HAMBURG - Die Boeing 707 war in den 1960er Jahren der Stolz der Lufthansa. Seit 1999 parkte ein ausrangiertes Exemplar am Hamburger Flughafen. Dem wurde der Unterhalt des Museumsflugzeug zu teuer. Eine Spezialfirma hat die D-ABOD zerlegt. Wer will, kann im Herbst Teile als Andenken ersteigern.
Tokio, San Francisco, Sao Paulo: Die D-ABOD hat zwischen 1960 und 1975 viel von der Welt gesehen. Auf 20.783 Flüge sammelte der Lufthansa-Vierstrahler 59.024 Flugstunden, nach seiner Stilllegung hielt die 707 - einmal sogar in einer Paraderolle als "Air Force One" - als Filmkulisse her.
Nur wenige Tage reichten, um das Stück Luftfahrtgeschichte auszulöschen. Eines der ältesten Düsenflugzeuge der Lufthansa ist zerlegt. Nach dem Ausbau der Inneneinrichtung hatte eine Spezialfirma am 11. Juni angefangen, die Boeing 707-430 zu zersägen.
Einzelteile des Jets wird das IAuktionshaus Dechow im September versteigern - zusammen mit Teilen einer weiteren 707, die vor wenigen Wochen in Berlin-Tegel ebenfalls unter der Metallsäge endete.
Lufthansa Boeing 707, © Leserfoto Die 707 ist letztlich ein Opfer der Corona-Krise. Der Flughafen Hamburg sah sich nicht mehr in der Lage, die laufenden Kosten für den Erhalt des Museumsflugzeugs aufzubringen. Eine Rettung durch einen Verein scheiterte - auch an hohen Transportkosten. Eine Verlegung in ein Museum hätte wohl rund eine Million Euro verschlungen.
© aero.de | Abb.: Leserfoto | 18.06.2021 09:15
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Beitrag vom 18.06.2021 - 12:02 Uhr
Es ist eine Schande, wie solche "Denkmäler" von heute auf morgen vernichtet werden, ohne Vereine zur Rettung dieser eine Chance zu geben.
Einmal weg, sind diese für immer verschwunden.
Die paar Teile, die dann für den ein oder anderen Euro verscherbelt werden, landen dann irgendwo als Staubfänger und dann früher oder später im Müll.
Und die Lehre aus der Geschichte. Fluggesellschaften sollten ihre Flugzeuge nicht irgendwelchen Flughäfen vermachen, sondern das Alu gleich bei einem Verwerter zu Geld machen.
Dieser Beitrag wurde am 18.06.2021 12:05 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.06.2021 - 10:28 Uhr
Ich finde es traurig das aero.de nicht darüber berichtet, wie sich ein Verein zur Rettung des Flugzeugs gebildet hat, Spendengelder gesammelt wurden (mit denen schon über 1,5 Jahre der Unhterhalt gesichert gewesen wäre) und wie diese Flugzeugenthusiasten vom Flughafen verarscht wurden.
Hier wurde ein Denkmal, die letzte ihrer Art zerstört. Man kann nur hoffen, dass bei so viel Empathie wie der Flughafen an den Tag gelegt hat, Flughafen und Auktionator auf den Teilen sitzen bleiben!
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Hier gab es keinen Willen....
Beitrag vom 18.06.2021 - 09:40 Uhr
Weiß man schon, ob es von der Hamburger oder Berliner Maschine AviationTags geben wird?
Kommentare (3) Zur Startseite
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Einmal weg, sind diese für immer verschwunden.
Die paar Teile, die dann für den ein oder anderen Euro verscherbelt werden, landen dann irgendwo als Staubfänger und dann früher oder später im Müll.
Und die Lehre aus der Geschichte. Fluggesellschaften sollten ihre Flugzeuge nicht irgendwelchen Flughäfen vermachen, sondern das Alu gleich bei einem Verwerter zu Geld machen.
Dieser Beitrag wurde am 18.06.2021 12:05 Uhr bearbeitet.
Hier wurde ein Denkmal, die letzte ihrer Art zerstört. Man kann nur hoffen, dass bei so viel Empathie wie der Flughafen an den Tag gelegt hat, Flughafen und Auktionator auf den Teilen sitzen bleiben!
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Hier gab es keinen Willen....