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Lauer: Verdi agiert wie eine Spartengewerkschaft

Stefan Lauer
Stefan Lauer, Mitglied des Lufthansa Konzernvorstands, © Ingo Lang, edition airside

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FRANKFURT - Arbeitgeber der Luftverkehrsbranche haben die erneuten Streiks von Sicherheitsleuten an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf als maßlos und unverhältnismäßig bezeichnet.

"Es ist eine völlige Fehlentwicklung, dass eine Kleinstgruppe von Arbeitnehmern wichtige Lebensadern unseres Verkehrs- und Wirtschaftssystems völlig lahmlegt", erklärte der Präsident des in dem Tarifstreit nicht direkt involvierten Arbeitgeberverbands Luftverkehr (AGVL) und Lufthansa-Personalvorstand, Stefan Lauer, am Donnerstag in Frankfurt. Wiederum seien unbeteiligte Dritte, nämlich die Fluggesellschaften und ihre Kunden, am stärksten betroffen.

Lauer forderte erneut eine verbindliche, vorgeschaltete Schlichtung für Arbeitskämpfe in Bereichen der Infrastruktur. Dies werde umso notwendiger, da sich nunmehr auch die große Flächengewerkschaft Verdi der Mittel einer Spartengewerkschaft bediene.

In einem ähnlichen Fall geht die Lufthansa juristisch gegen die Gewerkschaft der Flugsicherung vor, die im vergangenen Februar einen Streik von rund 200 Beschäftigten auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens angezettelt hatte. Am Freitag verhandelt das Arbeitsgericht über 9,5 Millionen Euro Schadensersatz.
© dpa | 14.02.2013 10:06

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Beitrag vom 14.02.2013 - 23:26 Uhr
Piepenbrock gibt dem Sicherheitspersonal überwiegend nur Teilzeitverträge selbstverständlich mit optimaler Flexibilität der Arbeitnehmer. So kommt dann ein Arbeitssklave in Steuerklasse I auf 1034€ netto plus gegebenenfalls steuerfreien Zuschlägen für Sonn-und Feiertagsarbeit. Die haben insgesamt rund 27000 Arbeitnehmer am Start (Stand 2011) und Unternehmensgewinnzahlen sind unbekannt.
Beitrag vom 14.02.2013 - 23:01 Uhr
Die Auslagerung von immer mehr Tätigkeiten in möglichst preiswerte (oder besser: billige) Subunternehmen ist doch die entscheidende Ursache für die Entwicklung, deren Auswirkungen wir hier spüren. Die Folge ist eine Zersplitterung der Zuständigkeiten und das Entstehen einer Vielzahl von kleinen, schlecht bezahlten Berufsgruppen, die alle unabhängig voneinander agieren. Irgendwann erkennen sie aber ihre Schlüsselstellung, was ihnen ermöglicht, wirkungsvolle Streiks zu organisieren, die die gesamte Branche treffen können. Rückfallebenen gibt es ja nicht mehr. Und genau aus diesem Grund streikt alle paar Wochen eine andere Berufsgruppe und kann damit das System lahmlegen. Sorry, aber genau das wird doch in Kauf genommen, wenn ich die Branche systematisch zergliedere und ständig versuche, die Lohnkosten noch weiter zu drücken.

Natürlich freue ich mich nicht über einen Streik, aber ich kann trotzdem verstehen, dass Menschen für ihre Tätigkeit einen Lohn erhalten möchten, von dem sie leben und eine Familie ernähren können. Ich habe es schon einmal geschrieben: Ein Wettbewerb, der (wie im Moment in Europa leider üblich) fast ausschließlich über die Lohnkosten und nicht mehr über die Qualität geht, hat auch seinen Preis. Und den zahlen wir jetzt alle.

Und ja, ich wäre bereit, mehr für mein Ticket zu bezahlen, wenn dafür das Sicherheitspersonal anständige Löhne bekäme und motiviert wäre. Das dient dann nämlich auch meiner Sicherheit, denn schlecht bezahlte und schlecht motivierte Sicherheitskräfte an Schlüsselstellen können wir uns in der heutigen Zeit eigentlich gar nicht leisten.


Dieser Beitrag wurde am 14.02.2013 23:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.02.2013 - 19:41 Uhr
@Reynolds:

Ob du als "Reynolds" oder als "Moderator" Herrn Lauer korrigieren willst, macht im Ergebnis keinen Unterschied und Herrn Lauer wirds auch nicht kümmern...;)

Nunja, wem sich die Glosse nicht erschließt, dem sei es verziehen. ;-)

Ich glaube, dass es Herrn Lauer mit der Aussage darum geht, dass die Lufthansa, wie kein zweites Unternehmen in Deutschland und die AGVL mit Spartengewerkschaften (VC, UFO, GdF, verschiedene des Bodenpersonals) zu kämpfen hat.

Mir kommen die Tränen. Lufthansa ist wirtschaftlich fest verankert. Ich denke es gibt mindestens eine andere Airline in Deutschland, die unter den Auswirkungen mehr zu leiden hat (Tipp: Rot mit weiss, nur die werden nicht befragt).

Was soll er auch in seiner Funktion anderes sagen, wenn er befragt wird oder in seiner Funktion eine Aussage tätigen soll / muss.

Vielleicht, dass er als nicht direkt beteiligte Partei und nur indirekt Betroffener dazu nur oberflächliche Aussagen tätigen wird (aka "Kein Kommentar") Die grobe Keule gegen die VER.DI als Spartengewerkschaft (Scherz lass nach, die sind alles, aber das nicht....) zu schwingen ist einfach nur offenkundig opportun. Es ist Selbstinszenierung, und die ist freiwillig.

Er ist als Personalvorstand der Lufthansa und als Präsident der AGVL betroffen und hat keinen Einfluss auf die Vergütungsverhandlungen des Sicherheitspersonals. Liegt in der Natur der Sache, dass er in seiner Position als Arbeitgebervertreter gegen (Sparten-)Gewerkschaften, regelmässig kämpft und bei Streiks in die immer gleiche Kerbe schlägt.

Genau - die immer gleiche Kerbe. Und an dieser Kerbe ist der fortwährende Dumping-Limbo, der in der Luftfahrt mit jeder Rezession weitergetrieben wird, maßgeblich beteiligt. Auch der Kranich trägt hier seinen Teil dazu bei.


Dieser Beitrag wurde am 14.02.2013 19:43 Uhr bearbeitet.


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