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Airbus Group steigert Umsatz und Gewinn

Airbus A350
Airbus A350, © Airbus Group

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TOULOUSE - Licht und Schatten bei der neuen Airbus Group: Im abgelaufenen Jahr sprang der Gewinn des größten europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns zwar um 22 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Hohe Kosten für den neuen Langstreckenjet A350 und der teure Umbau des Rüstungsgeschäfts bremsten jedoch die Entwicklung.

Für 2014 stellte der Vorstand am Mittwoch in Toulouse weiter steigende Gewinne in Aussicht.

Am Ende hängt dies aber von weiteren möglichen Zusatzkosten etwa für die A350 ab, die vor Jahresende erstmals ausgeliefert werden soll. Airbus-Group-Chef Thomas Enders will die Aktionäre mit einer höheren Dividende bei Laune halten und die Produktion der stark gefragten A320-Mittelstreckenjets ausbauen.

Am Aktienmarkt wurden die Nachrichten unentschieden aufgenommen. So hatte der Konzern trotz der Steigerungen die Gewinnschätzungen der Analysten verfehlt. Auch die um ein Viertel auf 75 Cent erhöhte Dividende fällt geringer aus als erwartet. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz verlor die Aktie am Morgen gut ein Prozent an Wert.

Den jüngsten Gewinnsprung verdankte die Airbus Group, die bis zum Jahreswechsel unter dem Namen EADS aufgetreten war, erneut dem guten Geschäft ihrer Verkehrsflugzeugtochter Airbus. Der Gesamtumsatz legte zwar lediglich um 5 Prozent auf 59,3 Milliarden Euro zu. Der Überschuss sprang dagegen um 22 Prozent auf fast 1,5 Milliarden Euro in die Höhe.

"2013 war für den Konzern ein wichtiges und ereignisreiches Jahr, nicht zuletzt wegen der weitreichenden Neuausrichtung unserer Unternehmensführung, der Aktionärsstruktur und der Strategie", kommentierte Airbus-Group-Chef Tom Enders.

Der deutsche Topmanager spielte damit auf den umfangreichen Konzernumbau an. Vor allem um das schwächelnde Rüstungsgeschäft wettbewerbsfähiger zu machen, streicht das Unternehmen rund 5.800 Arbeitsplätze, etwa 2.600 davon in Deutschland. Überwiegend sollen die Stellen in der neuen Rüstungs- und Raumfahrtsparte Airbus Defence & Space wegfallen, die derzeit aus den bisherigen Sparten Cassidian (Verteidigung) und Astrium (Raumfahrt) entsteht. Die Kosten für den Umbau belasteten das Ergebnis des Unternehmens mit 292 Millionen Euro.

A350-Programm in der "kritischen Phase"


Im vierten Quartal 2013 musste der Konzern zudem unerwartete Zusatzkosten in Höhe von 434 Millionen Euro für das A350-XWB-Programm verbuchen. Teure Prototypen für die Flugerprobung und höhere Kosten für die ersten Kundenflugzeuge belasten das Programm.

Plangemäß soll der neue Großraumjet im vierten Quartal bei der arabischen Fluglinie Qatar Airways in Betrieb gehen. Dieser Termin wurde am Mittwoch bestätigt, allerdings mit einer klaren Warnung.

"Airbus ist in die kritischste Phase des A350-Programms eingetreten", heißt es zum Ausblick. "Jede Änderung des Zeitplans und der Kostenannahmen könnte zunehmend höhere Rückstellungen zur Folge haben." Mit der A350 tritt Airbus gegen den langjährigen Boeing-Kassenschlager 777 sowie die 787 an.

Weiter problemfrei läuft die Produktion der A320-Familie. Dort soll die Fertigungsrate angesichts der großen Nachfrage von derzeit 42 auf monatlich 46 Flugzeuge im zweiten Quartal 2016 erhöht werden.


Sollte es keine außergewöhnlichen Veränderungen geben, erwartet die Airbus Group eine moderate Steigerung der 2013 bei sechs Prozent liegenden operativen Marge vor Einmaleffekten. 2015 soll sie auf 7 bis 8 Prozent steigen.

Rivalen in Zahlen
Rivalen in Zahlen, © aero.de


Bei den Flugzeugauslieferungen rechnet die Airbus Group in diesem Jahr mit ähnlichen Zahlen wie 2013, als er mit 626 Jets so viele Jets fertigstellte wie nie zuvor. Die Zahl der Neubestellungen soll die Zahl der Auslieferungen zumindest übersteigen, nachdem im Vorjahr vor Abzug von Stornierungen Aufträge für 1619 Maschinen hereinkamen.

