Austrian: Hongkong statt Tokio

WIEN - Austrian Airlines baut ihr Langstreckennetz um. Für den heutigen Erstflug nach Shanghai musste Delhi daran glauben. Im September soll Tokio folgen, für Hongkong.

Ab heute hebt der rot-weiß-rote Flagcarrier fünf Mal pro Woche mit Boeing 777 nach Shanghai ab, ab 1.Mai täglich. Die dazu nötige Kapazität schuf Austrian durch Einstellung ihrer einzigen, nach dem Aus für Mumbai noch verbliebenen Indienstrecke. Statt des täglichen AUA-Dienstes übernimmt der Star Alliance Partner Air India ebenfalls heute die Route nach Delhi, vorerst dreimal pro Woche mit Boeing 787.

Der nächste Routentausch steht der AUA zum 4. September ins Haus. Dann wechselt die derzeit nach Tokio eingesetzte Boeing 777 nach Hongkong, vorläufig noch ersatzlos.

Die Einstellung von Tokio (nach 24 Jahren) begründet Austrian mit dem Wirtschaftsabschwung in Japan und dem anheim gehenden Währungsverfall. Dies habe zu einem harten Preiswettbewerb geführt und die Strecke für Austrian unwirtschaftlich gemacht.

Ausgenommen die Touristikdestinationen Colombo, Malé und Mauritius fliegt Austrian auf der Asien-Langstrecke ab Herbst nur mehr China und Thailand an - mit insgesamt vier Zielen: Bangkok, Hongkong, Peking und Shanghai.

Ihr Langstreckenetz wird ab kommender Wintersaison 14 Ziele umfassen, davon sieben in Nordamerika, drei im Indischen Ozean und vier in Fernost-Südostasien. Austrians Langstreckenflotte besteht derzeit aus fünf Boeing 777-200ER und sechs Boeing 767-300ER, ein Ausbau ist nicht in Sicht.

Wie von Austrian CEO Kay Kratky wiederholt dargelegt, überprüft Austrian ihr Langstreckennetz riguros auf dessen Wirtschaftlichkeit. Darüber hinaus muss die Lufthansatochter mittelfristig ihre in die Jahre gekommene Bestandsflotte ersetzen. Ein Interim-Ausbau stößt wirtschaftlich an Grenzen.