Zweite 787-FAL
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Boeing beantragt Genehmigungen in South Carolina

CHARLESTON - Der US Flugzeugbauer Boeing wird in South Carolina Genehmigungen für die Errichtung einer 787-Endmontagelinie beantragen. Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher in einer Stellugnahme. Der Standort einer zweiten 787-Fertigungslinie ist seit Monaten Gegenstand von Spekulationen. Auch jetzt sei noch keine Entscheidung zu Gunsten South Carolinas gefallen, schränkt Boeing ein.



Die Einrichtung einer zweiten Endmontagelinie erfordere im Vorfeld sehr viel Planungsarbeit. Die Beantragung einer Baugenehmigung sei daher als ein formaler Schritt in der Ablaufplanung zu verstehen. Dennoch sehen Beobachter Charleston als aussichtsreichsten Standort für den Erhalt der neuen Fertigungsstätte.

Erst Ende vergangenen Monats hat Boeing die Übernahme von Vought Charleston abgeschlossen. Das Werk fertigt die hinteren Rumpfsektionen 47 und 48 der Boeing 787 und untersteht jetzt unmittelbar der Programmleitung. Mit Übernahme von Charleston gliederte Boeing folglich einen wesentlichen Teil der Rumpffertigung für die 787 in die eigene Produktionskette ein.

Als mögliche Standorte für die Ansiedlung einer zweiten Endmontagelinie werden neben den zentralen Fertigungseinrichtungen in Everett (US Bundesstaat Washington) und Charleston auch San Antonio (US Bundesstaat Texas) und Städte in Kalifornien gehandelt.

Ein zusätzlicher Produktionsstandort wird benötigt, um die angestrebte Fertigungsleistung von mehr als zehn Einheiten im Monat zu erreichen. Boeing will die Endmontage im Programm bis 2012 zunächst auf zehn Einheiten monatlich einspielen.

Möglicher Termin für erste Auslieferung in Q3 2010

Das bereits um zwei Jahre hinter seinen Zeitplan zurückgefallene 787-Programm erlebt nach Auftreten von Strukturproblemen gegenwärtig eine weitere Verzögerung. Der Erstflug im Programm wurde im Juni kurzfristig abgesagt.

"Unsere Prioritäten liegen in der Abstellung der Probleme, die mit der Verlegung des Erstflugs in Zusammenhang stehen, und der Aufnahme der Flugtests", sagte BCA Marketingvorstand Randy Tinseth in diesem Monat. Erst danach werde sich Boeing Fragen der Fertigungsplanung zuwenden.

"Wir werden uns weiter auf unsere Aufgaben konzentrieren, um die erste 787 in die Luft zu bekommen", schreibt Tinseth in einem aktuellen Eintrag in seinem Internetblog. Boeing beabsichtige, einen neuen Zeitplan bis Ende des Quartals vorzulegen.

Unternehmenskreise rechnen mit Durchführung des Erstflugs noch vor Jahresende. Die Auslieferung der ersten 787 an All Nippon Airways könnte dann im dritten Quartal 2010 mit rund sechs Monaten zusätzlicher Verzögerung erfolgen.
© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 26.08.2009 09:55

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Beitrag vom 26.08.2009 - 22:45 Uhr
[quote]Faktum ist, die Informationspolitik von Boeing lässt mehr als zu wünschen übrig.[/quote]

Ich glaube man kann kaum erwarten, dass sie vor der Öffentlichkeit die Hosen runterlassen und sämtliche Interna darlegen, das tut vorallem dem Aktienkurs meist nicht so gut. Ganz davon abgesehen ist das das gängige PR-Verfahren.
Beitrag vom 26.08.2009 - 21:36 Uhr
Hm, könnte der Standort ein Zugeständnis an die Luftfahrtindustrie-Lobbyisten im Südosten der USA sein, die sich bisher mangels Produktionsstätten für die KC-30 stark gemacht haben? Mit dieser kleinen Konzession könnte man sich den milliardenschweren Tankerauftrag und Beschäftigung für Jahre relativ günstig und vollständig an Land ziehen. Die KC-767- oder -777-Produktion könnte dann wie geplant komplett an der Westküste stattfinden.
Beitrag vom 26.08.2009 - 17:57 Uhr
Was wäre jedoch, wenn Boeing die bestehenden Probleme in den Griff bekommt, der Erstflug noch im IV. Quartal 2009 stattfindet und die Flugerprobung weitesgehend problemlos erfolgt?
Es sind nach meinem Kenntnisstand schon drei Testmaschinen, bis auf die Modifikation einer handvoll Probleme, fertig und weitere in fortgeschrittenen Produktionszustand. In der Theorie, wohlgemerkt wenn alles funktioniert, wäre eine Erstauslieferung zum Ende des III. Quatals 2010 möglich. ABER keiner weiss -ausser Boeing- welche Probleme [b]zurzeit[/b] konkret bestehen und ob für diese schon Lösungen entwickelt wurden. Es ist daher aus meiner Sicht müssig, über etwaige Erstflug und Auslieferungstermine zu spekulieren. Faktum ist, die Informationspolitik von Boeing lässt mehr als zu wünschen übrig. Jedoch bevor von dieser Seite nichts verlautbart ist, werden wir uns nur im "Glaskugellesen" üben können.


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