Der US-Rivale Boeing hatte 2013 ebenfalls einen Gewinnsprung hingelegt. Für das laufende Jahr stellte Vorstandschef Jim McNerney jüngst noch mehr Flugzeug-Auslieferungen und steigende Profite in Aussicht. Im abgelaufenen Jahr verdiente Boeing unter dem Strich 4,6 Milliarden US-Dollar und damit 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus Group | 26.02.2014 08:13

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Beitrag vom 28.02.2014 - 08:08 Uhr
Wo stellt sich Airbsu als armes Gebeuteltes Unternehmen da? In allen Pressemitteilungen spricht Airbus von Rekorden, würde ich also nicht als ein Klagen auffassen.

Airbus sagt aber auch, und der Geschäftsbericht zeigt es ja ganz deutlich, dass sie zuwenig Rendite machen. Und sie liefern die Gründe gleich mit. Investitionskosten und instabile Auftragslage in den Rüstungs- und Raumfahrtbereichen.

Somit ist ihre Aussage nur teilweise Richtig. Die Zivilflugzeugsparte der Airbus Group, weithin bekannt als Airbus ist ein profitables Unternehmen mit besagtem Auftragsbestandssprung, die anderen Bereich der ehemalige EADS müssen massive Abbestellungen seitens der Regierungen (Eurofighter, A400M) hinnehmen, und sind daher schon gebeutelt in Ihrem Sinne, und da baut die Airbus Group nun um. Airbus baut aber nur bedingt in den profitablen Unternehmesbereichen (Zivilflugzeuge) um, denn dort sollen viele der von den direkt betroffenen Bereichen unterkommen. Dieses Unternehmen macht letztlich genau das, was hier im Forum immer bemängelt wird, sie verschlanken sich da, wo ihr Gewinn verschwindet, in den Rüstungs- und Raumfahrtbereichen. Dass sie jetzt auch viele Leiharbeiter abmelden, liegt an einer Betriebsvereinbarung, die die Leiharbeitesquote deckelt dafür aber die Arbeitsplätze bis ins nächste Jahrzehnt sichert. Schön ist das für die Leiharbeiter natürlich nicht.

Abschließend: Ihre Aussage, Airbus würde sich als armes schwächelndes Unternehmen darstellen, teile ich nicht und lässt sich auch aus den Pressemitteillungen nicht belegen. Die Airbus Group baut da um, wo es wohl die Auftragsgeber bzw deren Vertragstreue und die Betriebsvereinbarungen erfordern. Die positiven Zahlen kommen eigentlich nur vom Zivilsektor Airbus und halten die Airbus Group wie ehemals EADS auch am Leben.
Beitrag vom 27.02.2014 - 23:20 Uhr
Der Stuss ...

ok, ich benenne Ihnen gerne diesen Fall.

Gemäß den offiziellen Zahlen aus dem Geschäftsbericht spiegelt das ein Unternehmen wieder, welches sich mehr als in den schwarzen Zahlen befindet.

Welches sich aber im selben Moment gerne in der Öffentlichkeit, als armes und gebeuteltes Objekt seitens der Politik darstellt.

Gleichzeitig im großen Rahmen zusätzlich einen weitläufigen Stellenabbau betreibt, obwohl der Zuwachs an Auftragslage (113%) genau das Gegenteil bedeutet.

Als Wohltäter würde ich eher die Staatskassen und die dazugehörigen Steuerzahler bezeichnen, die dieser Unternehmung immer noch Kredite gewährleistet, obwohl man doch gerne den Schritt als privates eigenständiges Unternehmen sucht.
Sich aber gleichzeitig wieder so äußert, auf diese Subventionen nicht angewiesen zu sein.

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Beitrag vom 27.02.2014 - 09:41 Uhr
Bevor man mir hier Polemik oder anderen Quatsch vorwirft sollte man vielleicht erstmal meinen Beitrag lesen und Verstehen.

Denn ich habe nur folgende Dinge gesagt.

1. Entwicklungen in der Luftfahrt sind extrem teuer.
2. In Europa muss man die Entwicklungskosten in dem Jahr bilanzieren, in dem sie entstehen, in den USA nicht.
3. Führt Punkt zwei dazu, dass europäische Firmen bilanztechnisch gern schlchter wahrgenommen werden, als US Amerikanische.

Und das war alles.

Kein Vergleich zwischen Entwicklungsbudget in den letzte Jahren. Nur eine Erklärung bzw deren Versuch vor dem Hintergrund der aktuellen Großprojekte und den darausfolgendem Renditen.

Und Karle du irrst, wenn du Flugzeugbauer als Wohltäter einstuffst. Die bekommen ihr Geld von den Kunden für ohre Produkte um damit ihre Kosten zu decken und Kredite zu tilgen. Das ist kein gemeinnütziges Staatsunternehmen, auch wenn das hier im Forum gerne so verkauft wird. Das sind alles Wirtschaftsunternehmen. Wären sie gemeinnützig, hätten sie keinen Umstrukturierungsbedarf und Kostensenkungsdruck.


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