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"Dem Preisdruck im Luftverkehr begegnen wir mit konsequenter Kapazitäts- und Kostendisziplin", sagte Vorstandschef Carsten Spohr am Mittwoch. Im laufenden Geschäft will er 2016 auf diese Weise ähnlich viel Gewinn einfliegen wie im Vorjahr. Im Sommer bescherte die Betriebsrenten-Einigung mit den Flugbegleitern dem Dax-Konzern einen Sondergewinn.
Am Aktienmarkt wurden die Nachrichten zunächst verhalten aufgenommen. Zum Handelsstart in Frankfurt verlor die Lufthansa-Aktie 1,1 Prozent an Wert, nachdem sie bereits am Vortag nach den durchgesickerten Ryanair-Plänen mit einem Minus von anderthalb Prozent aus dem Handel gegangen war.
Seine Wachstums- und Investitionspläne für das laufende Jahr dampfte der Vorstand nun ein weiteres Stück ein. Im laufenden Jahr werde das Flugangebot statt um 5,4 Prozent nur noch um 5,2 Prozent wachsen, sagte ein Sprecher. Im vierten Quartal streicht die Lufthansa dazu unrentable Verbindungen.
Zwar soll das Flugangebot in diesem Zeitraum noch immer 8,7 Prozent größer sein als ein Jahr zuvor, aber um einen Prozentpunkt schwächer wachsen als bisher geplant. Das kräftige Plus liegt daran, dass Ende 2015 wegen eines Streiks der Flugbegleiter zahlreiche Flüge ausgefallen waren.
Auch bei den Investitionen tritt der Konzern 2016 kürzer. Weil der Flugzeugbauer Bombardier einige der für die Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss vorgesehenen C-Serie-Jets später liefert als geplant, investiert der Konzern in diesem Jahr nur 2,5 statt 2,7 Milliarden Euro. Im kommenden Jahr soll es dafür umgekehrt sein, sagte ein Sprecher.
Für die Jahre 2018 und 2019 habe die Lufthansa Investitionen von 2,2 Milliarden Euro im Auge. Spohr will nun möglicherweise auch gebrauchte Flugzeuge kaufen, um die Ausgaben einzudämmen, wie er in einer Konferenz mit Analysten sagte.
Unterdessen muss sich Europas größte Fluggesellschaft auf neue Billigkonkurrenz an ihrem Heimatflughafen Frankfurt einrichten. Der irische Billigflieger Ryanair will nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX an diesem Mittwoch erstmals ein Flugangebot von Deutschlands größtem Flughafen aus vorstellen.
Bisher steuern die großen Billigflieger Frankfurt unter anderem wegen der höheren Gebühren nicht an. Auch die Lufthansa hält ihre Billigmarke Eurowings bislang von ihren Drehkreuzen Frankfurt und München fern. Weil der Billigflieger Easyjet und die zu Air France-KLM gehörende Transavia die Lufthansa inzwischen in Bayerns Hauptstadt herausfordern, will Spohr 2017 dort auch Eurowings an den Start schicken.
Ihre Eckdaten zu den ersten neun Monaten hatte die Lufthansa bereits im Oktober veröffentlicht und ihre im Juli zunächst gekappte Prognose für den operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) wieder angehoben. Dieser soll 2016 nun doch die 1,8 Milliarden Euro aus dem Vorjahr erreichen, nachdem der Vorstand nach den Terroranschlägen in Europa und rückläufiger Buchungen auf der Langstrecke zwischenzeitlich mit einem Rückgang gerechnet hatte.
Im dritten Quartal konnte die Lufthansa das Niveau aus dem Vorjahr wegen des Preiskampfs in der Branche und der schwierigen Lage bei der Luftfracht nicht halten. Der Umsatz ging um gut ein Prozent auf 8,8 Milliarden Euro zurück. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) sank trotz deutlich niedrigerer Treibstoffkosten um sechs Prozent auf 1,15 Milliarden Euro.
