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Kartellamt nimmt Lufthansa und Großkunden ins Visier

Lufthansa 747
Lufthansa Boeing 747-400, © Deutsche Lufthansa AG

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BONN - Das Bundeskartellamt nimmt die Lufthansa und mehrere Großkunden wegen möglicher Wettbewerbsverzerrung durch die Weitergabe sensibler Informationen ins Visier. Derzeit werden bei zahlreichen Lufthansa-Großkunden die Verträge mit Blick auf die Rabattkonditionen geprüft, sagte eine Sprecherin des Bundeskartellamts am Donnerstag in Bonn und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Financial Times Deutschland".

Wer bei der größten europäischen Fluglinie als Firmenkunde Rabatte erhalten wolle, müsse laut Vertrag weitreichende Daten preisgeben, die auch Einblicke in die Preis- und Rabattgestaltung der Konkurrenten gäben. Die Lufthansa wollte sich zu dem Vorwurf nicht konkret äußern.

"Wenn sich bestätigen sollte, dass damit Wettbewerbsparameter der Konkurrenten offengelegt werden, wäre das schädlich und könnte den Wettbewerb verzerren und beschränken", erklärte die Kartellamtssprecherin. Gegen wie viele Unternehmen sich die Vorwürfe richten, konnte sie zunächst nicht sagen. Es handele sich aber nicht um Einzelfälle, sondern um einen größeren Kreis. Namen wurde nicht genannt.

Die Untersuchungen, ob der sogenannte Geheimwettbewerb beschränkt sei, befinden sich der Sprecherin zufolge erst im Anfangsstadium. "Wir sind dabei, den Sachverhalt aufzuklären, die Ermittlungen laufen." Welche Konsequenzen möglicherweise auf Lufthansa zukommen könnten, sei noch ungewiss. Ein Airline-Sprecher sagte, man arbeite in der Sache bereits seit anderthalb Jahren mit dem Bundeskartellamt zusammen. Von der aktuellen Befragung bei den Großkunden wisse die Lufthansa nicht.

Laut Zeitungsbericht gehören die Konzerne Bayer und BASF zu den Kunden. Dagegen seien Volkswagen und der Motorenbauer Deutz wegen der Rabatt-Bedingungen als Kunden ausgestiegen. Lufthansa verlange Zugriff auf alle Daten über Flüge, die die Unternehmen über ihre Firmenkreditkarte buchten - Flüge mit Konkurrenten wie Air Berlin oder Air France-KLM eingeschlossen. Viele Unternehmen seien auf die Lufthansa angewiesen.

Zum Vorwurf, dass der Konzern von seinen Firmenkunden Zugriff auf Wettbewerberdaten verlange, wollte sich der Lufthansa-Sprecher nicht äußern. "Dazu kann ich schon aus Vertraulichkeitsgründen nichts sagen." Er verwies darauf, dass die Lufthansa keine Angaben zu ihren Vertragsdetails machen könne und es sich zudem um eine laufende Untersuchung handele.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 28.04.2011 11:49

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Beitrag vom 12.05.2011 - 08:32 Uhr
Wegen "illegalen Absprachen" sei ja nun aktuell von einem "Gericht in Auckland die Rekordstrafe von 6,5 Millionen neuseeländischen Dollar (3,6 Millionen Euro) gegen Qantas verhängt" worden. Wie steht es mitlerweile um "den Sachverhalt" hier zu Lufthansa? Da gab es ja auch schon eine Reihe von Ermittlungen, z.B:  http://www.aero.de/news-12093/Bruessel-prueft-Absprachen-bei-Lufthansa.html


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