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ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel sprach dennoch von einer "gemischten Bilanz". Flughäfen mit Drehkreuzfunktion hätten seit Jahresbeginn hohe Zuwachsraten von teils mehr als zehn Prozent verzeichnet. Airports mit einem hohen Anteil an Billigflugverkehr und innerdeutschen Flügen wiesen dagegen sinkende Fluggastzahlen aus. Den Grund dafür sieht Beisel in der seit Januar in Deutschland erhobenen Luftverkehrssteuer.
Die Steuer müssen Fluggesellschaften pro Passagier bezahlen, und zwar nach Entfernung gestaffelt. Bis 2500 Kilometer einfache Strecke werden 8 Euro fällig, bis 6000 Kilometer 25 Euro und für Langstreckenflüge 45 Euro. Damit trifft die Steuer Unternehmen mit vielen Kurzstrecken im Programm sowie mit geringen Gewinnmargen stärker als andere.
Der Verkehr der Billigflieger wie Ryanair oder Easyjet an deutschen Flughäfen ging nach Berechnungen des ADV im ersten Halbjahr um 0,8 Prozent zurück. Betrachte man nur den innerdeutschen Verkehr dieser Gesellschaften, habe das Minus nach Streckenstreichungen sogar bei 22,6 Prozent gelegen.
Grenznahe ausländische Flughäfen legten nach ADV-Angaben überdurchschnittlich zu: Eindhoven steigerte demnach die Fluggastzahl in den ersten sechs Monaten um 29,7 Prozent, Maastricht um 71,8 Prozent. Vor allem gegenüber diesen grenznahen Flughäfen in den Nachbarstaaten sei die deutsche Luftverkehrssteuer ein handfester Standortnachteil, beklagte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen.
© dpa | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 20.07.2011 15:20
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