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American Airlines: Wochen bis zu einer Entscheidung über Fusion

American Airlines Boeing 777-200ER
American Airlines Boeing 777-200ER, © world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography

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LONDON - Die insolvente Fluggesellschaft American Airlines will in Kürze über die mögliche Fusion mit einem ihrer Konkurrenten entscheiden. "Es wird vielleicht nur Wochen dauern", sagte der Chef der American-Airlines-Mutter AMR, Tom Horton, der "Financial Times" (Montag). "Wir sind mittendrin im Prozess." Der Zusammenschluss mit dem kleineren Rivalen US Airways könnte unter den richtigen Umständen "eine attraktive Option" sein.

US Airways wirbt seit Monaten bei Gläubigern, Personal und Geschäftsführung von American Airlines für die Fusion. Am Umsatz gemessen würden sich damit die drittgrößte und fünftgrößte US-Fluggesellschaft zusammenschließen. Laut Horton ist die Hochzeit nicht abgeblasen. "Unsere (frühere) Einschätzung lautete nicht, dass die Kombination unklug wäre - vielmehr lautete sie, dass es nicht der rechte Zeitpunkt war, um darüber zu diskutieren." Es würden aber auch andere Kombinationen in Erwägung gezogen. Auch eine eigenständige Zukunft komme ebenfalls weiter in Betracht.

Die American-Airlines-Mutter AMR war im vergangenen November nach anhaltenden Verlusten in die Insolvenz geflüchtet. Im Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts versucht sich das Unternehmen seither von hohen Kosten und überbordenden Schulden zu befreien. Wegen der überalterten Flugzeugflotte aus teils 20 Jahre alten Spritschluckern hatte die Gesellschaft besonders mit den stark gestiegenen Treibstoffpreisen zu kämpfen.

Im Juli hatte Horton die Belegschaft informiert, dass die Fluggesellschaft diverse Möglichkeiten für ihre künftige Positionierung auslote. Ursprünglich sollte das Unternehmen seine Pläne für die Beendigung des Gläubigerschutzverfahrens bis September vorlegen, inzwischen wurde die Frist bis zum 28. Dezember verlängert.

Interesse an einer kleinen Beteiligung zeigt auch der Mutterkonzern von British Airways und Iberia, die International Airlines Group (IAG) . "Wenn wir genügend Argumente für zusätzlichen strategischen Wert finden, dann sind wir sicherlich dazu bereit", hatte IAG-Chef Willie Walsh bereits vor einer Woche der "FT" gesagt.

Bei einer Fusion mit einer anderen US-Gesellschaft würde sich für American Airlines die Bündnisfrage stellen. Derzeit gehört die Fluglinie zum Luftfahrtbündnis Oneworld, zu dem auch British Airways, Iberia und Air Berlin zählen. Außerdem bieten British Airways und American Airlines in einem Gemeinschaftsunternehmen die lukrativen Atlantikflüge an. US Airways ist hingegen in der weltgrößten Organisation Star Alliance unter anderem mit der Lufthansa verbandelt.

Auch US-Konkurrent Delta soll schon Interesse an American Airlines gezeigt haben. Delta gehört wiederum zum Luftfahrtbündnis Skyteam um Air France-KLM . In jedem Bündnis stimmen die Gesellschaften ihre Flugpläne aufeinander ab und verkaufen ihren Kunden Weiterflüge mit den Maschinen ihrer Partner. Geht ein Partner verloren, verliert das Bündnis für die Kunden und die Fluggesellschaften an Wert.
© dpa-AFX | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 13.08.2012 09:45

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Beitrag vom 15.08.2012 - 20:21 Uhr
Mit Chap 11 sind auch Bestellungen einseitig kündbar...Ob der Lieferant dabei auch Anzahlungen zurückzahlen muß,
weiß ich nicht (glaub ich aber!).

Der American-Auftrag bei Airbus enthält keinerlei Anzahlungen. Airbus baut die Flugzeuge und vermietet sie dann an American, wodurch American keine Capital Expenditure hat.
Deshalb ist die Einstufung des Airbusauftrages als Unsicher reiner Blödsinn, zu so guten Konditionen kriegt American das nirgendwo sonst.

Zudem ist der Auftrag von American nur geteilt worden, weil es beim Flottenersatz 5 vor 12 ist und Boeing allein dieses Volumen nicht stemmen kann.

Dieser Beitrag wurde am 15.08.2012 20:22 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.08.2012 - 15:26 Uhr
@Mik
Mit dem bestehenden Fuhrpark ist AA in die Pleite geflogen, es gibt da nichts zu beschönigen. Und die bestellten Flugzeuge folgen ja einer Strategie und die ist vom vorherigen Management, dass man da alles 1:1 übernimmt, halte ich für völlig absurd.
Beitrag vom 15.08.2012 - 10:09 Uhr
Mit Chap 11 sind auch Bestellungen einseitig kündbar...Ob der Lieferant dabei auch Anzahlungen zurückzahlen muß,
weiß ich nicht (glaub ich aber!).
Die Airbus-Aufträge stufe ich als unsicher ein...
AA hat einen Teil der geleasten Flugzeuge bereits zurückgegeben (alte DCs bzw McDs).

Dieser Beitrag wurde am 15.08.2012 10:11 Uhr bearbeitet.


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