Unter dem Strich sorgte die Umstellung der Betriebsrenten der Flugbegleiter für einen Gewinnsprung. Weil die Lufthansa den Flugbegleitern ihrer Kernmarke nicht mehr die Rentenhöhe, sondern nur noch die Einzahlungen in das Rentensystem garantiert, konnte sie Rückstellungen in Höhe von gut 700 Millionen Euro auflösen. Der Quartalsüberschuss legte dadurch im Jahresvergleich um 79 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zu.
Die Lufthansa und die Gewerkschaft Ufo hatten sich dazu bereits vor einigen Monaten geeinigt, in der Bilanz zeigte sich dies erst jetzt. Im Tarifstreit bei der Billigtochter Eurowings ringen beide Seiten aber weiter um eine Einigung. Vergangene Woche waren wegen eines Streiks der Flugbegleiter dort hunderte Flüge ausgefallen. Zu dem erwarteten finanziellen Schaden durch den Streik wollte sich der Lufthansa-Sprecher am Morgen noch nicht äußern.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 02.11.2016 07:51
Kommentare (12) Zur Startseite
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Das ist noch nicht der Rententopf der Mitarbeiter. Das ist Geld das LH für voraussichtliche Ausgaben der Renten zurückgestellt hat aber immer noch LH gehört.
Zur Klarstellung ein Beispiel: Stellen sie sich vor sie haben ein Haus und das Dach muß in 2 Jahren renoviert werden. Sie schätzen den Aufwand auf 100.000,- Euro und legen den Betrag auf ein Festgeldkonto als Rückstellung. Gehört das damit schon dem Handwerker der später die Reparatur ausführt? Natürlich nicht. Kostet die Reparatur dann nur 70.000,- Euro bleiben 30.000,- übrig und man kann diesen Teil der Rückstellung auflösen und für anderes verwenden.
Und dann sagt man nicht, dass man mit dem Geld nun zusätzliche Investitionen stemmen kann, sondern weist das nur als zusätzlichen Gewinn aus? Katastrophale Außendarstellung.
Eine direkte Verpflichtung das umgehend in Investitionen zu wandeln gibt es nicht. Es erhöht aber den finanziellen Spielraum dafür. Zudem hat diese Rückstellung (als sie gebildet wurde) ja den Gewinn entsprechend gemindert. Als wird da nur eine frühere Maßnahme rückgängig gemacht. Von einer katastrophalen Außendarstellung kann man nur sprechen wenn man die Realität nicht einordnen will oder kann.
Das Beispiel mit dem Dach gefällt mir!
Es ist also so, dass ich mir für das Dach 30000€ einsparen kann weil ich es statt vom Dachdecker vor Ort ( der Steuern und Sozialabgaben zahlt und ausserdem Azubis ausbildet) von der Truppe vom rumänischen Arbeiterstrich machen lasse.
Dem Dachdevker habe ich natürlich fairerweise angeboten es auch für billiger zu machen.
Damit wäre dann die Airline besser aufgestellt gegen Konkurrenz a la Ryanair und Emirates. - die der LH mittlerweile das Leben SEHR schwer machen
Ganz einfach: Jedem Piloten mit 55 eine kleine Pille für das Unternehmen- und sozialverträgliche Ableben geben.
Keine ÜV, keine Betriebsrente, keine gesetzliche Rente UND niemals ein Endstufengehalt zu zahlen.
Problem gelöst!
Wer Ironie findet, darf sie behalten.
Selten so ein flachen Sch.. gelesen...
Dieser Beitrag wurde am 02.11.2016 17:51 Uhr bearbeitet.
Nur zur Klarstellung (zum x. male :>( ) Vorruhestandsregel für Piloten: AB frühestens 55 Jahre wenn der Durchschnitt des Jahres 58 Jahre nicht unterschreitet. Also nicht MIT 55.