Grund für den nach hinten korrigierten Zeitplan sei zum einen die anhaltende Nachfrage nach der aktuellen E175-Generation im nordamerikanischen Markt. Zudem gebe es derzeit keine Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen US-Fluggesellschaften und Pilotengewerkschaften, was die Beschränkung des maximalen Startgewichts für Regionalflugzeuge angeht.
In den USA dürfen Flugzeuge, die ein maximales Startgewicht (maximum takeoff weight, MTOW) von mehr als 39.009 Kilogramm und eine Kapazität von mehr als 76 Sitzen haben, tariflich nicht auf Regionalstrecken eingesetzt werden. Die E175-E2 hat ein MTOW von 44.650 Kilogramm und maximal 88 Sitze. Auch Mitsubishis MRJ90 scheitert an den MTOW-Vorgaben.
E190-E2 und E195-E2 sollen wie geplant in Dienst gestellt werden
US-Pilotengewerkschaften wollen diese Gewichts-Klausel in Arbeitsverträgen beibehalten, um gutbezahlte Stellen zu schützen. Die Beschränkung soll verhindern, dass regionale Zubringer-Airlines größere Flugzeuge einsetzen.
"Die nächste Verhandlungsrunde zwischen den großen US-Airlines und den entsprechenden Pilotengewerkschaften ist für 2019 angesetzt, dann könnten solche Beschränkungen nochmals aufgegriffen werden", heißt es in einer Embraer-Pressemitteilung.
Die geplante Indienststellung der beiden größeren Mitglieder der E2-Familie ist nach Angaben von Embraer nicht gefährdet. Für die E190-E2 erwartet der Flugzeughersteller die Zulassung im ersten Halbjahr 2018, für die E195-E2 im Jahr 2019.
Bislang gingen bei Embraer 272 feste Bestellungen für die modernisierten, mit treibstoffsparenden Getriebefans von Pratt & Whitney ausgestatteten Regionaljets ein, 100 für die E175-E2, 90 für die E195-E2 und 82 für die E190-E2.
© FLUG REVUE - Ulrike Ebner | Abb.: Embraer | 04.12.2016 10:04
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Dieser Beitrag wurde am 05.12.2016 10:53 Uhr bearbeitet.