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Die Zustimmung der arabischen Großaktionärin Etihad aus Abu Dhabi stehe jedoch noch aus. "Die Scheichs lassen sich Zeit", zitiert die Zeitung einen Insider.
Ein Air-Berlin-Sprecher wollte den Bericht am Montag nicht kommentieren. Etihad-Chef James Hogan sagte, die Verhandlungen über die Partnerschaft mit Air Berlin befänden sich in der finalen Phase.
Laut Handelsblatt soll die neue GmbH über ein haftendes Eigenkapital von lediglich 25.000 Euro verfügen. Das Geld für die Aktienofferte solle dagegen von den Untergesellschaften der Fluglinie kommen, die sich über Bankenkredite finanzieren, schreibt die Zeitung unter Berufung auf das Umfeld des Unternehmens. Diese würden etwa durch Immobilien gesichert.
Air Berlin ist an der Börse derzeit rund 222 Millionen Euro wert, davon liegen gut 29 Prozent in den Händen von Etihad. Die Araber bauen die deutsche Fluglinie seit einiger Zeit zu einem Zubringer für ihre Langstreckenflüge auf.
Nach einem Abschied Air Berlins von der Börse könnte Etihad seinen Anteil auf 49,9 Prozent aufstocken, ohne ein Angebot für eine Komplettübernahme abgeben zu müssen. Wäre Air Berlin nicht mehr mehrheitlich in deutscher Hand, würde die Gesellschaft wichtige Verkehrsrechte verlieren.
Laut Handelsblatt ist noch offen, was mit den Anteilen des türkischen Air-Berlin-Aktionärs Esas geschieht, der bisher 12 Prozent der Anteile hält.
Skepsis bei Lufthansa und EU
Nach Informationen von aero.de hat Lufthansa beim LBA und Bundeskartellamt in Sachen Air Berlin interveniert. Die Frankfurter fürchten einen "massiven Eingriff in den Wettbewerb", sollte Air Berlin in eine geschlossene Teilhaberstruktur überführt werden, sagte eine mit der Situation vertraute Person unserer Redaktion.
Die EU-Kommission hatte am Freitag bestätigt, dass sie Etihads Luftfahrt-Beteiligungen genauer unter die Lupe nehmen will. Nach europäischem Recht müssen die nationalen Regierungen oder eine Privatperson dieses Staates mehr als die Hälfte an einer EU-Fluggesellschaft besitzen und diese "tatsächlich kontrollieren".
Auch wenn die Investoren aus Nahost nur Minderheitsanteile halten, fürchtet die EU-Kommission, dass sie bei den Airlines faktisch das Sagen haben.
Die Bedenken der EU und Lufthansa sind nachvollziehbar. Eine promienent besetzte Troika, wie sie das Handelsblatt beschreibt, würde ihren Mehrheitsanteil an Air Berlin sicher nicht dafür nutzen, gegen die Interessen von Etihad zu stimmen.
Denn ohne die strategische Partnerschaft mit Etihad hätte Air Berlin heute wohl kein tragfähiges Geschäftsmodell mehr. Abgesehen davon, dass Etihad Air Berlin in den letzten Jahren mit einer großzügigen Kreditlinie in der Luft hielt.
Medienberichten zufolge bastelt Etihad derzeit an einer Europa-Holding, in der sie neben Air Berlin auch ihren frisch gestarteten Schweizer Ableger Etihad Regional und eine künftige Beteiligung an Alitalia einbringen könnte.
Alitalia: Ausrichtung auf die Langstrecke
Der italienischen Zeitung La Repubblica zufolge haben die Araber ihre Pläne für einen Einstieg bei Alitalia bereits der Regierung in Rom vorgelegt. Darin enthalten sei eine Zusammenarbeit mit der deutschen Air Berlin. Alitalia müsse sich zudem auf den weiteren Verlust tausender Arbeitsplätze einstellen, schreibt die Zeitung ohne Angabe von Quellen.
Etihad-Chef James Hogan sagte am Montag in Abu Dhabi lediglich, derzeit finde die Prüfung der Alitalia-Bücher statt.
Dem Bericht zufolge ist die Streichung von 2.500 Jobs geplant. Dadurch würde die Zahl der Alitalia-Beschäftigten auf weniger als 10.000 sinken. Etihad wolle bis zu 350 Millionen US-Dollar in die italienische Fluglinie stecken. Dem Bericht zufolge soll Alitalia bei einem Einstieg der Araber verstärkt auf das Langstreckengeschäft setzen. Das Flugangebot innerhalb Europas solle dagegen um ein Fünftel schrumpfen.
Alitalia steckt seit Jahren in den roten Zahlen. Nachdem die Gesellschaft 2013 kurz vor dem Aus gestanden hatte, rettete eine Kapitalerhöhung durch die staatliche Post, Banken und andere Investoren den laufenden Betrieb. Für eine langfristige Perspektive sucht das Unternehmen nach einem Partner.
Update 14.37 Uhr: Wöhrl dementiert Beteiligung an Air Berlin
Hans Rudolf Wöhrl ist am Montag dem Bericht des Handelblatt über eine Beteiligung an Air Berlin entgegengetreten. "Es gab bisher kein einziges Gespräch, ja noch nicht einmal eine Kontaktaufnahme", erklärte Wöhrl gegenüber der Wirtschaftswoche. Prinzipiell sei er immer zu Gesprächen bereit, die "Rolle eines Strohmanns" sei für ihn aber kein Thema.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Flughafen Paderborn | 07.04.2014 11:55
Kommentare (7) Zur Startseite
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Bei der Integration von LTU und dba sollen auch von Hunold und anderen AB Managern Fehler gemacht worden sein.
zum thema reiseveranstalter: es ist eh geplant, das veranstaltergeschäft runterzufahren. es werden in berlin sicher einige sektkorken knallen, wenn die verträge mit der tui auslaufen.
Die AB Konkurrenten wie Germania haben eine andere Kostenbasis, und können die Reiseveranstalter ganz andere Preise anbieten. Die haben halt keine Einnahmen durch Sale & Lease Back generiert und haben auch schlankere Strukturen.