dem Bau ist aber, insbesondere bei öffentlichen oder Teiloeffentlichen Projekten, dass der Bauherr nicht jeden Tag vor Ort ist um einfache, teils nur dreistellige, vierstellige Entscheidungen direkt vor Ort zu treffen. Da fängt dann eine email chain an wegen 1000 Euro. Die kostet mehr Zeit und Geld als einfach eine Entscheidung auf der Stelle. Dazu kommt, dass der Zeitplan schon viel zu gutmütig lang ausgelegt ist. Auch so ein klassischer Fehler. Wenn ich sehe, was privatwirtschaftliche Baustellen in 1-2 Jahren hin und fertig bekommen, dann fragt man sicher immer warum das nicht überall so geht.
Wäre spannend zu wissen um welchen Spezialbau es sich handelt um es besser einschätzen zu können.
Dieser Beitrag wurde am 25.06.2025 06:51 Uhr bearbeitet.
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Das ist sogar international üblich und keine deutsche Eigenheit.
Da hätten die Australier ihre U-Boote der Collins-Klasse und das Nachfolgeprojekt läuft auch total aus dem Ruder.
Die Entwicklung der C-17 war extrem teuer und Boeing möchte die Produktion wieder aufnehmen, da Boeing die Lieferung der KC-X extrem verzögert hat. Zuerst durch Klage gegen den Zuschlag für die KC-45 und dann vermurkst man noch die KC-46. Die US Air Force hatte bei der Ausschreibung in erster Linie auf Transportkapazität gesehen. In der Zwischenzeit musste die C-17 Flotte Pakete ausliefern und ist nun fast am Ende ihrer Zyklen. �hnliches ist es mit der KC-10. Die war so gut als Transporter, dass die Flotte wegen der geflogenen Zyklen am Ende war. KC-135 kann nur tanken (oder vier leichte Paletten mitnehmen) und wieder daher selten gebraucht.
Dann wären da noch die Paradebeispiele für Geldverschwendung: Reparatur der "Admiral Kusnezow" und "Admiral Nachimow". Immer kurz vor Fertigstellung passiert etwas, was wieder Kosten verursacht...
absehbar waren?
In der Angebotsphase reden alle Hersteller ungern über kostentreibende Infrastrukturanforderungen, die einerseits die Projektkosten nach oben treiben und zweitens oft auch die Folgekosten stark beeinflussen. Und staatliche Geldausgeber haben zur Kostenbilanz qua Amt ein eher robustes Verhältnis, es findet sich ja immer einer, der zahlt, wozu also sich frühzeitig und riskofördernd aus dem Fenster lehnen? Auch ein paar hundert vorsätzlich rausgeworfene Millionen haben hierzulande noch niemanden in echte Bedrängnis gebracht.
Wäre spannend zu wissen um welchen Spezialbau es sich handelt um es besser einschätzen zu können.
Dieser Beitrag wurde am 25.06.2025 06:51 Uhr bearbeitet.