Deutsche Lufthansa
Älter als 7 Tage

Keine Hauptversammlung nach Drehbuch

Wolfgang Mayrhuber
Wolfgang Mayrhuber, © Ingo Lang, edition airside

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FRANKFURT - Spektakuläre Rolle rückwärts bei der Lufthansa: Einen Tag vor der Hauptversammlung heute (Dienstag) in Köln zog ihr früherer Chef Wolfgang Mayrhuber erst überraschend seine Kandidatur für den Aufsichtsrat zurück. Am Montagabend hieß es dann aber, dass er doch für das Kontrollgremium kandidiere. Mayrhuber soll nach zehn Jahren dem scheidenden Chefaufseher und Konzernveteranen Jürgen Weber folgen.

Der Wechsel im Kontrollgremium fällt für das Unternehmen in eine schwierige Phase. Der aktuelle Lufthansa-Chef Christoph Franz hat auf seinem Sanierungskurs Sparmaßnahmen auch im Vorstand angekündigt. Den Aktionären will er eine Nullrunde bei der Dividende zumuten und im Unternehmen rund 3500 von derzeit 117.000 Jobs streichen.

Der 66-jährige frühere Vorstandsvorsitzende hatte nach Kritik aus Aktionärskreisen zunächst erklärt, dass er für das Amt des Aufsichtsratschefs nicht zur Verfügung stehe, wie das Unternehmen am Montag in einer Pflichtmitteilung für die Börse mitteilte. Dann muss es gelungen sein, sowohl Kritiker als auch Mayrhuber umzustimmen.

In einer weiteren Pflichtmitteilung erklärte das Kontrollgremium am Abend: "Nach der heutigen Bekräftigung des Wunsches zur Kandidatur Wolfgang Mayrhubers durch den Aufsichtsrat sowie der Ankündigung wichtiger Investoren, für Wolfgang Mayrhuber zu stimmen, hat Herr Mayrhuber sich bereit erklärt, an seiner Kandidatur zur Wahl in den Aufsichtsrat unverändert festzuhalten."

Aktionäre lasten Mayrhuber verlustreiche Zukäufe an

Der Österreicher wird für strategische Fehler und verlustreiche Zukäufe in seiner Zeit als Vorstandschef in den Jahren 2003 bis 2010 verantwortlich gemacht. Den aktuellen Sparkurs mit harten Einschnitten auch beim Personal könnte Mayrhuber deshalb nicht glaubwürdig vertreten, hatten Kritiker argumentiert.

Mayrhuber sollte ursprünglich bereits 2011 in den Lufthansa-Aufsichtsrat wechseln, hatte dann aber gemäß der deutschen Grundsätze für eine gute Unternehmensführung zwei Jahre Wartezeit eingehalten. Die Entscheidung über die wichtige Personalie fällen die Anteilseigner am Dienstag.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 07.05.2013 08:30

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Beitrag vom 10.05.2013 - 09:30 Uhr
Es ist mal wieder typisch, dass über Entscheidung gemeckert wird, wenn Sie schon lange Vergangenheit sind. Aus solch einer Position ist es mehr als feige, derartige Kritik zu äussern. Aber es ist heute üblich.
Aus heutiger Sicht war es sicher nicht richtig, BMI zu kaufen, aber als die Entscheidung anstand, war es richtig. Die Zeiten ändern sich schnell und so muss man dann auch als Unternehmen schnell reagieren udn schlechte zukäufe wieder abstossen. Das ist dann ja auch geschehen.


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