737 MAX 7 und 737 MAX 10
Älter als 7 Tage

Enteisungssystem bereitet Boeing-Ingenieuren Kopfzerbrechen

Boeing 737 MAX 10
Boeing 737 MAX 10, © Boeing

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SEATTLE - "Noch einiges zu tun": Boeing reißt bei der Zulassung der 737 MAX 7 und 737 MAX 10 erneut den Zeitplan. Die "Implementierung" einer überarbeiteten Triebwerksenteisung verlangt weitere Designänderungen. Die Kinderkrankheit des Programms bereitet den Ingenieuren Kopfzerbrechen.

Die 737 MAX ist das wichtigste Boeing-Programm. Die Kantenmodelle 737 MAX 7 und 737 MAX 10 hängen weiter in der Zulassung fest.

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA verlangt die Abstellung eines MAX-Problems: An 737 MAX 8 und 737 MAX 9 darf die Triebwerksenteisung in trockener Umgebung nicht länger als fünf Minuten laufen. Sonst drohen Überhitzungsschäden am Verbundmaterial, im schlimmsten Fall kann sich dadurch die Einlasslippe lösen.

Boeing arbeitet seit 18 Monaten unter Hochdruck an einer technischen Lösung. Die gestaltet sich offenbar aber alles andere als trivial.

"Das ist ein sehr sensibler Bereich", ging Boeing-Chef Kelly Ortberg vergangene Woche vor Analysten erstmals näher auf das Problem ein. Der Konzern hat laut Ortberg zwar "verschiedene Designpfade" entwickelt. Modifikationen am Einlass der Triebwerke könnten aber "den Luftstrom in die Triebwerke stören".

Boeing rechnet inzwischen nicht vor 2026 mit einer Zulassung der 737 MAX 7 und 737 MAX 10. "Die jüngste Verzögerung ist darauf zurückzuführen, dass wir das Design noch nicht festgelegt haben", sagte Ortberg.

"Zusätzliche Änderungen"

Weil die Designabteilung auf "einige Probleme" bei der "Implementierung" der Modifikation gestoßen sei, "müssen wir einen Schritt zurückgehen und einige zusätzliche Änderungen an der Konstruktion vornehmen", räumte der Boeing-Chef ein. "Wir haben noch einiges zu tun."

Die neuen Verzögerungen sind für Boeing vor allem bei der 737 MAX 10 ärgerlich. Das Flugzeug konkurriert direkt mit der A321neo von Airbus. Boeing liegen für die 737 MAX 7 355 Aufträge vor, für die 737 MAX 10 1.406.
© aero.de | Abb.: Boeing | 04.08.2025 08:52

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Beitrag vom 06.08.2025 - 23:18 Uhr
...
Weiterhin werden Schottwände eingesetzt, um naheliegende Komponenten vor den hohen Temperaturen zu schützen
...

Das ist genau der Punkt meiner Vermutung. Es könnte sein, daß bei der MAX die Abschottung zur Inner Barrel zu gering ist. Das lässt sich dann vermutlich auch nicht so leicht beheben ohne den Bereich in größerem Umfang zu modifizieren oder gar neu zu konstruieren.
Übrigens liegt die Verantwortung für das System (Eng A/I) beim Flugzeughersteller, nicht beim Triebwerkshersteller. Deshalb ist es auch im Vergleich zum NEO ziemlich anders.
Beitrag vom 06.08.2025 - 21:00 Uhr
Wer tiefer in die De/Anti Ice Problematik einsteigen will, hier eine umfassende Abhandlung als pdf download:

 https://www.researchgate.net/publication/355856576_Einlasse_strahlgetriebener_Flugzeuge

für die aktuelle Diskussion interessant ab Seite 45, z.B.

"In Heißluft-IPSs wird Verdichterzapfluft mit einer Temperatur von 200 °C
[114] bis 260 °C [57], [127] durch isolierte Rohre und Ventile zum sogenannten Piccolo-Rohr in der Flügel- oder der Einlassvorderkante geleitet [77, S. 770], vgl. Abbildung 2.20 links.
Zur Maximierung des Wärmeübergangs besteht die Vorderkante im Allgemeinen aus Aluminium
[113]. Weiterhin werden Schottwände eingesetzt, um naheliegende Komponenten vor den hohen Temperaturen zu schützen und um die Abluft durch die Abluftbohrungen auszuleiten [113]"
Beitrag vom 05.08.2025 - 19:43 Uhr
@A320FAM: das ist richtig, das nur die Lippen direkt beheizt werden. Das Problem der AD betrifft aber die inneren Inlets, die mehr Hitze außerhalb der Spezifikation erhalten.

Was sind denn innere inlets? Haven Sie meinen Kommentar nicht gelesen/verstanden?

Das heisst Engine inlet inner barrel.
 https://www.federalregister.gov/documents/2023/08/10/2023-17197/airworthiness-directives-the-boeing-company-airplanes

Ja und? Wovon sprach ich?


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