Lufthansa Hauptversammlung 2013
Älter als 7 Tage

Konzernführung stärkt Mayrhuber den Rücken

Lufthansa Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber
Lufthansa Chefaufseher Wolfgang Mayrhuber, © Deutsche Lufthansa

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KÖLN - Nach dem Chaos um die Besetzung der Lufthansa-Aufsichtsratsspitze hat Unternehmenschef Christoph Franz dem Kandidaten Wolfgang Mayrhuber den Rücken gestärkt. Das Unternehmen habe die Verwirrungen nicht zu verantworten, sagte der scheidende Aufsichtsratschef Jürgen Weber am Dienstag bei der Hauptversammlung in Köln. Weber griff ohne Namensnennung die US-Beratungsgesellschaft Institutional Shareholder Services (ISS) an.

ISS hatte Mayrhuber aus unternehmensrechtlichen Gründen abgelehnt. "Wir haben große Anstrengungen unternehmen müssen, um (...) rein formalistische Kriterien einer blinden Coporate Governance-Auslegung durch ein trotziges Beratungsunternehmen wieder ins rechte Licht zu rücken", sagte Weber. Es sei bedauerlich, dass fremde Muster als hierzulande bindend angesehen würden und Schaden anrichten könnten.

Am Vortag hatte der frühere Lufthansa-Chef Mayrhuber zunächst seine Kandidatur zurückgezogen und dann doch nach intensiven Gesprächen mit wichtigen Investoren erneut wieder aufgenommen. ISS, die vor allem ausländische Investoren berät, hatte sich an der angeblich zu kurzen Abkühlzeit Mayrhubers zwischen Vorstandszeit (Ende 2010) und Kontrollgremium gestört. Die Fristen sind im andersartigen US-System deutlich länger.

Die genossenschaftliche Fondsgesellschaft Union Investment erneuert hingegen ihre Kritik an Mayrhuber, über dessen Wahl mit dem gesamten Aufsichtsrat am Schluss der Sitzung entschieden werden sollte. Das Verwirrspiel um seine Kandidatur vom Vortag habe bereits jetzt einen Schatten auf Mayrhubers zukünftiges Amt geworfen, erklärte Fondsmanager Ingo Speich.

Er hielt laut Redemanuskript dem früheren Lufthansa-Chef strategische Fehler aus dessen Zeit als Unternehmenschef vor: "Die Altlasten der Ära Mayrhuber drücken den Kranich zu Boden, teure Fehlkäufe statt dringend notwendiger Flottenerneuerung sind der Lufthansa nicht gut bekommen." Union Investment hält etwa ein Prozent der LH-Aktien.

"Herausragendes geleistet"

Mayrhuber habe in seiner Zeit an der Spitze des Unternehmens (2003-2010) Herausragendes geleistet, sagte Konzernchef Christoph Franz. Er sei der Erfinder der Strategie mit mehreren Marken und Drehkreuzen. "Wolfgang Mayrhuber hat ihre Lufthansa zur Nummer 1 in Europa gemacht", sagte er zu den Aktionären.

Den Aktionären verlangte Franz trotz eines Gewinns von 990 Millionen Euro in 2012 einen Verzicht auf die Dividende ab. Der Vorstand selbst werde auch einen Beitrag zum Sparprogramm leisten, kündigte der Vorstandschef an. Für die Laufzeit des Programms "Score" bis Ende 2014 werde der Vorstand auf fünf Prozent seiner Grundvergütung verzichten.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 07.05.2013 12:29

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Beitrag vom 08.05.2013 - 08:01 Uhr
@ Casse / Boriqueno:

Finde ich ein bisschen unqualifiziert die Aussagen. 5% sind 5 %. Die gforderten 20 % Lohnverzicht wurden ja am Ende nicht durchgeführt, und die Verdi u sonstige Gewerkschaften haben gerade alles von 3-5 % Steigerung ( nicht Senkung ) herausgearbeitet.

Da ist doch ein 5 % Lohnverzicht des Vorstandes ok.

Ich bin zwar kein Freund von Herrn Mayerhuber und Herrn Franz, ABER:

dass der Vorstand kein Mitarbeitergehalt verdient ist doch klar, oder ?
Und mit 2 Mio sind die billig, im Vergleich zu anderen Vorständen ( Winterkorn etc )

100.000 Euro weniger sind 100.000 Euro weniger. JEDER hat sein Gehalt und rechnet damit.
Mir, wie Ihnen, würden 5 % weniger auch wehtun. Wie jedem Anderen auch.
Und das Gefühl Geld, das man woanders bekommen würde für gleiche Arbeit, nun aufzugeben, tut immer weh, egal über welche Summe wir reden.

Nur weil wir aus unserer Mitarbeitersicht nun sagen, 100.000 Euro bei 2 Mio würde uns nichts ausmachen, ist das doch ein bisschen kurz gedacht, oder meinen Sie nicht ? ( weil wir ja garnicht mit 2 Mio / Jahr Einkommen planen )

Bei einer anderen Airline könnte er auch 10 MIO im Jahr verdienen, und dann bei einem Konkurs einfach den Vertragsbetrag mitnehmen und woanders anfangen.

Das soll man sich auch mal überlegen.

Diese Gehalts- / Neiddebatten sind unangebracht und möchte dazu anmerken, dass wir in Deutschland FREIE BERUFSWAHL haben. :-D

2 Mio oder mehr im Jahr ist kein Erbrecht, sondern erarbeitet





Dieser Beitrag wurde am 08.05.2013 08:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.05.2013 - 07:18 Uhr
danke @ Boriqueno habe gerade gesucht wieviel denn der Vorstand verdient und was das aus macht.
Tja Wasser predigen Wein saufen so wird es leider immer sein
Beitrag vom 07.05.2013 - 13:50 Uhr
"Für die Laufzeit des Programms "Score" bis Ende 2014 werde der Vorstand auf fünf Prozent seiner Grundvergütung verzichten."

Wirklich? Das ist ja Super!!! Vorblidlich!!! (Sarkasmus AUS!)

Ich zittiere mal ein Internetportal das Vorstandsgehaelter beobachtet.

"Deutsche Lufthansa-Vorstandschef Christoph Franz erhielt 2012 ein Gehalt von 2.281.000 Euro. In dem Gehalt sind Sachvergütungen, Aktienoptionen und andere langfristige Vergütungsbestandteile, aber keine Pensionsansprüche enthalten."

Bei einer schongeredeten Verguetung von 2.000.000,00EUR ist das ein Verzicht auf sage und schreibe 100.000,00EUR... Sehr Schoen... Und die Angestellten sollten auf 20% verzichten!!!


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